Plattentektonik
Was genau ist eigentlich Plattentektonik? Wie und warum bewegen sich Erdplatten? All das erfährst du in unserem Beitrag. Schau dir auch unser Video zu dem Thema an!
Inhaltsübersicht
Plattentektonik einfach erklärt
Unter dem Begriff Plattentektonik verstehst du Alfred Wegeners Theorie zur Bewegung der Kontinente. Sie besagt, dass die Erde aus unterschiedlichen, sich bewegenden Erdplatten besteht. Die sogenannten Kontinentalplatten können sich dabei aufeinander zu (Konvergenz), voneinander weg (Divergenz) oder aneinander vorbei (Transformstörung) bewegen. Diese Vorgänge bezeichnest du als plattentektonische Prozesse.
Durch die ständige Bewegung der sieben großen und zahlreichen kleinen Erdplatten haben sich die Kontinente über Millionen von Jahren so angeordnet, wie sie heute sind. Außerdem führt das Aneinanderstoßen oder Auseinanderklaffen der Erdplatten zu Veränderungen in unserer Umwelt — auf diese Weise entstehen beispielsweise Gebirge, Vulkane und Gräben. Zusätzlich ist das Zusammenstoßen von Erdplatten auch der Grund für Erdbeben.
Die Theorie der Plattentektonik besagt, dass die obere Schicht der Erde aus zahlreichen Platten besteht. Sie bewegen sich auf der darunterliegenden zähflüssigen Schicht.
Theorie der Plattentektonik
Afrika und Südamerika passen wie zwei Puzzleteile zusammen — aber das kann doch kein Zufall sein! Das war auch ein Gedanke des deutschen Wissenschaftlers Alfred Wegener. Er stellte im Jahr 1912 die Theorie der Kontinentalverschiebung — auch Kontinentaldrifttheorie — auf.
Damit versuchte Wegener die Entstehung der Kontinente zu erklären. Genauer gesagt vermutete er, dass die Kontinente einst zusammengehörten und auseinandergedriftet sind.
Durch Vergleiche von Gesteinen und Fossilien verschiedener Kontinente versuchte der Wissenschaftler seine Theorie zu belegen — und das mit Erfolg: Er fand erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen den Proben. Das spricht dafür, dass die Kontinente früher zusammengehört haben müssen.
Da er jedoch die Ursache der Bewegung der Kontinente nicht erklären konnte, wurde die Theorie erst Jahre nach Wegeners Tod wieder aufgegriffen. Mithilfe von moderneren Messmethoden konnte nämlich gezeigt werden, dass der Meeresboden sich erweitert. Dadurch ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch zu einer Verschiebung der Kontinente gekommen sein muss.
Tektonische Platten
Die Lithosphäre — der oberste, feste Bereich beim Aufbau der Erde — ist nach der heute anerkannten Theorie in tektonische Platten unterteilt und bewegt sich auf der darunterliegenden zähflüssigen Asthenosphäre. Hierbei wird zwischen zahlreichen kleinen Platten und den sieben großen Kontinentalplatten unterschieden:
- Eurasische Platte
- Nordamerikanische Platte
- Südamerikanische Platte
- Afrikanische Platte
- Australische Platte
- Antarktische Platte
- Pazifische Platte
Sie wurden nach den Kontinenten, Ländern oder Meeren benannt, die sie tragen. So trägt sie eurasische Platte große Teile Asiens sowie den gesamten Kontinent Europa, und damit auch Deutschland. Auf der Karte kannst du die sieben großen und einige kleine Erdplatten entdecken:
Plattenbewegung
Die tektonischen Platten bewegen sich auf der darunterliegenden Schicht, aber wie funktioniert das? Dafür sind vor allem Konvektionsströme verantwortlich. Dabei steigt flüssiges Gestein, welches du auch als Magma kennst, aus tieferen Schichten auf. Dort kühlt das heiße Material ab und sinkt in tiefere Schichten zurück. Dadurch entsteht ein Strom, der langsam aber sicher dafür sorgt, dass die Platten sich in eine bestimmte Richtung bewegen — es kommt also zu Plattenbewegungen.
