Desertifikation bedeutet, dass sich Wüsten ausbreiten. Wo das Phänomen auftritt und was du über die Ursachen, Folgen sowie Gegenmaßnahmen wissen solltest, erklären wir dir hier oder direkt in unserem Video!
Du kannst den Begriff ‚Desertifikation‘ (lat. „desertus facere“ = wüst machen) mit ‚Wüstenbildung‘ oder ‚Verwüstung‘ beschreiben. Das bedeutet konkret, dass fruchtbare Böden durch menschliches Eingreifen wie Übernutzung oder auch indirekt durch den Klimawandel dauerhaft beeinträchtigt bzw. zerstört werden (Bodendegradation).
Das hat immense Folgen: Die Vegetation verschwindet und es kommt zu einer Ausdehnung von Wüsten — das Land wird also unfruchtbar.
Betroffen von Desertifikation sind trockene (aride und semiaride) Gebiete wie Teile in Nordafrika (Sahelzone ), Südamerika, Zentralasien, der Südwesten der USA und Südeuropa (z.B. Spanien). Zur Veranschaulichung: Wir verlieren dadurch jährlich Böden, die die Größe der gesamten Ackerfläche Deutschlands haben.
Desertifikation (engl. desertification, auch Sahel-Syndrom) bedeutet, dass in trockenen Gebieten die Naturgüter wie Boden, Wasser und Vegetation durch menschliches Eingreifen beeinträchtigt oder zerstört werden.
Wie entsteht Desertifikation? Die meisten Ursachen der Desertifikation basieren auf menschlichem Handeln, woher auch der Begriff ‚man made deserts‘ stammt. Klimatische Ereignisse wie schwankende Niederschlagsmengen, die zu Dürreperioden führen, können die Folgen zudem noch verstärken.
Hier haben wir dir wichtige Ursachen für Desertifikation zusammengefasst:
Die Folgen der Desertifikation für Mensch und Umwelt können drastisch sein:
Übrigens: Weltweit sind circa 110 Länder und über eine Milliarde Menschen von Desertifikation betroffen — mit einer Fläche, die dreimal so groß ist wie Europa. Besonders in Entwicklungsländern tritt das Phänomen häufig auf: In Afrika ist sogar 46 Prozent der Landfläche bedroht.
Das folgende Schaubild veranschaulicht die Folgen der Desertifikation:
Um den Lebensraum und die Existenzgrundlage der Menschen wieder herzustellen, gibt es weltweit zahlreiche Maßnahmen gegen Desertifikation. Die Vereinten Nationen (UN) unterzeichneten beispielsweise 1994 ein Umweltabkommen, um Wüstenbildung zu bekämpfen. Das Ziel ist es, eine nachhaltigere Bodennutzung zu etablieren, um das ökologische Gleichgewicht wiederherzustellen.
Mögliche Lösungen zur Bekämpfung von Desertifikation sind:
Hier zeigen wir dir einige konkrete Beispielregionen, die von Desertifikation betroffen sind:
Spanien:
Auch in europäischen Länder wie Spanien tritt eine Ausbreitung der Wüste auf. Ursachen für die Desertifikation sind dort neben den klimatischen Bedingungen wie Dürre auch der ‚Bauboom‘. Hier spielt vor allem der Tourismus eine große Rolle — für Hotels, Freizeitparks usw. mussten viele Hektar Wald gerodet werden. Auch exzessive Landwirtschaft durch Anbau von Gemüse wie Salat, für die künstliche Bewässerung eingesetzt wird, leistet ihren Beitrag dazu.
Ganze 75 Prozent der Fläche Spaniens sind von der Desertifikation gefährdet — besonders in den Provinzen Murcia, Almería und Alicante. Neben Spanien kommt es beispielsweise auch in Griechenland, Kroatien oder Italien zur Wüstenbildung.
China:
Auch in China wächst die Wüste. Hier spielt das Bevölkerungswachstum eine Rolle: Die sowieso schon kargen und nährstoffarmen Böden müssen dadurch für mehr Nahrung sorgen. Auch die Industrialisierung und die damit verbundene Entwaldung sowie der steigende Wasserbedarf tragen zur Desertifikation in China bei.
Dadurch verliert China ganze 2500 Quadratkilometer Land — ungefähr die Fläche des Saarlands. Mit speziellen Aufforstungsprojekten gelang es der Volksrepublik aber bereits ihren Waldanteil von 5 Prozent auf 14 Prozent zu steigern.
Aralsee:
Der in Zentralasien liegende See war 1960 noch das viertgrößte Binnengewässer der Erde — ungefähr so groß wie Bayern. Heute sind nur noch Überreste vorhanden. Schuld daran ist er Mensch: Der See schrumpfte auf nur noch ein Zehntel seiner Fläche und versalzte stark. Vor allem die ständige Wasserentnahme, um riesige Baumwollfelder zu bewässern, trug dazu bei. Trotz Rettungsmaßnahmen wie dem Bau von Staudämmen hat sich an der Situation nicht wirklich etwas geändert.
Ein Vorher-Nachher Vergleich der Jahre 1989 und 2014 zeigt deutlich das Ausmaß der Desertifikation am Aralsee:
Auch in der Sahelzone — einer Region in Nordafrika — tritt Desertifikation auf. Was hierfür die regionalen Gründe sind und wie die sogenannte ‚Grüne Mauer‘ die Wüstenausbreitung verhindern soll, erklären wir dir hier .
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