Das Organon Modell sieht die Sprache als Werkzeug, mit der du deinem Gegenüber eine Nachricht vermittelst. Hier erklären wir dir, welche drei Funktionen die Sprache dabei hat. Du willst das Organon Modell noch schneller verstehen? Schau dir gern unser Video dazu an!
Das Organon Modell (auch Organonmodell) zählt zu den Kommunikationsmodellen und wurde von Karl Bühler entwickelt. An einer Kommunikation sind laut Bühler immer drei Teilen beteiligt:
Der Sachverhalt, der Sender und der Empfänger sind im Organon Modell durch die Sprache verbunden. Die Sprache ist also für Bühler das Werkzeug, mit dem der Sender dem Empfänger einen Sachverhalt vermittelt.
Die Grundlage für die Kommunikation ist im Organon Modell ein sprachliches Zeichen. Sprachliche Zeichen sind alles, was tatsächlich gesprochen wird. Du kannst es mit deinen Sinnen wahrnehmen (hauptsächlich akustisch / durch Hören).
Bei der Kommunikation hat das sprachliche Zeichen immer drei Funktionen: Eine Ausdrucksfunktion, eine Darstellungsfunktion und eine Appellfunktion. Schauen wir uns die drei Funktionen des sprachlichen Zeichens genauer an:
Ein sprachliches Zeichen erfüllt eine Ausdrucksfunktion. Der Sender drückt damit Symptome aus. Das heißt, dass er mit jeder Aussage eigene Gefühle oder die eigene Meinung offenbart. Du sagst zum Beispiel: „Ich habe Hunger„. Du gibst somit von dir selbst preis, dass du etwas essen willst. Meistens drückst du deine Gefühle und deine Meinung aber nicht so offen aus. Du machst das eher unbewusst, zum Beispiel indem du lächelst oder traurig schaust.
Bei der Darstellungsfunktion stellt ein sprachliches Zeichen ein Symbol für den Sachverhalt und den Gegenstand dar. Es geht also um die Information, die der Sender mitteilen will. Der Sender soll dabei versuchen, den Sachverhalt so neutral und realitätsgetreu wie möglich zu beschreiben. Du sagst zum Beispiel: „Dort drüben kann man etwas zu essen kaufen„. Du teilst also dem Empfänger die Tatsache mit, dass er bei einem Imbiss-Stand Essen kaufen kann.
Die dritte Funktion des sprachlichen Zeichens ist die Appellfunktion. Mit jedem sprachlichen Zeichen appelliert der Sender an den Empfänger mit einem Signal. Jede Aussage beinhaltet eine Aufforderung und soll beim Empfänger eine Reaktion auslösen.
Wenn du zum Beispiel zum Empfänger sagst: „Hol mir etwas zu essen“, forderst du ihn damit auf, dir Essen zu kaufen. So eine Aufforderung kannst du aber auch weniger direkt äußern, zum Beispiel nur durch den Hinweis „Dort gibt es etwas zum Essen„. Der Empfänger muss dann deine Aussage entsprechend deuten / interpretieren.
Wichtig ist, dass jede Aussage im Organon Modell immer alle drei Funktionen enthält. Allerdings steht immer eine der drei Funktionen besonders im Vordergrund.
Schauen wir uns die drei Aussagen von oben nochmal genauer an.
Beispiel 1: „Ich habe Hunger!“
Beispiel 2: „Dort drüben kann man was zu essen kaufen.“
Beispiel 3: „Hol mir was zu essen!“
Du siehst also, dass jede Aussage immer alle drei Funktionen der Sprache bzw. des sprachlichen Zeichens erfüllt.
Dargestellt wird das Organon Modell häufig so:
In der Mitte findest du das sprachliche Zeichen (= Gesprochenes). Es verknüpft den Sender (Sprecher), den Empfänger (Zuhörer) und den Sachverhalt (Inhalt der Kommunikation). Das bedeutet also, dass das sprachliche Zeichen:
Das Organon Modell veranschaulicht die zwischenmenschliche Kommunikation als Werkzeug, mit dem Sachinhalte von einem Sender an einen Empfänger übermittelt werden. Andere Erklärungsmöglichkeiten beschreiben andere Kommunikationsmodelle wie das Eisbergmodell, das 4 Ohren Modell, das Sender Empfänger Modell, die Transaktionsanalyse oder die 5 Axiome der Kommunikation. Sie helfen dir alle, deinen Gesprächspartner besser zu verstehen. Dich interessiert, was Kommunikation in diesen Modellen bedeutet? Dann schau dir jetzt unser Video zu den Kommunikationsmodellen an!
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