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Beim Confirmation Bias suchst du unbewusst nach Informationen, die deine Meinungen bestätigen. Warum das problematisch ist und wie du es vermeiden kannst, zeigen wir dir in diesem Beitrag und im Video .

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Inhaltsübersicht

Confirmation Bias — einfach erklärt 

Confirmation Bias (dt.: Bestätigungsfehler) ist ein psychologisches Phänomen. Es beschreibt die Neigung, aktiv Informationen zu suchen, die die eigenen Überzeugungen stärken. Andere widersprüchliche Informationen werden oft ignoriert, abgewertet oder vergessen. 

Durch den Confirmation Bias nimmst du die Welt nicht so wahr, wie sie wirklich ist. Du filterst Informationen so, dass sie zu deinen Überzeugungen passen. Das führt zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität.

Stell dir vor, du glaubst, dass alle Menschen aus einer bestimmten Stadt unfreundlich sind. Wenn du dann jemanden aus dieser Stadt triffst und er ist unfreundlich, denkst du: „Siehst du, ich hatte recht.“ Triffst du aber auf eine freundliche Person aus der gleichen Stadt, findest du schnell Gründe, warum das nicht zählt. Vielleicht denkst du, die Person ist bestimmt woanders geboren und kommt gar nicht aus der Stadt. So bestätigt der Confirmation Bias deine ursprüngliche Meinung.

Wo tritt der Confirmation Bias auf? 

Der Confirmation Bias ist weit verbreitet und kann in vielen Bereichen des Lebens auftreten. In der Wissenschaft kann der Bestätigungsfehler die Ergebnisse von Studien beeinflussen. Forscher könnten dazu neigen, Daten zu sammeln oder zu interpretieren, die ihre Hypothesen bestätigen. Damit verfälschen sie unbewusst ihre Ergebnisse.

Auch im Alltag ist der Confirmation Bias präsent. Beispielsweise bei der Wahl eines Restaurants. Angenommen du glaubst, dass ein bestimmtes Restaurant immer gutes Essen serviert. Dadurch bemerkst du vielleicht nicht, wenn die Qualität nachlässt.

Wie entsteht der Confirmation Bias?

Der Confirmation Bias ist das Ergebnis mehrerer psychologischer Prozesse. Dazu gehören:

  • Selektive Wahrnehmung:
    Bei der selektiven Wahrnehmung suchst du aktiv nach Informationen, die deine bestehenden Überzeugungen stützen. Du nimmst sie intensiver wahr und erinnerst dich im Anschluss auch besser an sie. Das trägt zur Entstehung des Confirmation Bias bei.
      
  • Kognitive Heuristik:
    Dein Gehirn muss täglich eine große Menge an Informationen verarbeiten. Um dies zu bewältigen, nutzt es Faustregeln (Heuristiken). Die helfen dir, schnell Entscheidungen zu treffen. Schließlich ist es anstrengend, ständig alle Informationen zu bewerten. Deshalb suchst du bestätigende Informationen und akzeptierst sie schneller. Denn das ist mental weniger anstrengend.
      
  • Kognitive Dissonanz:
    Widersprüchliche Informationen, die deine Ansichten infrage stellen, erzeugen ein unangenehmes Gefühl (Dissonanz). Um diese innere Anspannung zu reduzieren bzw. zu vermeiden, suchst du nach Informationen, die deinen Überzeugungen entsprechen — denn die lösen positive Gefühle aus. Kognitive Dissonanz kann auch dazu führen, dass du Informationen so interpretierst, dass sie deine bestehenden Ansichten bestätigen.

Was verstärkt den Confirmation Bias?

Ist ein Bestätigungsfehler einmal entstanden, können verschiedene Faktoren ihn verstärken. Dadurch bleibt der Bias nicht nur bestehen, sondern kann sich auch mit der Zeit intensivieren.

  • Selbstwertgefühl:
    Deine Überzeugungen sind oft eng mit deinem Selbstwertgefühl verknüpft. Einen Fehler einzugestehen oder eine gegensätzliche Ansicht zu akzeptieren, kann als Bedrohung empfunden werden. Deshalb suchst du Informationen, die deine Ansichten bestätigen, um dein Selbstwertgefühl zu schützen.
      
  • Emotionen:
    Emotionen wie Angst, Wut oder Freude können den Bestätigungsfehler zusätzlich verstärken. Je nach Stimmung neigst du dann dazu, Informationen zu suchen, die deine Emotionen rechtfertigen. Bist du zum Beispiel sehr glücklich, beachtest du nur die positiven Aspekte einer Situation und bist weniger kritisch.
      
