Schlafparalyse
Große Schatten, dämonenartige Gestalten an der Wand und plötzlich kannst du dich nicht mehr bewegen: Über die Schlafparalyse existieren viele Erzählungen und Mythen. Doch was stimmt? Und was kannst du dagegen tun? Das erfährst du hier und im Video !
Inhaltsübersicht
Was ist eine Schlafparalyse?
Fest steht: Schlafparalysen gibt es wirklich. Und für Betroffene sind sie extrem unangenehm — und gruselig:
Schlafparalyse beschreibt einen medizinischen Zustand, indem du zwar wach und bei Bewusstsein bist, dich aber nicht bewegen kannst. Deine Muskeln sind wie gelähmt. Du kannst nicht sprechen, sondern nur noch deine Augen bewegen! Kurz gesagt: Dein Kopf ist zwar wach, aber dein Körper schläft noch.
Die Bewegungsunfähigkeit oder Lähmung tritt entweder beim Einschlafen oder beim Aufwachen auf. Meistens kommt es zur Schlafparalyse in Rückenlage, kurz vor dem endgültigen Aufwachen.
Sie dauert wenige Sekunden bis mehrere Minuten — im Extremfall sogar einige Stunden.
✅ Die Ursachen einer Schlafparalyse sind heute aber bekannt. Daher kannst du sie mit einigen Tipps gut vermeiden.
Schlafparalyse beschreibt die Unfähigkeit, sich beim Einschlafen oder Aufwachen willentlich bewegen zu können: Die Betroffenen sind zwar vollständig bei Bewusstsein, ihr Körper ist aber wie gelähmt. Deswegen heißt die Schlafparalyse auch Schlaflähmung.
Schlafparalyse & Atemnot
Bei Schlafparalysen sind Betroffene zwar wie gelähmt, können aber weiterhin atmen. Jedoch kommt es hier zu Einschränkungen:
Die Zwerchfellatmung bleibt bei einer Schlafparalyse aufrechterhalten, aber die Atemhilfsmuskulatur (z. B. die Bauchmuskulatur) hat keine Spannung.
Eine Betroffene berichtete: „Ich hatte das Gefühl von Atemnot. In schlimmen Fällen habe ich sogar Angstattacken!“
Häufig wird bei einer Schlafparalyse auch von einem Druckgefühl auf den Brustkorb berichtet. Des Weiteren kann es auch zu einem Schlaffheitsgefühl in einzelnen Körperteilen oder dem gesamten Körper kommen („Katalepsie“).
Schlafparalyse & Halluzinationen
Aber können Schlafparalysen auch Halluzinationen auslösen? Tatsächlich erleben viele Personen während der bewussten Lähmung auch lebhafte, oft schreckliche Albträume. Ein Drittel der Betroffenen erlebt bei Schlaflähmungen sogar visuelle, taktile oder akustische Halluzinationen.
Von Monstern bis zu Schattendämonen — es werden oftmals schlimme Vorstellungen erlebt. Den Betroffenen bleibt nichts übrig, außer die Bilder an sich vorbeiziehen zu lassen. Zurück bleibt meist Panik oder ein mulmiges Gefühl.
Besonders unangenehm: Die Halluzinationen sind scheinbar real! Betroffene können sie nämlich…
hören: Schritte, Stimmen, Schreie, die eigentlich gar nicht da sind
fühlen: Temperaturen; andere Menschen, die eigentlich gar nicht da sind
Auch außerkörperliche Erfahrungen wurden von Betroffenen berichtet. Sie hatten das Gefühl, ihren Körper verlassen zu haben und nur mit ihrem Geist gereist zu sein– durch Raum und Zeit!
Wie gefährlich ist eine Schlafparalyse?
Viele Menschen denken, dass eine Schlafparalyse gefährlich ist. Horrobilder oder Gruselerzählungen verstärken diesen Mythos. Das ist aber falsch: Eine Schlafparalyse ist in Wahrheit ungefährlich. Der Geist ist zwar wach und der Körper gelähmt, aber den Betroffenen kann nichts passieren. Auch wenn es sich für sie anfühlt, wie ein wahr gewordener Albtraum.
