Kaspisches Meer
Ist das Kaspische Meer wirklich ein Meer und wo liegt es eigentlich? Das und viele weitere spannende Fakten erfährst du in unserem Video und unserem Beitrag!
Inhaltsübersicht
Kaspisches Meer einfach erklärt
Das Kaspische Meer ist im Widerspruch zu seinem Namen kein Meer, sondern der größte See der Erde. Mit einer Fläche von ca. 370.000 km2 ist der See ungefähr so groß wie Deutschland und Belgien zusammen.
Die Bezeichnung „Meer“ hat das Kaspische Meer nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seines Salzgehaltes.
Mehrere Länder grenzen direkt an das Gewässer:
- Russland
- Aserbaidschan
- Kasachstan
- Turkmenistan
- Iran
Schau dir dazu die Karte vom Kaspischen Meer an:
Der wichtigste Fluss zum Kaspischen Meer ist die Wolga, der längste und wasserreichste Fluss Europas. Doch auch andere Flüsse münden in den See. Abflüsse vom Kaspischen Meer gibt es hingegen nicht. Das Kaspische Meer hat also keine Verbindung zu den Ozeanen.
Das Kaspische Meer war schon mehrfach Schwankungen des Wasserspiegels ausgesetzt. Seit den neunziger Jahren sinkt der Wasserstand des Sees jedoch immer weiter.
Kaspisches Meer Geografie
Das Kaspische Meer ist das größte Binnengewässer, also das größte vom Festland umschlossene Gewässer, der Erde. Dabei erstreckt es sich über eine Länge von 1200 km in Nord-Südrichtung und umfasst im Durchschnitt eine Breite von 300 km.
Der See liegt innerhalb der Kaspischen Senke. Solche natürlichen Senkungen des Festlandes nennst du auch Depressionen. Mit einer maximalen Tiefe von 1023 m ist das Kaspische Meer die zweittiefste Depression der Erde. Im Großteil des Nordens ist das Gewässer hingegen nur sechs Meter tief.
Über hundert kleinere und größere Flüsse fließen in das Kaspische Meer. Dabei macht die Wolga mit 80 % des Wassereintrags den größten Anteil aus. Sie fließt auf der russischen Seite in den See.
Andere größeren Zuflüsse sind die Kura (Aserbaidschan), sowie Terek (Russland) und Ural (Kasachstan). Abflüsse hat das Kaspische Meer nicht. Stattdessen sorgt die Verdunstung des Wassers dafür, dass der See nicht überläuft.
Schwankungen des Wasserspiegels
Der Wasserspiegel des Kaspischen Meeres schwankt immer wieder sehr stark. Mal steigt der Wasserspiegel über einige Jahrzehnte an, dann fällt er wieder. Zwischen 1930 und 1970 sank der Wasserstand des Sees sehr stark ab.
In den darauffolgenden 20 Jahren stieg der Wasserspiegel wieder auf das Ursprungsniveau an. Doch seit 2000 sinkt der Wasserspiegel kontinuierlich.
Das Abfallen des Wasserspiegels innerhalb der letzten Jahre kann zum einen durch die Wassermenge der Zuflüsse erklärt werden. Den Zuflüssen wird viel Wasser zur Bewässerung in der Landwirtschaft entnommen. Deshalb gelangt immer weniger Wasser in das Kaspische Meer und der Wasserstand sinkt.
Und noch ein weiterer Aspekt kommt dazu. So führt die Erderwärmung gleichzeitig dazu, dass immer mehr Wasser aus dem Kaspischen Meer verdunstet. Das Gleichgewicht zwischen Verdunstung und der Wassermenge der Zuflüsse wird gestört. So ging das Wasser in den letzten Jahren schon über mehrere Kilometer zurück.
Dieser Rückgang kann erhebliche Folgen für die Küstenstädte haben, wie zum Beispiel für die aserbaidschanische Hauptstadt Baku. Sie könnte in mehreren Jahrzehnten mehrere Kilometer vom Wasser entfernt sein.
Ressourcen des Kaspischen Meeres
Ein Schatz des Kaspischen Meeres sind die Fischbestände. Vor allem Störe werden für die Kaviargewinnung gefangen und machen damit einen Großteil des Fischfangs aus. Denn das Kaspische Meer ist die Heimat von 90 % der Störbestände weltweit. Doch auch andere Fischarten wie Heringe und Karpfen werden reichlich gefangen.
Auch Salz wird in manchen Regionen abgebaut. Besonders am Ostufer des Kaspischen Meeres in Turkmenistan ist aufgrund der Verdunstung der Salzgehalt des Wassers sehr hoch.
Der Salzgehalt des Kaspischen Meeres variiert innerhalb des Sees. Mit 12 Promille durchschnittlich nimmt das Kaspische Meer eine Mittelposition zwischen Frischwasser und dem Salzwasser der Meere mit 35 Promille ein.
Unter dem Seeboden befinden sich sehr große Reserven an Erdöl und Erdgas. Dieser riesige Schatz ist auch der Grund, warum das Kaspische Meer immer wieder ein Streitpunkt zwischen den anliegenden Staaten ist.
Konflikte um das Kaspische Meer
Das große Vorkommen von Erdöl und Erdgas ist der Grund, warum sich die fünf angrenzenden Staaten über die Aufteilung des Kaspischen Meeres streiten. Bei dem Streit spielt vor allem die Definition des Kaspischen Meeres als Meer oder als See eine Rolle.
Wird das Gewässer als Meer definiert, haben alle angrenzenden Staaten gleiches Recht auf die Erdöl-Förderung, ganz egal wo die Ufer der Länder liegen. Wenn das Kaspische Meer hingegen als See aufgefasst wird, dann erfolgt eine Unterteilung in Sektoren nach der Uferlänge der einzelnen Länder.
Russland und der Iran haben bereits 1998 das Erdölvorkommen nach Meeresdefinition unter sich aufgeteilt. Dieser Vertrag wird jedoch von Aserbaidschan und Kasachstan nicht anerkannt, die am meisten von der Unterteilung als See profitieren würden.
Der Nil
Nun weißt du alles über den größten See der Erde, doch kennst du auch den längsten Fluss? In unserem Video über den Nil erfährst du alles über ihn!