Emotionen
Auch wenn der Umgang mit Emotionen nicht immer einfach ist, brauchen wir sie in unserem Leben. Warum das so ist und wie sie entstehen erfährst du hier und im Video .
Inhaltsübersicht
Was sind Emotionen?
Menschliche Emotionen sind komplexe Vorgänge im Körper. Sie haben wichtige Funktionen: Durch sie kannst du auf alltägliche Situationen reagieren und wortlos mit anderen Menschen kommunizieren.
Häufig werden Emotionen mit Gefühlen gleichgesetzt, doch das ist nicht ganz richtig. Der Unterschied besteht darin, dass ein Gefühl bloß ein Teil einer Emotion ist. Gefühle, wie Freude, Angst oder Wut, gehören nämlich genauso zu einer Emotion wie körperliche Reaktionen (z. B. Lachen, Gänsehaut) und Denkprozesse (z. B. Gedächtnis, Entscheidungen treffen).
Es gibt keine festgelegte Definition für Emotionen. Der Begriff ‚Emotion‘ lässt sich allerdings als innere Empfindung und die Reaktion auf diese beschreiben. Sie setzt sich also aus Gefühlen, Denkprozessen und körperlichen Reaktionen zusammen.
Unterschied: Emotionen und Gefühle
Emotionen werden häufig mit Gefühlen verwechselt, obwohl die Begriffe nicht dasselbe beschreiben. Unter Gefühlen verstehst du nämlich ausschließlich Empfindungen, also das, was du in einem Moment fühlst — das können beispielsweise Freude, Traurigkeit oder Angst sein. Emotionen sind mehr als das. Sie setzen sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammen:
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Gefühle
Beispiele: Freude, Liebe, Überraschung -
Körperliche Reaktionen
Beispiele: veränderte Herzfrequenz, schwitzen, lachen, Klang der Stimme -
Kognitive Prozesse
Beispiele: vergleichen, erinnern, entscheiden
Merke: Der Unterschied zwischen einer Emotion und einem Gefühl besteht also darin, dass ein Gefühl nicht dasselbe wie eine Emotion, sondern lediglich ein Teil davon ist.
Eine Liste vieler verschiedener Gefühle findest du hier !
Wofür sind Emotionen wichtig?
Emotionen können uns dabei helfen ohne Worte zu kommunizieren. Beispielsweise kann ein Lachen oder Weinen unseren Mitmenschen vermitteln, wie es uns geht. Aber auch bei der Bewältigung von alltäglichen Situationen sind sie notwendig. Der Körper wird durch sie schnell angepasst, was uns ermöglicht Entscheidungen zu treffen. So ist es uns beispielsweise möglich, in Gefahrensituationen schnell zu reagieren.
Gefühle
Gefühle sind ein Teil der Emotionen. Freude, Trauer oder Angst gehören beispielsweise zu den Gefühlen, die wir wahrnehmen können. Sie helfen uns dabei, unsere Erfahrungen schnell einzuordnen. Um unsere Gefühle aber nach außen zu tragen und dadurch andere Menschen teilhaben zu lassen, sind weitere Bestandteile der Emotionen notwendig: die körperlichen Reaktionen.
Körperliche Reaktionen
Auf ein Gefühl folgt unweigerlich eine körperliche Reaktion, und je intensiver das Gefühl, desto stärker auch die Antwort. Aber nicht nur Reaktionen, die wir bewusst wahrnehmen, wie beispielsweise Lachen oder Weinen, gehören dazu. Es gibt auch Reaktionen, die unbewusst im Körper gesteuert werden und als Antwort auf ein Gefühl auftreten, zum Beispiel die Aktivierung bestimmter Muskeln, schwitzen oder eine veränderte Atmung.
Körperliche Reaktionen sind in der Regel nicht einzigartig für ein Gefühl. So können wir Gänsehaut ebenso bei Angst wie auch durch Rührung bekommen. Weinen kann genauso eine Reaktion auf Traurigkeit wie auch starke Freude sein und schwitzen können wir vor Aufregung oder Angst.
Außerdem sind die körperlichen Reaktionen komplex — es gibt also mehr als eine Anpassung des Körpers. In Gefahrensituationen sind wir beispielsweise aufgeregt oder ängstlich. Dadurch passen sich der Körper und der Kopf an die Situation an: Die Atmung wird schneller und so auch der Herzschlag. Dadurch können Muskeln und Gehirn mit mehr Blut versorgt werden. Außerdem richten wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit auf die Gefahr — der Körper ist dann bereit zu handeln, kann also angreifen oder schnell wegrennen (‚fight or flight‘).
Du kannst deine Emotionen auch aktiv beeinflussen. Genauso, wie dein Körper auf Gefühle reagiert, können auch bewusste Körperhaltungen, Bewegungen und Gesichtsausdrücke deine Gefühle beeinflussen. Bei Traurigkeit kann es beispielsweise helfen, zu lächeln oder sich aufzurichten. Auch Stress oder Angst können wir durch eine offene und selbstbewusste Körperhaltung verringern.
Kognitive Prozesse
Pro Tag werden wir vor etwa 20.000 Entscheidungen gestellt — dabei sind uns Emotionen behilflich. Sie dienen als emotionales Bewertungssystem und lassen uns Situationen einschätzen.
Je mehr unterschiedliche Erfahrungen wir gemacht haben, desto besser können wir neue Situationen bewerten. Sie werden nämlich im Gehirn mit den empfundenen Gefühlen in Verbindung gebracht. Eine Person, die beispielsweise noch nie starke Wut oder Trauer empfunden hat, wird deshalb Schwierigkeiten haben, etwas mit diesen Begriffen anzufangen.
Situationen zu bewerten, also zu vergleichen und zu interpretieren, ist wiederum wichtig, um Entscheidungen zu treffen. In einer möglichen Gefahrensituation können wir dann beispielsweise entscheiden, ob wir in der Lage sind uns zu verteidigen oder doch besser die Flucht ergreifen (‚fight or flight‘).
Emotionen Entstehung
In welchem Teil des Gehirns Emotionen entstehen, lässt sich nicht so einfach beantworten. Das liegt daran, dass nicht bloß ein einziger Bereich des Gehirns dafür verantwortlich ist.
Emotionen sind nämlich sehr komplex. Ihre Bestandteile werden in unterschiedlichen Teilen des Gehirns verarbeitet. Beispielsweise findet die Verarbeitung der Gefühle vornehmlich im limbischen System statt. Das Entscheiden übernimmt hingegen zum großen Teil die Großhirnrinde.
Außerdem ist die Erforschung der Emotionen schwierig, weil die betroffenen Gehirnareale zusätzlich andere Aufgaben übernehmen. Das limbische System ist z. B. auch am Gedächtnis, dem Sexualverhalten und dem Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt.
Was das limbische System noch alles beeinflusst und wo es liegt, erfährst du in unserem nächsten Video!