❗️ Gefährlich können Schlafparalysen aber werden, wenn sie regelmäßig auftreten. Und auch hier sind nicht die Paralysen selbst gefährlich, sondern ihre Nachwirkungen. Denn die große Angst vor dem Schlafen kann die Gesundheit enorm beeinträchtigen.
Wie entsteht eine Schlafparalyse?
Die Schlafparalyse findet in einer bestimmten Phase beim Schlafen statt: der sogenannten REM-Phase
. Die Schlafstörung kann dabei entweder beim Einschlafen (hypnagoge Lähmung) oder beim Aufwachen (hypnopomane Lähmung) auftreten. Tritt die Schlafparalyse ein, sind Betroffene zwar wach und bei Bewusstsein — aber unfähig, sich zu bewegen.
Die REM-Phase ist die Schlafphase, in der wir träumen. REM steht dabei für Rapid Eye Movement — und macht dem Namen alle Ehre: Denn wir träumen und nur unsere Augenmuskeln bewegen sich.
Der Rest unseres Körpers ist wie gelähmt, damit wir unsere Bewegungen im Traum nicht wirklich ausführen. Die Lähmung ist also ein Schutz-Mechanismus, damit wir nicht aus dem Bett fallen.
Unter bestimmten Umständen kann es aber passieren, dass wir zu früh und abrupt aufwachen. Unser Geist ist wach, während sich unser Körper dann noch in der REM-Phase befindet. Und so bekommen wir den Lähmungs-Zustand bei vollem Bewusstsein mit.
❗ Wenn der Geist wach ist, der Körper aber noch schläft, nennst du das auch eine Dissoziation. Dadurch kommt es zu einigen unangenehmen Symptomen bei der Schlafparalyse.
Gut zu wissen: Während einer Schlafparalyse spielt der Hirnstamm im Gehirn eine entscheidende Rolle. Bei einer Schlafparalyse werden hier nämlich die neuronalen Aktivitäten gehemmt. Dadurch werden keine Signale mehr an das Großhirn und das Rückenmark gesendet. Das Gehirn arbeitet also, während die Muskeln gelähmt sind (Atonie).
Welche Arten der Schlafparalyse gibt es?
Es gibt 4 verschiedene Arten der Schlafparalyse.
1. isolierte Schlafparalyse
Diese Art tritt alleine und ohne andere Störungen auf. Die zeitlichen Abstände der Paralysen sind sehr unterschiedlich: von Wochen bis hin zu Monaten. Das Gute: Bei dieser Art bekommen Betroffene keine Angst und vergessen alles schnell wieder.
2. ängstliche, isolierte Schlafparalyse
Dieser Typ der Schlafparalyse beinhaltet auch Halluzinationen und mögliche Panikattacken. Betroffene befürchten, dass die Lähmung nie endet.
3. wiederkehrende Schlafparalyse
Wie der Name bereits verrät, kehrt die Schlafparalyse in diesem Typ immer wieder. Die Phasen und Zeiträume sind sehr verschieden.
4. wiederkehrende, ängstliche Schlafparalyse
Dieser Typ der Paralyse im Schlaf ist der gefährlichste: Hier kommen die Schlaflähmungen immer wieder und erzeugen schlimme Halluzinationen. Betroffene können unglaubliche Angst vor dem Schlafengehen bekommen.
Wie kommt es zu einer Schlafparalyse? — Ursachen
Wie bekommt man eine Schlafparalyse? Es gibt keine einzelne Ursache für eine Schlafparalyse. Sie kann in jedem Alter bei jedem auftreten. Verschiedene Faktoren und Vorerkrankungen können die Lähmungen jedoch begünstigen.
Ursachen: Auslöser einer Schlafparalyse/Schlaflähmung
❗️ Zu wenig Schlaf
❗️ Unregelmäßiger Schlafrhythmus (z. B. Schichtarbeit, Jetlag)
❗️ Stress
❗️ Schlaf in Rückenlage
❗️ Krämpfe (z. B. in den Beinen)
❗️ Drogen- und Alkoholmissbrauch
❗️ Junges Alter (aber auch im höheren Alter möglich!)