In unserer Karte kannst du die Plattengrenzen und die Bewegungsrichtung der Platten erkennen:
Da unsere Erde allerdings von Erdplatten bedeckt ist, kommt es durch die Plattenverschiebung zu verschiedenen Vorgängen an den Plattengrenzen:
- Divergenz: Die Platten driften voneinander weg.
- Konvergenz: Hierbei bewegen sich die Erdplatten aufeinander zu.
- Transformstörung: Dabei gleiten die Platten aneinander vorbei.
Durch die unterschiedlichen Arten von Plattengrenzen kommt es zu Veränderungen in unserer Umwelt, wie zum Beispiel der Bildung von Gebirgen oder Inselbögen.
Divergenz
Unter divergierenden Platten verstehst du die Platten der Erde, die auseinanderdriften. Überall dort, wo sich Platten voneinander entfernen, reißen sie den Boden auf — ob am Meeresgrund oder auch an Land. Hierbei gelangt heißes Gestein an die Erdoberfläche — genauer gesagt dringt Magma aus den tieferen Erdschichten nach oben und kühlt dort ab. Das Gestein drückt die Erdplatten zusätzlich auseinander.
Als Ergebnis solcher divergierender Plattenränder kannst du mittelozeanische Rücken, wie den mittelatlantischen Rücken, oder Grabenbrüche, wie den großen afrikanischen Grabenbruch, beobachten.
Kontinentale und ozeanische Platte
Treffen eine kontinentale und eine ozeanische Platte aufeinander, entsteht eine sogenannte Subduktionszone. Das bedeutet, dass die ozeanische Platte unter der kontinentalen abtaucht. Dabei heizt sich die abgesunkene (subduzierte) Platte auf und schmilzt teilweise.
An dieser Stelle steigt heißes Magma auf, welches du dann in Form von Vulkanen beobachten kannst. Bei der Entstehung von Vulkanen sprichst du von Vulkanismus. Auf diese Weise sind zum Beispiel die Vulkane in Neuseeland und in den südamerikanischen Anden entstanden.
Kontinentale Platten
Treffen zwei kontinentale Platten aufeinander, sinkt keine von beiden tief ins Innere ab. Das liegt daran, dass die kontinentalen Platten zu leicht sind, um abzusinken. Vielmehr stoßen die Platten also gegeneinander, sodass eine der beiden nach oben ausweichen muss. Durch diesen Prozess der Plattentektonik entstehen aus der Erdkruste Gebirge, wie beispielsweise die Alpen und der Himalaya.
Ozeanische Platten
Beim Aufeinandertreffen zweier ozeanischer Platten kommt es zur Subduktion. Das bedeutet, dass eine der Platten unter die andere sinkt. Die subduzierte, also abgesunkene, Erdplatte ist hierbei die ältere der Beiden, da sie in der Regel schwerer ist. Durch die Subduktion kommt es zur Bildung von vulkanischen Inselbögen, wie beispielsweise den Kurilen, einer Inselkette in der Nähe von Japan. Diese Art der Konvergenz ist allerdings eher selten.
Transformstörung
Die dritte Art von Plattengrenzen ist die Transformstörung. Hierbei gleiten zwei Erdplatten aneinander vorbei. Bei einer solchen konservativen Plattengrenze kommt es zu Spalten im Boden, ohne dass bestehender Boden zerstört wird und neuer gebildet werden muss. Aufgrund der Reibung, ist an diesen Stellen das Auftreten von Erdbeben dafür sehr häufig.
Transformstörungen können zwischen ozeanischen, aber auch zwischen kontinentalen Platten stattfinden. Ein Beispiel für eine Spalte zwischen kontinentalen Erdplatten ist die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien. Im Ozean hat eine Transformstörung wiederum dazu geführt, dass der mittelozeanische Rücken im Pazifik zweigeteilt ist — du unterscheidest hier zwischen dem nördlicheren ostpazifischen Rücken und dem südlicheren pazifisch-antarktischen Rücken.
Aufbau der Erde
Wie du auf den Abbildungen erkennen kannst, besteht die Erde aus unterschiedlichen Schichten. Die Erdkruste ist eine davon. Schau dir unser Video zum Aufbau der Erde an und finde heraus welche Schichten es noch gibt und wie Tief der Mittelpunkt der Erde eigentlich liegt.