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Die Glaziale Serie beschreibt bestimmte Landschaftsformen. Wo sie vorkommen, wie sie entstehen und welche Formen es gibt, erklären wir dir in diesem Beitrag.  Hier geht’s zum kurzen Video !

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Inhaltsübersicht

Glaziale Serie einfach erklärt

Die vergangenen Eiszeiten prägten unsere Landschaftsbilder — wie beispielsweise die Mecklenburger Seenplatte in Norddeutschland oder die Oberbayerischen Seen (z.B. Chiemsee) im Alpenvorland. Am Ende der Eiszeit schmolzen die Gletscher nämlich und es bildeten sich charakteristische Landschaftsformen — die sogenannte Glaziale Serie (lat: glacies für „Eis“).

Darunter verstehst du Oberflächenformen in Mitteleuropa, die jeweils in einer bestimmten Abfolge ausgebildet sind. Du nennst sie  Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal. Sie sind durch Gletschereis und Schmelzwasser entstanden — und zwar im Randbereich und im Vorland des Gletschers. 

Beachte: Die Formen können je nach Region unterschiedlich stark ausgebildet sein. 

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Glaziale Serie
Glaziale Serie Definition 

Die ‚Glaziale Serie‘  ist eine typische Abfolge eiszeitlicher Formen. Die Bezeichnung wurde 1882 von Albrecht Penck eingeführt — zunächst nur für das Alpenvorland, später auch für das skandinavische Vereisungsgebiet. 

Glaziale Serie Entstehung

Während der letzten Eiszeiten war es oft so kalt, dass Inlandeis aus Skandinavien und Eis der Alpen vorgedrungen sind. Während der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit (im Alpenraum: Würm-Eiszeit), gelangten die Eismassen beispielsweise bis ins norddeutsche Tiefland. 

Vor ca. 20.000 Jahren schoben sich dort also Gletscher aus Skandinavien über die Ostsee bis in das heutige Mitteleuropa vor. Die Gletscher waren bis zu 3 Kilometer hoch und hatten dadurch eine enorme Kraft. Dabei zerrieben sie zum Beispiel das Gestein unter sich. Außerdem transportierten sie Gesteine wie Granit aus Skandinavien mit. Im Süden kam es zu einer Ausdehnung der Gletscher der Alpen — und zwar bis ins Vorland.

Zunehmend wärmere Temperaturen führten schließlich zum Rückgang der Gletscher und das Landschaftsbild, wie wir es heute kennen, formte sich. 

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Glaziale Serie Entfernung

Glaziale Serie Hauptformen

Die Hauptformen einer idealen glazialen Serie sind: 

  • Grundmoräne mit Zungenbecken: Hier befindet sich Material, das einst unter und im Gletscher transportiert wurde. 
  • Endmoränenkette: Sie markiert bogenförmig den Verlauf des Eisrandes und ist hügelig. 
  • Sanderebene oder Schotterfläche: Sie befindet sich vor der Endmoränenkette und besteht aus Ablagerungen durch Schmelzwasser. 
  • Urstromtal: Hier floss das Schmelzwasser der Gletscher ab. 

Grundmoräne

Die Grundmoränenlandschaft weist flache, leicht wellige bis kuppige Oberflächenformen auf. In ihr befinden sich zudem viele Seen wie der Starnberger See

Die Gletscher transportierten nicht nur Eis, sondern auch Gesteine mit sich. Als es wieder wärmer wurde, zogen sich die Gletscher zurück und eisfreie Gebiete entstanden. Das ‚mitgebrachte‘ Gesteinsmaterial lagerte sich also ab — und zwar in allen möglichen Größen: feines Sediment wie Ton oder Kies, aber auch große Gesteinsbrocken mit mehreren Metern Durchmesser. Sie bezeichnest du auch als Findlinge. An ihnen kannst du gut erkennen, welche starken Kräfte die Gletscher hatten. 

Übrigens: Früher rätselten Wissenschaftler lange Zeit, wo und wie diese Steine herkamen — erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnte ihre Herkunft mit der Theorie der ‚glazialen Serie‘  aufgeklärt werden. 

Zudem findest du in der Grundmoräne muldenförmige Becken — die sogenannten Zungenbecken. Ihr Name kommt daher, dass dort die Gletscherzunge lag. Wenn das Wasser beim Abtauen der Gletscher nicht abfließen konnte, bildeten sich hier Zungenbeckenstauseen. Bekannte Beispiele sind der Starnberger See, der Chiemsee und der Ammersee

Endmoräne

Nach der Grundmoräne folgt die Endmoräne — sie legt sich bogenförmig um den Eisrand des Gletschers. Das kommt daher, dass es sich um aufgetürmtes Material handelt, das vom Gletscher mitgeführt wurde. So entstanden gewaltige Wälle mit einer Länge von bis zu mehreren Kilometern und einer Höhe von bis zu 200 Metern.  

