Triebe
Was genau sind Triebe und welche gibt es überhaupt? Das und mehr erfährst du jetzt in unserem Beitrag und im Video!
Inhaltsübersicht
Triebe einfach erklärt
Triebe sind angeborene innere Antriebskräfte, die das Verhalten und die Entscheidungen von uns Menschen beeinflussen. Du kannst sie als natürliche Motoren betrachten. Sie treiben den Menschen an, bestimmte Handlungen auszuführen, um dadurch Bedürfnisse zu befriedigen. Triebe können dabei sowohl bewusst als auch unbewusst wirken.
Triebe werden außerdem immer von Gefühlen begleitet. Darunter zählen zum Beispiel Verlangen, Angst und Freude. Wir brauchen die Gefühle als Motivation, um unsere Triebe zu befriedigen.
Denn wenn ein Trieb nicht befriedigt wird, kann das negative Folgen für uns haben. Wird beispielsweise der Hungertrieb nicht befriedigt, kann das zu Konzentrationsproblemen führen.
Triebe werden schon lange erforscht. Dabei stammt die wohl bekannteste Triebtheorie von Sigmund Freud. Wie genau seine Triebtheorie aufgebaut ist, erfährst du jetzt!
Triebtheorie nach Freud
Im frühen 20. Jahrhundert legte Sigmund Freud den Grundstein für die moderne Triebtheorie. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Psychoanalyse. Im Kern besagt sie, dass jede Handlung des Menschen der Befriedigung von Trieben bzw. Bedürfnissen dient. Freud unterschied unter anderem zwischen bewussten und unbewussten Trieben.
Einen bewussten Trieb können wir aktiv wahrnehmen. Das kann zum Beispiel der bewusste Trieb sein, eine gesunde Lebensweise führen zu wollen. Um den Trieb zu befriedigen, musst du handeln. Das äußert sich dann zum Beispiel im Kaufen gesunder Lebensmittel und häufiger sportlicher Aktivität.
Ein unbewusster Trieb hingegen agiert im Verborgenen. Das kann beispielsweise der unbewusste Trieb sein, Anerkennung und Bestätigung von anderen zu erhalten. Das äußert sich vielleicht durch einen Hang zum Perfektionismus oder der Unfähigkeit nein zu sagen.
Gut zu wissen: Viele unbewusste Triebe sind Ergebnisse von Kindheitserfahrungen. Das Verlangen nach Anerkennung resultiert womöglich aus einer Vernachlässigung der Eltern oder einer besonders strengen Erziehung.
Grundtriebe
In seiner Theorie identifizierte Freud drei wesentliche Grundtriebe:
- den Sexualtrieb
- den Lebenstrieb (Libido)
- und den Todestrieb.
Der Sexualtrieb bezieht sich auf die natürlichen Impulse zur sexuellen Befriedigung und Fortpflanzung. Die Libido, oder der Lebenstrieb, ist eine positive Kraft, die individuelles Wachstum und Entwicklung fördert.
Im Gegensatz dazu stellt der Todestrieb eine düstere Kraft dar. Er symbolisiert den Wunsch nach Rückkehr in einen anorganischen, ruhigen Zustand. Der Todestrieb ist eine Art Sehnsucht nach dem „Nicht-Leben“.
Triebausprägung
Grundsätzlich sind Triebe in jedem Menschen vorhanden, aber ihre Ausprägungen sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Die Kontrolle über die Triebe hängt stark von der individuellen Persönlichkeit, der Erziehung und den gesellschaftlichen Normen ab.
Zum Beispiel kann jemand, der in einer disziplinierten Umgebung aufgewachsen ist, eine stärkere Kontrolle über seine Triebe haben.
Triebstörung
Häufig sind psychische Erkrankungen verantwortlich für zu starke oder schwache Triebausprägungen. Je nach Ausmaß ist von Triebstörungen die Rede. Menschen mit Triebstörungen werden dabei häufig als „triebgesteuert“ bezeichnet.
Eine zu schwache Ausprägung wird bei Essstörungen wie Bulimie oder Anorexie beobachtet. Betroffene unterdrücken oder kontrollieren übermäßig ihren Hungertrieb. Diese Triebstörungen können die Gesundheit erheblich beeinträchtigen und im schlimmsten Fall tödlich sein.
Andererseits kann eine zu starke Ausprägung beispielsweise zu einer Esssucht führen. In dem Fall ist der Hungertrieb übermäßig dominant bzw. die Kontrolle zu schwach ausgeprägt. Personen mit einer Esssucht leiden häufig an chronischem Übergewicht und Begleiterkrankungen.
Triebe — häufigste Fragen
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Was sind Triebe Beispiele?
Triebe sind angeborene Verhaltensantriebe, die menschliches Handeln beeinflussen. Beispiele für Triebe sind der Hungertrieb, der uns zum Essen anregt, der Sexualtrieb, der zur Fortpflanzung motiviert, und der Schlaftrieb, der zur Ruhe und Erholung führt.
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Was ist ein Trieb nach Freud?
Nach Freud ist ein Trieb eine psychische Energie, die von inneren oder äußeren Reizen ausgelöst wird. Triebe dienen praktisch als Motor für menschliches Verhalten, weil wir stets nach Befriedigung der Triebe streben.
Sigmund Freud
Sigmund Freud gilt als Begründer der modernen Triebtheorie und ist einer der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts. Wenn du mehr über ihn und seine Lebensgeschichte erfahren willst, dann schau dir jetzt unser Video über ihn an!