  • Soziale Bestätigung:
    Menschen sind soziale Wesen und suchen die Zustimmung von anderen. Wenn die Gruppe eine bestimmte Meinung vertritt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch du diese Meinung übernimmst. 

Folgen des Confirmation Bias

Der Confirmation Bias ist nicht nur ein interessantes psychologisches Phänomen, sondern hat auch konkrete Auswirkungen auf dein Leben und deinen Alltag. Dabei gibt es sowohl positive als auch negative Aspekte.

Positive Aspekte

Schnelle Entscheidungen
Der Confirmation Bias ermöglicht es dir, schnell Entscheidungen zu treffen. Vor allem bei Kaufentscheidungen kann das sehr nützlich sein. Würdest du im Supermarkt jedes Mal alle Produkte genau analysieren, würdest du ihn wahrscheinlich nie verlassen. Wenn du aber immer die Produkte wählst, von denen du überzeugt bist, ist der Einkauf wesentlich schneller erledigt.

Stabilität
Indem du an bestehenden Einstellungen festhältst, fühlst du dich sicherer. Menschen halten gerne an Dingen fest, die sie schon kennen und mögen. Wenn du zum Beispiel überzeugt bist, dass ein bestimmtes Lebensmittel gesund ist, kaufst du es immer wieder. Das spart dir die Mühe, jedes Mal alle Optionen zu prüfen und gibt dir ein gutes Gefühl.

Negative Aspekte

Fehlentscheidungen
Der Confirmation Bias kann zu Fehlentscheidungen führen. Wenn du nämlich nur Informationen berücksichtigst, die deine Ansichten bestätigen, übersiehst du möglicherweise wichtige Fakten oder Alternativen.

 Eingeschränkte Sichtweise
Eine weitere Folge ist die Gefahr einer eingeschränkten Sichtweise. Wenn du dich nur mit bestätigenden Informationen umgibst, entgeht dir die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen. Das kann auch verhindern, dass du dich in deinen Einstellungen weiterentwickelst.

 Soziale Spaltung
Der Confirmation Bias kann auch die soziale Spaltung in einer Gesellschaft fördern. Denn dabei nutzen Menschen nur Informationen, die ihre eigenen Überzeugungen bestätigen. Dadurch wird der Dialog zwischen verschiedenen Gruppen schwieriger.

Was du gegen den Confirmation Bias tun kannst

Der Bestätigungsfehler läuft meist unbewusst ab. Das macht es schwierig, ihn zu kontrollieren. Dennoch haben wir drei Tipps für dich, die dir helfen können, den Confirmation Bias zu minimieren.

  1. Sei offen für gegensätzliche Informationen:
    Eine Möglichkeit, den Confirmation Bias zu umgehen, ist aktiv nach Informationen zu suchen, die deinen Überzeugungen widersprechen. Denn es ist wichtig, sich auch mit der Gegenseite auseinanderzusetzen. Nur so kannst du ein umfangreiches Weltbild entwickeln.
      
  2. Mach dir deine eigenen Vorurteile bewusst:
    Jeder hat Vorurteile, die sich auf das Denken und Handeln auswirken können. Bist du dir deiner Vorurteile bewusst, kannst du sie gezielt erkennen und steuern. Nimm dir dafür Zeit, deine eigenen Gedanken und Überzeugungen zu hinterfragen. Überlege, warum du eine bestimmte Ansicht hast und ob es dafür stichhaltige Gründe gibt.
      
  3. Tausche dich mit anderen aus:
    Unterhalte dich mit Menschen, die andere Ansichten haben. Der Austausch mit anderen kann dir neue Perspektiven eröffnen und dir helfen, deine eigenen Überzeugungen kritisch zu betrachten. Wichtig ist, dass du auch gegensätzliche Informationen mit einem offenen Ohr empfängst und nicht von vornherein ablehnst.

Confirmation Bias — häufigste Fragen

  • Was ist der Confirmation Bias?
    Der Confirmation Bias ist ein psychologisches Phänomen und bedeutet „Bestätigungsfehler“. Er beschreibt die Tendenz, Informationen zu suchen, zu interpretieren und zu erinnern, die die eigenen Überzeugungen bestätigen.
      
  • Wie entsteht der Confirmation Bias?
    Der Confirmation Bias entsteht durch die selektive Wahrnehmung und kognitive Heuristiken. Dadurch suchst und beachtest du nur Informationen, die deinem Weltbild entsprechen.
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Halo-Effekt

Super! Jetzt bist du über den Confirmation Bias bestens informiert. Ein verwandtes Phänomen ist der Halo-Effekt. Wie der Confirmation Bias, kann auch der Halo-Effekt deine Urteile und Entscheidungen prägen. Mehr zum Halo-Effekt erfährst du hier!

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