Stalaktiten
Eines der vielen Phänomene, die du in einer Tropfsteinhöhle entdecken kannst, sind Stalaktiten. Was das genau ist und wie sie entstehen erfährst du hier.
Inhaltsübersicht
Was sind Stalaktiten?
Stalaktiten sind Tropfsteine, die von der Decke von Höhlen herunter wachsen. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk (Calciumcarbonat), der sich aus Wasser ablagert.
Stalaktiten können über Jahrtausende wachsen und erreichen oft beeindruckende Größen.
Gut zu wissen: Das Gegenstück zu Stalaktiten sind Stalagmiten. Sie wachsen vom Boden nach oben.
Wie entstehen Stalaktiten?
Stalaktiten entstehen, wenn Wasser durch kleine Risse und Spalten aus der Höhlendecke sickert. Dabei nimmt es Kohlendioxid auf, wodurch eine leicht saure Lösung entsteht. Diese löst Kalk (Calciumcarbonat) aus den Gesteinsschichten und nimmt ihn mit. Dieses Gemisch sammelt sich und tropft schließlich von der Höhlendecke herunter.
Sobald es an die Luft gelangt, gibt das Wasser einen geringen Betrag Kohlendioxid (CO2) an die Höhlenluft ab. Als Folge kann eine entsprechende Menge Kalk nicht mehr in der Lösung gehalten werden. Der Kalk lagert sich deshalb Schicht für Schicht an der Höhlendecke ab. Die Kalkrückstände sammeln sich an und bilden langsam einen Stalaktiten.
In der Anfangsphase entsteht oft eine hohle, dünne Kalkröhre, durch die das Wasser weiter hindurchfließt. Das ist das sogenannte Sinterröhrchen, auch Makkaroni genannt, da die Form an die Nudelsorte erinnert. Mit der Zeit verstopft sich das Röhrchen mit Lehm und die Flüssigkeit fängt an, außen daran herabzufließen. Dadurch lagert sich der Kalk an den Außenwänden ab und der Stalaktit wird breiter. Dieser Prozess heißt dann Versinterung.
Die Geschwindigkeit des Wachstums hängt dabei von der Menge des kalkhaltigen Wassers, der Tropfmenge und der Temperatur in der Höhle ab. Stalaktiten wachsen generell nur wenige Millimeter pro Jahrhundert. Damit ein Stalaktit beispielsweise eine Größe von 50 cm erreicht, vergehen 1.000 bis 10.000 Jahre.
Was ist der Unterschied zwischen Stalaktiten und Stalagmiten?
Obwohl Stalaktiten und Stalagmiten ähnlich klingen, gibt es einen entscheidenden Unterschied:
Stalaktiten wachsen von der Decke nach unten, während Stalagmiten vom Boden nach oben wachsen. Wenn Tropfen von einem Stalaktit herabfallen und Kalk auf dem Boden hinterlassen, kann sich dort ein Stalagmit bilden.
Um sich zu merken, welcher Tropfstein oben und welcher unten entsteht, gibt es eine einfache Eselsbrücke:
→ Stalaktiten haben im Gegensatz zu Stalagmiten ein „T“ im Namen. Sie hängen von der Decke und sehen deshalb aus wie ein T.
Während also die Form eines Stalaktiten kegelförmig und länglich von der Decke hängt, ist ein Stalagmit eher runder und am Boden.
In seltenen Fällen nähern sich ein Stalaktit und ein Stalagmit über Jahrtausende hinweg an und wachsen zusammen. Das Kalkgebilde sieht dann wie eine Säule aus, die du „Stalagnat“ nennst.
Stalaktit — häufigste Fragen
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Was sind Stalaktiten? Stalaktiten sind Tropfsteine, die von der Decke einer Höhle nach unten wachsen. Ihr Gegenstück sind die Stalagmiten, die vom Boden nach oben wachsen. Die Begriffe leiten sich vom griechischen Wort „stalagma“ für Tropfen ab. -
Was ist der Unterschied von Stalagmiten und Stalaktiten? Stalaktiten wachsen von der Höhlendecke nach unten, während Stalagmiten vom Höhlenboden nach oben entstehen.
Geofaktoren
Jetzt weißt du, was Stalaktiten sind und wie sie über Jahrhunderte hinweg entstehen. Welche Faktoren die Umwelt noch prägen können, erfährst du in unserem Video zu den Geofaktoren.