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Du fragst dich, was Löss ist und warum es so wichtig für unsere Böden ist? Hier erklären wir dir alles, was du über Löss wissen musst.

Inhaltsübersicht

Was ist Löss?

Löss ist ein gelbgraues, feinkörniges Sediment. Es setzt sich hauptsächlich aus Schluff, Ton und Sand zusammen. Unter Schluff verstehst du ein sehr feines Erdmaterial, das zum Beispiel aus Gesteinen wie Quarz oder Feldspat besteht.

Löss ist besonders fruchtbar und deshalb ideal für die Landwirtschaft. Es ermöglicht hohe Erträge, weil es zahlreiche Nährstoffe enthält und Wasser gut speichern kann. Damit bildet Löss die Grundlage für viele ertragreiche Bodentypen wie Schwarzerde, Parabraunerde und Stauwasserböden.

Das Gestein ist durch Windablagerungen entstanden und überall auf der Welt verbreitet. Auch in Deutschland kommt Löss in vielen Regionen vor, besonders in den sogenannten Lössbörden. Diese Gebiete befinden sich hauptsächlich im Rheinland, in der Magdeburger Börde und in Teilen Bayerns.

Wie ist Löss entstanden?

Die Entstehung von Löss begann vor etwa 2,6 Millionen Jahren während der Eiszeit. Zu der Zeit bedeckten riesige Gletscher die Erde. Ihr Gewicht zermalmte das darunter liegende Gestein zu feinem Staub — dem Löss. Der feine Staub wurde vom Wind kilometerweit transportiert und lagerte sich dort ab, wodurch meterhohe Schichten aus Löss entstanden.

Eigenschaften von Löss

Löss hat einige besondere Eigenschaften, die ihn so wertvoll machen. Er hat typischerweise eine gelblich-braune Farbe, die durch den Gehalt an Eisenoxiden verursacht wird.

Sein Hauptbestandteil Schluff verleiht ihm die Fähigkeit, viel Wasser zu speichern. Außerdem enthält Löss einige Nährstoffe und Mineralien wie Kalk, Quarz, Feldspat und Glimmer. Die sind für die Fruchtbarkeit des Lössbodens verantwortlich.
 

Jedoch ist Löss auch sehr sensibel und anfällig für Erosion. Denn es hat viele kleine Poren zwischen den Löss-Körnchen, was ihn zu einem sehr lockeren und luftigen Material macht. Die feinen Körner haften nicht stark aneinander. Deshalb kann er leicht durch Wasser und Wind abgetragen werden. 

Nutzung und Bedeutung von Lössböden

Lössböden haben vielfältige Funktionen. Die wichtigsten Einsatzgebiete haben wir dir hier zusammengefasst:

  • Landwirtschaft: Dank der feinen Struktur und dem hohen Nährstoffgehalt von Lössböden, ermöglichen sie den Anbau verschiedener Pflanzen. Dazu gehören z. B. Weizen, Zuckerrüben, Mais und Gerste. Lössböden sind zudem durch die lockere Struktur gut durchlüftet, was das Wurzelwachstum fördert. Zusätzlich kann das Gestein viel Wasser speichern, was ihn besonders in trockenen Zeiten nützlich für die Pflanzen macht.
     
    Schon gewusst? Fast alles Getreide der Welt (ca. 80 %) wächst auf fruchtbaren Lössböden.
     
  • Tierwelt: Neben der Landwirtschaft ist Löss auch wichtig für die Tierwelt. Viele Tierarten, wie zum Beispiel bestimmte Vogel- und Insektenarten, nutzen Lösslandschaften als Lebensraum. Vor allem Lösswände bieten ihnen Schutz und Nahrung, sodass sie ihre Nester darin bauen können.
     
  • Forschung: Wissenschaftler untersuchen Löss, um mehr über die Klimaveränderungen der Vergangenheit zu erfahren. Die verschiedenen Schichten im Löss geben nämlich Hinweise auf frühere Bedingungen und helfen dabei, die Entwicklung der Landschaft zu verstehen. Zudem enthalten Lössböden oft Fossilien von Pflanzen und Tieren, die wichtige Informationen über das Ökosystem liefern.

Vorkommen und Verbreitung von Löss

Löss findest du in vielen Teilen der Welt. Vor allem in den gemäßigten Klimazonen sind Lössböden verbreitet. In Europa erstreckt sich der Löss über den sogenannten europäischen Lössgürtel, der von Frankreich über Deutschland und Polen bis hin zum Balkan reicht. In Asien befindet sich das größte Lössgebiet der Welt, die Lössplateau in China, das eine Fläche von etwa 640.000 km2 umfasst.

Auch in Nordamerika gibt es Lössgebiete, vor allem entlang des Mississippi-Missouri-Flusssystems in den USA. In Südamerika sind sie hingegen weniger verbreitet. Aber es gibt die Graslandschaft „Pampa“ in Argentinien und Uruguay, die für ihre großen Lössvorkommen bekannt ist.

Schon gewusst? Circa 10 % der Landoberfläche der Erde sind mit Löss bedeckt.

Typische Bodentypen aus Löss

Löss bildet die Grundlage für verschiedene Bodentypen. Dazu gehören Parabraunerde, Pseudogley-Parabraunerde, Kolluvisol, Schwarzerde und Pararendzina. Sie alle sind durch die speziellen Eigenschaften von Löss ideal für den Ackerbau.

Löss — häufigste Fragen

  • Was ist Löss?
    Löss ist ein feinkörniges und homogenes Sediment, das durch Windablagerungen während der Eiszeiten entstand. Es besteht hauptsächlich aus Schluff, Ton und Sand und ist besonders nützlich in der Landwirtschaft.
      
  • Was sind Lössböden?
    Lössböden sind Böden, die aus Löss entstanden sind. Sie sind sehr feinkörnig, nährstoffreich und haben eine gute Wasserspeicherkapazität. Diese Böden sind besonders fruchtbar und ideal für landwirtschaftliche Nutzungen geeignet.
      
  • Warum ist Löss so fruchtbar?
    Löss ist so fruchtbar, weil er viele Nährstoffe wie Kalk enthält und eine hohe Wasserspeicherkapazität hat. Die feinkörnige Struktur sorgt für gute Durchlüftung und Wasserversorgung der Pflanzen, was das Wachstum fördert.

Permafrostboden

Neben Lössböden zeichnen sich auch Permafrostböden durch besondere Eigenschaften aus. Welche das sind, erklären wir dir in unserem Video!

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