Was ist ein Permafrostboden? Und warum ist er enorm wichtig für das Klima auf der Erde? Das und mehr erfährst du hier und im Video !

Inhaltsübersicht

Permafrostboden einfach erklärt

Der Permafrostboden ist ein Bodentyp, der über mindestens zwei Jahre hinweg durchgehend gefroren bleibt. Er kommt vor allem in extrem kalten Regionen wie der Arktis, Antarktis und in hohen Gebirgen vor. Der Permafrostboden setzt sich dabei aus Eis, eingefrorenem organischem Material und Gestein zusammen.

Gut zu wissen: Etwa 17 % der Erde sind mit Permafrostboden bedeckt — der Großteil davon auf der Nordhalbkugel. Auch in Deutschland, hauptsächlich in den Alpen, gibt es Permafrostboden.

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Permafrostboden

Die Tiefe des Permafrostbodens hängt von der Umgebungstemperatur und den Sonnenverhältnissen ab. Manchmal reicht er nur wenige Meter tief, in anderen Fällen sogar mehrere hundert Meter. 

Die Erforschung von Permafrost ist wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen. Zum einen hinterlässt der Klimawandel dort natürlich verstärkt seine Spuren. Zum anderen ist ein Auftauen von Permafrost extrem gefährlich für das globale Klima.

Aber wie kommt es zum Auftauen vom Permafrostboden?

Warum schmelzen Permafrostböden?

Dass ein Teil vom Permafrostboden auftaut, ist ein natürlicher Prozess. Denn die obere Schicht des Permafrostbodens — die sogenannte aktive Schicht — taut in der Regel jeden Sommer einen halben Meter tief auf. Der aufgetaute Anteil friert jedoch für gewöhnlich spätestens im Winter wieder zu. Der Zyklus ist in kalten Regionen wie der Arktis normal.

Allerdings beeinflusst der Klimawandel den natürlichen Prozess immer stärker. Denn steigende Temperaturen führen dazu, dass die aktive Schicht länger auftaut und tiefer in den darunterliegenden Permafrost eindringt. Das hat zur Folge, dass mehr Permafrostboden schmilzt, als in den kalten Jahreszeiten wieder eingefroren werden kann.

Leider entsteht dadurch ein Teufelskreis: Eis und Schnee reflektieren Sonnenstrahlen deutlich besser als der aufgetaute Permafrostboden. Schmilzt die eisige Oberfläche, wird sie nämlich hauptsächlich durch dunklere Erde ersetzt. Diese dunkleren Oberflächen absorbieren mehr Sonnenstrahlen und speichern dadurch auch mehr Wärme.

Die gespeicherte Wärme beschleunigt wiederum den Auftauprozess. Dadurch wird mehr Permafrostboden anfällig für das Schmelzen und der Kreislauf setzt sich fort. 

Welche Folgen hat das für den Klimawandel?

Der Klimawandel beschleunigt zwar den Auftauprozess, doch gleichzeitig beschleunigt der Auftauprozess auch den Klimawandel. Denn durch das Schmelzen des Permafrostbodens werden gigantische Mengen von Treibhausgasen freigesetzt.

In allen Permafrostböden der Erde sind nämlich etwa 1.500 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Wenn der Permafrost schmilzt, wird der Kohlenstoff durch den Abbau organischer Biomasse in Form von Methan und Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt. Methan ist dabei etwa 25-mal so wirkungsvoll wie CO2 bei der Erwärmung der Atmosphäre.

Gut zu wissen: In der Erdatmosphäre befinden sich im Vergleich gerade einmal 850 Milliarden Tonnen CO2.

Diese Freisetzung schafft also erneut einen Teufelskreis, der den Klimawandel weiter beschleunigt. Studien schätzen, dass bis zum Jahr 2100 etwa 130 bis 160 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus Permafrostböden freigesetzt werden könnten, wenn die aktuellen Trends anhalten.

Folgen für die Infrastruktur

Das Schmelzen von Permafrostböden stellt dabei auch eine ernste Herausforderung für die Infrastruktur dar. Wenn der Boden schmilzt, verliert er an Stabilität. Dadurch können sich zum Beispiel Pipelines, die auf dem gefrorenen Untergrund gebaut wurden, verformen oder sogar brechen.

Das hat nicht nur hohe Reparaturkosten zur Folge, sondern erhöht auch das Risiko für Umweltschäden durch Öl- oder Gaslecks. Um diese Probleme zu verhindern, sind zusätzliche Investitionen in robustere Bauweisen und Materialien erforderlich.

Permafrostboden — häufigste Fragen

  • Was passiert, wenn der Permafrost taut?
    Wenn der Permafrost taut, werden Treibhausgase wie Methan und Kohlendioxid freigesetzt, was den Klimawandel beschleunigt. Zudem verliert der Boden an Stabilität, was Infrastrukturen wie Pipelines gefährdet und zu hohen Reparaturkosten führt.
     
  • Was ist Permafrost einfach erklärt?
    Permafrostboden ist ein Bodentyp, der mindestens zwei Jahre durchgehend gefroren bleibt. Er kommt vor allem in kalten Regionen wie der Arktis vor und speichert große Mengen Kohlenstoff.

Klimazonen der Erde

Damit Permafrostboden existiert, braucht es ein kaltes Klima. Welche Klimazonen es auf der Erde gibt und welche Besonderheiten jede Klimazone hat, erfährst du in unserem Video dazu! 

Zum Video: Klimazonen der Erde
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