Du fragst dich, was mit Stigmatisierung gemeint ist? Das erfährst du hier.

Inhaltsübersicht

Stigmatisierung einfach erklärt

Stigmatisierung kommt aus dem griechischen und bedeutet „Brandmal“. Die Stigmatisierung ist also wie ein unsichtbares Etikett, das Menschen aufgrund bestimmter Merkmale aufgedrückt bekommen. Das bestimmt dann, wie der Mensch behandelt wird. 

Dabei gibt es verschiedene Schubladen, in die Betroffene eingeteilt werden. Sie können auf vielen Dingen basieren: der Hautfarbe, dem Geschlecht, der sexuellen Orientierung, der psychischen Gesundheit, der Religion oder sogar dem Beruf.

Im Gegensatz zur Vielfalt ist das Problem bei der Stigmatisierung, dass sie Unterschiede nicht positiv hervorhebt, sondern sie als Grund für Ausgrenzung nutzt. Das ist, als würdest du Äpfel mit Birnen vergleichen und dann entscheiden, dass Äpfel schlechter sind, nur weil sie nicht wie Birnen schmecken.

Warum gibt es Stigmatisierung?

Stigmatisierung entsteht aus verschiedenen Gründen:

Sündenbock-Rolle: In schwierigen Zeiten neigen Menschen dazu, bestimme Gruppen für gesellschaftliche Probleme verantwortlich zu machen.
z. B. Ausländerfeindlichkeit bei hoher Arbeitslosigkeit

Identitätsfindung durch Gruppierung: Durch die Einteilung in Gruppen schaffen manche Menschen eine klare Trennung zwischen „uns“ und „den anderen“. Das stärkt das Zugehörigkeitsgefühl zur Mehrheit und gibt ihnen das Gefühl, einen höheren Stellenwert zu haben.
z. B. „die Arbeitslosen“ und „wir Produktive“

Orientierungshilfe im Alltag: Stigmatisierung bietet eine einfache Entscheidungshilfe im Alltag, indem sie das Denken vereinfacht. Komplexe Fragen werden durch vorgefertigte Stereotype und Vorurteile ersetzt. Dies führt zu einer Abnahme der Eigenverantwortlichkeit.
z. B. jemand vermeidet es, neben einem tätowierten Menschen zu sitzen — aufgrund des Stereotypes, dass Tätowierte gefährlich sind

Folgen von Stigmatisierung

Stigmatisierung hat oft tiefe Auswirkungen auf die Betroffenen, die sowohl persönlich als auch gesellschaftlich spürbar sind.

  • Psychologische Auswirkungen: Stigmatisierung ist extrem belastend, da Betroffene ständig in Angst vor Ausgrenzung leben. Das kann zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls und des allgemeinen Wohlbefindens führen. Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen verschlechtert sich im schlimmsten Fall sogar der Krankheitsverlauf.
     
  • Berufliche Konsequenzen: Stigmatisierte Personen stehen oft vor großen Herausforderungen in Bezug auf die berufliche Entwicklung. Vor allem Betroffene von psychischen Erkrankungen sind einem höheren Risiko von Arbeitslosigkeit und Armut ausgesetzt. Arbeitgeber denken oft, dass die psychische Erkrankung die Arbeitsleistung zu sehr einschränkt und vermeiden lieber das Risiko, den Betroffenen einzustellen.
     
  • Soziale Isolation: Einerseits ziehen sich Menschen oft von denen zurück, die stigmatisiert werden. Andererseits kann es sein, dass die Betroffenen sich selbst aus der Gesellschaft zurückziehen. Damit versuchen sie, weitere Stigmatisierung zu vermeiden. Der Rückzug kann zu einem Teufelskreis führen, in dem sich sowohl Freunde als auch Bekannte weiter entfernen.
  • Vermeidung professioneller Hilfe: Viele Menschen, die Stigmatisierung erfahren, suchen aus Angst vor weiterer Diskriminierung keine fachliche Unterstützung, wie psychologische Beratung oder psychiatrische Behandlung.

Übrigens: Wenn die Stigmatisierung verinnerlicht wird, kommt es bei Betroffenen zu Selbststigmatisierung. Dabei verurteilen sie sich selbst, weil sie die Vorurteile der Gruppe akzeptieren.

Stigmatisierung — häufigste Fragen

  • Was ist Stigmatisierung?
    Stigmatisierung ist ein Vorgang, bei dem Menschen oder Gruppen wegen ihrer besonderen Eigenschaften — wie etwa ihrer Religion oder einer psychischen Erkrankung — negativ beurteilt werden. Dabei werden sie oft mit negativen Begriffen wie „die Verrückten“ etikettiert.
     
  • Welche Gruppen werden Stigmatisiert? 
    • Menschen mit psychischen Erkrankungen 
    • Obdachlose 
    • LGBTQ+ Gemeinschaft 
    • Migranten
    • Ältere Menschen 
    • Menschen mit Behinderungen
    • Suchterkrankte

Diversität

Das Gegenteil von Stigmatisierung ist Diversität. Damit wird Verschiedenheit nicht mehr verurteilt, sondern gefeiert! Alles dazu erfährst du hier!  

 

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