❗️ Affektive Störungen (z. B. Depressionen)
❗️ Medikamenteneinnahme (z. B. Anxiolytika gegen Angststörungen)
❗️ Schlafstörungen/Schlafkrankheiten (z. B. Narkolepsie)
Laut einigen Studien haben etwa 8% der Bevölkerung schon einmal im Leben eine Schlafparalyse erlebt. Das ist etwa jeder 12. Mensch! Das Ergebnis einer Untersuchung der US-Wissenschaftler B. Sharpless und J. Barber zeigte sogar, das bis zu 28% der Studierenden und 32% der psychischen Erkrankten bereits eine Schlafparalyse durchlitten.
Wie kannst du eine Schlafparalyse verhindern?
Die gute Nachricht: Du kannst Schlafparalysen verhindern!
Das kannst du gegen Schlafparalyse/Schlaflähmungen tun:
✅ Achte auf deine Schlafhygiene: Schlafe genug.
✅ Schlafe zu regelmäßigen Zeiten.
✅ Dimme das Licht am Bett.
✅ Liege nicht auf dem Rücken, sondern seitlich oder auf dem Bauch.
✅ Entspanne dich (z. B. mit Meditation/ Atemübungen).
✅ Schreibe ein Schlaftagebuch und halte die Träume fest. So kannst du sie besser kontrollieren.
Doch was kannst du akut in der Situation einer Schlafparalyse machen?
✅ Mache dir bewusst, dass dir nichts passieren kann. Du liegst in deinem Bett. Du träumst nur. Alles was passiert, ist nicht real!
✅ Atme langsam durch die Nase. So schläfst du schneller wieder ein. Atme 4 Sekunden ein und dann 7 Sekunden aus.
✅ Akzeptiere die Situation. Nimm den Moment einfach hin und leiste keinen Widerstand. Du wirst sehen: Der Schlaf kommt schneller wieder, als du denkst.
Wie können dir Ärzte bei Schlafparalysen helfen?
Du solltest einen Art wegen Schlafparalysen aufsuchen, wenn…
- sie regelmäßig auftreten
- du große Angst davor hast
- kaum noch schläfst
- die Möglichkeit besteht, dass die Paralysen im Schlaf durch eine psychische Erkrankung entstehen
- andere Schlafstörungen hast
Wichtig ist, dass es dir gut geht. Wir alle brauchen erholsamen Schlaf. Wenn du ihn nicht bekommst, solltest du unbedingt zum Arzt gehen.
Die Ärzte haben dann verschiedene Möglichkeiten, dir zu helfen:
✅ Sie können dich in einem Schlaflabor genauer untersuchen (z. B. mit einem EMG, das deine Muskelaktivitäten misst).
✅ Dann haben sie genauere Daten, um die Diagnose und ggf. den Schlafparalysetyp aufzustellen.
✅ Sie können dir Medikamente verschreiben (z. B. Antidepressiva).
Schlafparalyse — häufigste Fragen
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Was ist eine Schlafparalyse in der Psychologie?
In der Psychologie gilt eine Schlafparalyse als Schlafstörung (Parasomnie) beim Einschlafen oder Aufwachen. Dabei kommt es zu einer Entkopplung (Dissoziation) der Lähmung (Muskelatonie) vom Schlafzustand. Die für den REM-Schlaf typische Lähmung wird so auf benachbarte Wachphasen ausgedehnt.
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Was ist eine Paralyse im Schlaf?
Eine Paralyse im Schlaf oder Schlafparalyse/Schlaflähmung zählt zu den Schlaf-Störungen. Dabei wachen Betroffene aus dem Schlaf auf und sind bei Bewusstsein. Doch ihr ganzer Körper ist wie gelähmt, sie können auch nicht sprechen.
Wie viele Spinnen isst man im Schlaf?
Jetzt kennst du dich mit der Schlafparalyse aus und weißt was du tun kannst, um sie zu vermeiden. Das ist aber nicht die einzige nächtliche Gefahr. Denn schließlich gibt es auch Spinnen, die nachts in deinen Mund krabbeln könnten! Was es damit auf sich hat, erfährst du hier !