Skinnerbox
Was die Skinnerbox ist und wie ihr Aufbau aussieht, erfährst du in diesem Beitrag und unserem Video dazu!
Inhaltsübersicht
Skinnerbox einfach erklärt
Die Skinnerbox ist ein Tierexperiment nach Burrhus Frederic Skinner, welches das Prinzip der operanten Konditionierung verdeutlicht. Dieses Prinzip basiert maßgeblich auf Theorien des Psychologen E. Thorndike.
Laut ihm wird nämlich ein bestimmtes Verhalten öfter gezeigt, wenn es belohnt wird (law of effect). Außerdem kann ein Verhalten durch häufige Wiederholung mit einem Reiz verknüpft werden (law of exercise).
Diese operante Konditionierung wird mit der Skinnerbox untersucht. Hier befindet sich nämlich ein Versuchstier in einem reizarmen Käfig. Je nachdem, ob es bestraft oder belohnt wird, entwickelt es unterschiedliche Verhaltensweisen.
Skinnerbox Versuchsaufbau
Bei der Skinnerbox handelt es sich um einen leeren Käfig mit glatten Wänden.
Er enthält in der Regel folgende Elemente:
- Einen kleinen Hebel, falls es sich beim Versuchstier um eine Ratte handelt. Für Tauben ist stattdessen eine Pickscheibe in den Käfig eingebaut. Beides misst die Häufigkeit und zeitliche Abfolge der Anschläge.
- Einen Futterspender.
- Meist auch eine Lichtquelle.
- Oft einen Lautsprecher.
- Je nach Versuchsaufbau auch ein elektrisch aufladbares Gitter am Boden.
Im Versuchsablauf wird ein Tier in die ihm unbekannte Box gesetzt. In diesem Fall ist das Versuchstier eine Ratte. Betätigt die Ratte den Hebel während das Licht leuchtet, erhält sie Futter über den Futterspender. Ist das Licht aus, bringt auch das Drücken des Hebels kein Futter.
In einer weiteren Version der Skinnerbox ertönt hin und wieder über den Lautsprecher ein Geräusch. Betätigt die Ratte daraufhin nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne den Hebel, folgt ein Stromstoß über das Gitter am Boden.
Bestrafung
Durch den Versuchsaufbau der Skinnerbox lässt sich ein bestimmtes Verhalten abtrainieren. Das kann auf zwei Arten passieren:
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Positive Bestrafung
Hier wird ein unerwünschtes Verhalten bestraft. Die Ratte erhält zum Beispiel immer einen Stromschlag, wenn sie den Hebel betätigt.
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Negative Bestrafung
Bei dieser Art bleibt durch das Verhalten des Versuchstieres eine angenehme Konsequenz aus. Skinner hat das in seinen Experimenten nicht getestet. Für die Ratte würde das aber bedeuten, dass ihr das Futter weggenommen wird, wenn sie den Hebel betätigt.
Verstärkung
Aber nicht nur mit Bestrafungen, auch mit Belohnungen wird in der operanten Konditionierung gearbeitet. Durch sie lässt sich ein bestimmtes Verhalten verstärken. Das kann dabei auf unterschiedliche Arten passieren:
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Positive Verstärkung
Die Ratte merkt, dass sie Futter erhält, wenn sie den Hebel betätigt. Daraufhin drückt sie den Hebel häufiger. Ein bestimmtes Verhalten wird also belohnt.
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Negative Verstärkung
Die Ratte erhält Stromschläge, bis sie den Hebel drückt. Sie betätigt ihn deshalb öfter, um die negative Konsequenz zu vermeiden.
Es folgt also eine direkte Reaktion auf ein Verhalten der Ratte. Das nennst du kontinuierliche Verstärkung. Es gibt allerdings auch Skinnerbox-Experimente, bei denen nur gelegentlich eine Belohnung erfolgt. Die Verstärkung wirkt hier dann nur partiell:
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Quotenverstärkung
Die Belohnung erfolgt hier nach einer bestimmten Quote. Die Ratte wird zum Beispiel immer beim dritten Hebel-Drücken belohnt.
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Intervallverstärkung
Hier tritt eine Belohnung nur in bestimmten Intervallen auf. So liegt zum Beispiel zwischen zwei möglichen Belohnungen immer eine Minute. Drückt die Ratte in diesem Zeitraum den Hebel, passiert nichts.
Weitere Erkenntnisse
Bei seinen Experimenten hat Skinner einige Erkenntnisse gesammelt. Dazu gehörten unter anderem folgende Beobachtungen:
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„Verhaltenslöschung“
Wird ein Verhalten eine längere Zeit lang weder belohnt noch bestraft, wird es seltener von der Ratte gezeigt. Es wird also sozusagen gelöscht. Das gelernte Verhalten ist jedoch löschungsresistenter, wenn es zuvor schon nur partiell belohnt wurde. Durch die partielle Verstärkung wird nämlich die Hoffnung der Ratte auf eine Belohnung länger aufrechterhalten.
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Diskriminationslernen
Die Ratte lernt hier, dass zwei Bedingungen mit einer Belohnung verknüpft sind. Sie erhält zum Beispiel nur Futter, wenn sie den Hebel betätigt, während das Licht brennt.
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Die „abergläubische“ Taube
In diesem Fall wurde eine hungrige Taube alle 15 Sekunden mit Futter belohnt, unabhängig von ihrem Verhalten zu dieser Zeit. Jedoch verknüpft die Taube ihr Verhalten in diesem Moment mit der Belohnung. Sie beginnt dann zum Beispiel wiederholt ihren Kopf schiefzulegen oder den Boden zu picken, um weiter Futter zu erhalten.
Übrigens: Von Skinners Versuchen lassen sich auch Lernmethoden für den Menschen ableiten. So sollten laut Skinner zum Beispiel Schüler ihren Lernstoff in kleinere Abschnitte unterteilen. Das führt zu mehr Erfolgserlebnissen, weil nach jedem Abschnitt die Belohnung einsetzt, etwas erreicht zu haben.
Skinnerbox — häufigste Fragen
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Was ist eine Skinner Box?
Die Skinnerbox ist ein Tierexperiment zur Untersuchung der operanten Konditionierung. In einem Käfig können Versuchstiere ein bestimmtes Verhalten, wie zum Beispiel das Betätigen eines Hebels oder das Picken einer Scheibe, ausführen.
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Wie funktioniert eine Skinner Box?
In einem Käfig können Versuchstiere zum Beispiel einen Hebel betätigen oder eine Scheibe picken. Dieses Verhalten wird dann bestraft oder belohnt und tritt daraufhin häufiger oder seltener auf.
Klassische Konditionierung
Super, jetzt weißt du, wie die Skinnerbox funktioniert! Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen der operanten und der klassischen Konditionierung? Das zeigen wir dir in diesem Beitrag!