In Norddeutschland sind die Endmoränen die einzigen Erhebungen in einem sonst eher flachen Land. Ein Beispiel sind die Helpter Berge in Mecklenburg-Vorpommern. 

Sander

An die Endmoräne grenzt in Norddeutschland der Sander und in Süddeutschland die Schotterebene an. 

Sander sind im Gegensatz zu den Moränen nicht direkt durch die Bewegung des Gletschers entstanden. Wenn der Gletscher nicht mehr weiter in Richtung Süden vordringt und es wärmer wird, schmilzt Eis an seiner Unterseite. Auch der Auflagerungsdruck des Gletschers spielt beim Schmelzvorgang eine wichtige Rolle.

Beides führt dazu, dass Schmelzwasser aus dem Gletscher fließt und die Endmoräne durchdringt. Dabei werden Sedimente wie Ton, Sand und Geröll mit transportiert und im Gletschervorland abgelagert — die Sander entstehen. 

Hier gilt: Je weiter die Sanderebene von der Endmoräne entfernt ist, desto feiner ist das Material des Sanders: vom Kies zum Sand und Ton. 

Urstromtal

Das Wasser fließt nun weiter und sammelt sich — das ‚Sammelbecken‘ nennst du Urstromtal. Es verläuft mehr oder weniger parallel zum Eisrand, meist von Süd-Ost nach Nord-West. Das wichtigste norddeutsche Urstromtal ist das Elbe-Urstromtal.  

Im Alpenvorland hingegen findest du keine typischen Urstromtäler. Flüsse, wie die Donau oder der Rhein, übernehmen aber ihre ‚Aufgabe‘ und sorgen dafür, dass das Schmelzwasser der Gletscher abfließen kann. 

Übrigens: Nach dem Urstromtal folgen oft Lössablagerungen. Darunter verstehst du feine Staubpartikel, die vom Sander durch kalte Fallwinde weiter transportiert werden. Da Löss sehr fruchtbar ist, eignen sich die Gebiete sehr gut zur landwirtschaftlichen Nutzung (Beispiel: Magdeburger Börde). 

Glaziale Serie Kleinformen

Neben den Hauptformen der ‚Glazialen Serie‘ gibt es noch weitere kleinere Formen. Sie entstanden entweder durch Einwirkung des Gletschers oder durch Schmelzwasser. Hier unterscheidest du zwischen Hohlformen und Aufschüttungsformen

Hohlformen sind zum Beispiel Soll oder Kessel. Darunter verstehst du ‚kleine Kessel‘, die aus Toteis (kleinere Eisblöcke) entstehen, das beim Rückzug des Gletschers zurückbleibt. Beim Auftauen der Toteisblöcke entstehen dann die Hohlformen. Meist sind die Hohlformen mit Wasser (Toteissee) oder Torf (Moor) gefüllt. Auch langgestreckte Rinnenseen zählst du zu den Hohlformen. Sie entstanden, indem unter dem Gletscher Schmelzwasser abfloss und tiefe Rinnen in den Boden formte — mit mehreren Kilometern Länge.  

Zu den Aufschüttungsformen gehören zum Beispiel Kame (pl. Kames) und Os (pl. Oser). Kames sind kuppen- oder kegelförmige Erhebungen. Als Oser bezeichnest du lange Geländeerhebungen aus Sand und Kies, die sich wie eine Art Wall durch die Landschaft ziehen. Auch sogenannte Drumlins zählst du zu den Aufschüttungsformen.  Dabei handelt es sich um längliche tropfenförmige Hügel — sie können bis zu 1000 Meter lang und 40 Meter hoch sein. Sie kommen vor allem südöstlich von München im Alpenvorland vor. 

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Glaziale Serie Kleinformen
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Glaziale Serie in Norddeutschland und im Alpenvorland 

Du findest glaziale Formen sowohl in Norddeutschland als auch im Alpenvorland. Ein paar wichtige Unterschiede solltest du aber kennen: 

Zum einen sind die Endmoränen in Norddeutschland eher lückenhaft und weniger hoch als im Alpenvorland. In der flachen Landschaft erkennst du sie aber trotzdem direkt. 

Zum anderen findest du im Alpenvorland statt einer Sanderfläche eine Schotterebene, wie beispielweise die Münchner Schotterebene. Auch ein Urstromtal, das durch Schmelzwasser entstanden ist, gibt es im Alpenvorland nicht. 

Hier haben wir dir beispielhaft einen Ausschnitt der glazialen Serie aus Norddeutschland aufgeführt: 

Grundmoräne Gebiet südlich von Harburg
Endmoräne Wilseder Berg
Sander Lüneburger Heide
Urstromtal Aller-Urstromtal
Löss Harzvorland

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