Die Anden sind das längste Gebirge der Welt. Wo sie liegen, wie sie entstanden sind und welche beeindruckenden Landschaften und Tiere es dort gibt, erfährst du hier oder direkt im Video dazu!

Inhaltsübersicht

Was sind die Anden?

Von gigantischen Bergen mit mehr als 6000 Meter Höhe, aktiven Vulkanen, kargen Hochländern wie das Altiplano, bis hin zu beeindruckenden Gewässern, wie dem Titicacasee auf fast 4000 Meter Höhe — all das findest du in der größten Gebirgskette der Welt: den Anden (spanisch: Cordillera de los Andes). 

Sie durchziehen die Westküste Südamerikas von Venezuela bis nach Chile — ganze 7500 Kilometer. Damit sind die Anden Teil einer mächtigen amerikanischen Gebirgskette – den Kordilleren. 

Schon der deutsche Forscher Alexander von Humboldt hat die Gebirgskette während seiner Amerika-Expedition bestiegen. Er gewann daraus wichtige Erkenntnisse über Vegetation und Vulkanismus. 

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Die Anden

Wo liegen die Anden?

Die Anden erstrecken sich entlang der Westküste Südamerikas — angefangen von Venezuela im Norden, über Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien, bis nach Chile (Feuerland) im Süden. Das Gebirge ist ganze 7500 Kilometer lang und 200-600 Kilometer breit.

Sie bestehen aus zwei, abschnittweise auch aus noch mehr Hauptketten (u.a. Westliche Kordillere und Östliche Kordillere), die parallel verlaufen. Besonders in ihrem mittleren Abschnitt in Peru und Bolivien liegen die Gebirgsketten sehr weit auseinander. Dazwischen befindet sich das zentrale Hochland Altiplano — das ‚Dach Südamerikas‘. In ihm liegt auch der riesige Titicacasee — das höchstgelegene schiffbare Gewässer der Welt. Außerdem findest du in dieser Hochfläche auf rund 3100 Metern Höhe die Stadt La Paz in Bolivien, die damit die höchstgelegene Großstadt der Welt ist. Auf der Karte kannst du die Lage der Anden gut erkennen: 

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Anden Lage

Wie sind die Anden entstanden?

Die Entstehung der Anden begann vor rund 150 Millionen Jahren. Verantwortlich dafür sind plattentektonische Prozesse

Die ozeanische Nazca-Platte traf dabei auf die kontinentale Südamerikanische Platte. Genauer gesagt, taucht die ozeanische Platte unter der Kontinentalplatte ab. Das nennst du auch Subduktion. Zunächst entstanden dabei aber nur Gebirge von geringer Höhe. 

Erst vor ungefähr 60 Millionen Jahre wurde der Druck, den beide Platten aufeinander ausübten, größer. Das führte dazu, dass sich enorme Massen an Gesteinen ‚auffalteten‘. Du nennst die Anden deswegen auch Faltengebirge. Erdgeschichtlich gesehen, handelt es sich hierbei sogar um ein eher junges Gebirge.

In den folgenden Millionen Jahren erreichten die Anden schließlich ihre heutige Höhe — an manchen Stellen nämlich knapp 7000 Meter über Normal Null.

An der Stelle, an der die Nazca-Platte unter die Südamerikanische Platte abtaucht, entsteht außerdem eine sogenannte Tiefseerinne oder auch Tiefseegraben:

  • der Perugraben im Norden: mit ungefähr 6000 Meter Tiefe
  • der Atacamagraben im Süden: mit etwa 8000 Meter Tiefe
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Entstehung der Anden

Übrigens: Die Anden wachsen auch heute noch weiter, allerdings nur um wenige Millimeter pro Jahr. 

Aber wie sind eigentlich die Alpen entstanden? Das erklären wir dir in unserem extra Video zur Plattentektonik!

Zum Video: Plattentektonik
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Berge

Die Anden sind außerdem das höchste Gebirge außerhalb Asiens. Ungefähr 100 Gipfel sind mehr als 6000 Meter hoch. Ihr höchster Berg und damit auch der höchste Berg Südamerikas ist der Aconcagua in Argentinien mit 6961 Metern — beeindruckend oder? 

Weitere bekannte Berge des Hochgebirges sind: 

  • Chimborazo (Ecuador): 6310 Meter 
  • Cerro Torre (Argentinien / Chile): 3133 Meter
  • Sajama (Bolivien): 6542 Meter 

Vulkane und Erdbeben

Wenn zwei Platten aufeinander treffen, entstehen nicht nur Gebirge, sondern auch Vulkanismus und Erdbeben. Die Anden gehören zum sogenannten Pazifischen Feuerring. Dabei handelt es sich um einen Vulkangürtel, der den Pazifischen Ozean umgibt. Hier gibt es die stärksten Erdbeben und Vulkanausbrüche der Welt. 

