Wenn Christen heute eine Sünde begehen, bitten sie Gott um Vergebung. Warum das früher ein Ablassbrief regelte, erfährst du in unserem Beitrag und im Video !

Inhaltsübersicht

Ablassbrief einfach erklärt

Der Ablassbrief war ein kirchliches Dokument aus dem Mittelalter, das den Sündenerlass bestätigte. Er wurde Gläubigen ausgehändigt, um ihnen zu versichern, dass Gott ihnen ihre Sünden vergeben hatte. Dadurch versuchten die Christen dem Fegefeuer zu entgehen.

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Fund eines damaligen Ablassbriefes

Normalerweise erhielt ein Gläubiger diese Briefe erst, wenn er seine Sünden in einer Beichte oder einem Kirchenbesuch bedauerte. Jedoch wurde diese Praxis durch den sogenannten Ablasshandel missbraucht. Gläubige konnten nun ohne Beichte oder ähnliches den Ablassbrief einfach kaufen. Dadurch entstand auf den Marktplätzen ein regelrechter Handel mit den Briefen.

Der Preis der Briefe wurde an den Käufer angepasst. Grafen zahlten sechs bis zehn Gulden, Kaufleute drei und Handwerker nur einen Gulden. Zum Vergleich: Ein Paar guter Schuhe kostete damals etwa einen Gulden.

Die Anfänge und das Ende des Missbrauchs

Doch wie kam es eigentlich dazu, dass die Kirche den Verkauf der Ablassbriefe zuließ?

Papst Leo X. benötigte Geld, um in Rom 1513 den Petersdom zu renovieren. Er gab aus diesem Grund neue Ablassbriefe („Petersablass“) heraus, welche von Bischöfen in ganz Europa gehandelt und verkauft wurden.

Der damalige Kardinal Albrecht II. zog ebenfalls Vorteile aus dem Ablasshandel. Er hatte hohe Schulden und förderte deshalb den Verkauf von Ablassbriefen, indem er sogenannte Ablassprediger durch das Land schickte.

Johann Tetzel war der bekannteste Ablassverkäufer, der durch seine Verkaufstaktiken berühmt wurde. Wie ein Marktschreier dichtete er Lieder und Sprüche, wie: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt“. Zudem bot er an, bereits Verstorbene aus der Hölle zu befreien oder zukünftige Sünden zu begnadigen.

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Karnevalskostüm eines Ablassverkäufers

Martin Luther war ein großer Gegner des Verkaufes von Ablassbriefen. Laut ihm bereuten die Gläubigen ihre Sünden durch den bloßen Kauf der Ablassbriefe nicht. Er war der Ansicht, dass nur der Glaube in die Gnade Gottes die Sünder befreien kann. Diese Kritik und noch weitere Missstände veranlassten Luther zum Schreiben seiner bekannten Thesen, welche die Spaltung der Kirche einleiteten.

Ablasshandel

Möchtest du dein Wissen zur Geschichte des Ablasshandels weiter vertiefen? Dann schau doch mal in unser Video zum Ablasshandel rein!

Zum Video: Ablasshandel
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