Außerdem findest du hier die höchsten Vulkane der Erde, beispielsweise den Ojos del Salado in Argentinien und Chile mit einer Höhe von knapp 7000 Metern oder den Sajama on Bolivien. Neben ihnen gehören noch rund 50 weitere aktive Vulkane, wie der Cotopaxi oder der Pichincha in Ecuador, zu den Anden. 

Auch vor heftigen Erdbeben bleiben die Anwohner rund um die Anden nicht verschont. In Chile gibt es zum Beispiel mehr als 500 Beben pro Jahr. 

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Vulkane der Anden

Vegetation und Landschaften

Das Klima und die Vegetation der Anden hängen vor allem davon ab, auf welcher Höhe du dich befindest. Deshalb haben verschiedene Forscher, darunter auch Humboldt, eine Einteilung in 5 Höhenstufen vorgenommen: 

Höhenstufe Höhe Fauna / Vegetation Temperatur / Klima Landwirtschaft
Tierra Caliente („heißes Land“) max. 1200 m Tropischer Regenwald (immergrün) 23-27°C Anbau von Bananen, Kakao und Zuckerrohr
Tierra Templada („gemäßigtes Land“) max. 2000 m  Tropischer Bergwald 12-23°C Anbau von Kaffee, Tabak und Mais
Tierra Fría („kaltes Land“) max. 3500 m Tropischer Nebelwald 5-15°C Rinderhaltung, Anbau von Weizen, Kartoffeln und Gerste
Tierra Helada („gefrorenes Land“) max. 4500 m Grasland (keine Bäume) 0-8°C Weideflächen für Lamas und Schafe
Tierra Nevada („verschneites Land“) ab ca. 4500 m fast keine Vegetation unter 0°C (ganzjährig)
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Höhenstufen der Anden

Tiere in den Anden

In den Hochflächen der Anden findest du verschiedene Tierarten. Vor allem Lamas und Alpakas werden hier als Haustiere gehalten. Die Tiere können in Höhen über 4000 Metern nämlich problemlos überleben. Deshalb waren sie auch bereits zur Zeiten der Inka – einer früheren Hochkultur – wertvolle Nutztiere. 

Außerdem begegnest du in den Wäldern der Anden zum Beispiel dem Brillenbär und in Venezuela dem Andenschakal. Entgegen seinem Namen handelt es sich hier aber nicht um einen richtigen Schakal , sondern zur Gattung der Andenfüchse. Wie ein echter Schakal aussieht und in welchen Regionen er vorkommt, erfährst du hier !

Zum Video: Schakal
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Rohstoffe 

In den Andenräumen gibt es viele Rohstoffe, wie zum Beispiel große Mengen an Kupfer. Die weltweit größte Kupfermiene liegt deshalb in der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Allerdings sind die Sicherheitsbedingungen für die Arbeiter dort teilweise sehr schlecht. Du hast in den Nachrichten bestimmt schon öfter von eingeschlossenen Bergleuten gehört, wie etwa beim Grubenunglück 2010 in San José (Chile). 

Früher gab es zudem in Bolivien und Teilen von Chile große Lagerstätten von Schwefel und Salpeter. Das mündete im 19. Jahrhundert sogar in einem Krieg — dem sogenannten Salpeterkrieg. 

Zudem beherbergt ein Salzsee in Bolivien – der Salar de Uyuni – eines der weltweit größten Lithiumvorkommen. Das Alkalimetall hat vor allem durch das Aufkommen von Laptops, Mobiltelefonen und auch Elektroautos an Bedeutung gewonnen. Dort wird es nämlich für Lithium-Ionen-Akkus   verwendet.  

Erschließung der Anden

Die Europäer machten sich etwa im 16. Jahrhundert auf den Weg zu dem Gebirge in Südamerika. Zu der Zeit kursierten nämlich Gerüchte, dass es dort ein Land mit Mengen an Gold gäbe — El Dorado („Der Goldene“). Der erhoffte Goldrausch blieb jedoch aus. 

Vor ihnen haben bereits ganz andere Völker die Anden ‚erobert‘ und große Städte errichtet – die Inka.  Auch heute noch finden Forscher immer wieder Eismumien aus der Inkazeit. Sie vermuten, dass es sich hierbei um Opfergaben für Götter handelt. 

Im Jahre 1802 fand schließlich der deutsche Forscher Alexander von Humboldt ein geeignetes Objekt für seine Forschungen — den an die 6300 Meter hohen Berg Chimborazo in Ecuador. Obwohl er ’nur‘ auf 5900 Metern Höhe kam, stellt er einen sensationellen Rekord auf — noch nie zuvor war es einem Europäer gelungen, eine solche Höhe zu bezwingen. 

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