Eiswüste
Was ist eine Eiswüste und wo findest du sie? Alles über die Eiswüste erfährst du in diesem Beitrag und im Video !
Inhaltsübersicht
Eiswüste einfach erklärt
Eine Eiswüste ist ein Gebiet auf der Erde, das dauerhaft mit Schnee und Eis bedeckt ist. Durchschnittlich herrschen dort Temperaturen von -40 °C bis -20 °C. Durch die niedrigen Temperaturen gibt es in Eiswüsten nur wenige Pflanzen. Die kaum vorhandene Vegetation ist der Grund dafür, wieso Eiswüsten überhaupt als Wüsten bezeichnet werden
Die bekanntesten Eiswüsten sind die Antarktis am Südpol und die Arktis am Nordpol.
Entstehung einer Eiswüste
Eiswüsten entstehen aufgrund der extremen, klimatischen Bedingungen. Die Temperaturen liegen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt und es gibt nur eine geringe Niederschlagsmenge. Dazu kommen, wie auch in Sandwüsten, die trockenen Winde. Das sind wichtige Gründe für die Entstehung von Eis– und Kältewüsten.
Zudem spielt in polaren Gebieten der Luftdruck eine entscheidende Rolle bei der Bildung von Eiswüsten. Die kalte Luft zieht sich zusammen und lagert sich aufgrund ihrer hohen Dichte am Boden ab. Das verhindert, dass sich Regenwolken bilden können.
Die niedrigen Temperaturen in der Eiswüste werden auch dadurch begünstigt, dass die Sonne die polaren Gebiete der Erde nur wenig erwärmt. Der Grund dafür ist der flache Einfallswinkel des Sonnenlichts und die große Entfernung zur Sonne.
Polare Eiswüste – Antarktis
Die Antarktis liegt, wie ihr Name schon verrät, der Arktis gegenüber. Sie bedeckt den gesamten Südpol der Erde. Dazu zählt nicht nur die Landfläche, sondern auch das Südpolarmeer.
Die Antarktis ist 40-mal größer als Deutschland und somit die größte Eiswüste der Welt. Sie gilt als 7. Kontinent der Erde, der zu 99 % von dicken Eisschichten bedeckt ist. An manchen Stellen ist das Eis über 4.500 Meter dick. Wegen der steigenden Temperaturen durch den Klimawandel brechen regelmäßig Gletscher und Schleifeis von Eisbergen weg.
Die Antarktis gilt übrigens als kältester, trockenster und stürmischster Kontinent der Erde. Es ist also nicht verwunderlich, dass sie der einzige Erdteil ohne Bevölkerung ist. Nur Pinguine und im Wasser lebende Wale und Robben leben auf diesem Teil der Erde.
Gut zu wissen! Die Antarktis ist ein staatsfreies Gebiet, dessen Nutzung durch den Antarktisvertrag von 1959 geregelt ist. Dort steht zum Beispiel, dass die Antarktis nur für friedliche Zwecke sowie wissenschaftliche Forschung genutzt werden darf. Jegliche militärische Nutzung des Gebietes ist verboten! Auch die Lagerung von Atommüll ist nicht gestattet.
Polare Eiswüste – Arktis
Die Arktis befindet sich am Nordpol der Erde und umfasst die nördliche Polkappe sowie das Nordpolarmeer. Im Gegensatz zur Antarktis ist die Arktis kein Kontinent. Denn im Zentrum des Nordpols befindet sich ein permanent gefrorenes Meer – der arktische Ozean! Hier ist das Eis bis zu 4 Meter dick.
Am nördlichsten Teil der Arktis – der sogenannten Hocharktis – herrscht eisiges Klima. Deshalb gilt das Gebiet als lebensfeindlichstes der Erde. Weiter südlich schmilzt das Eis im Sommer und ermöglicht Pflanzen und Tieren angenehmere Lebensbedingungen. Eisbären, Robben und Moschusochsen haben hier ihren Lebensraum. Außerdem gibt es eine von Schnee und Eis bedeckte, baumlose Tundra , große Flüsse, Feuchtgebiete und Gebirge.
Schon gewusst? Die Tundra ist die Vegetationszone zwischen den Eis – und Kältewüsten und dem nördlichen Nadelwald, der Taiga . Normalerweise herrschen dort zwischen -50 °C und 15 °C und es regnet nur wenig.
Eiswüste vs. Kältewüste – Unterschied
Die Begriffe Eiswüste und Kältewüste werden oft synonym verwendet, doch das ist nicht ganz richtig. Kältewüsten sind vegetationsarme Gebiete, die nicht dauerhaft von Schnee und Eis bedeckt sind. Trotzdem ist es sehr kalt, was das Überleben von Lebewesen erschwert.
Kältewüsten sind die Gebiete zwischen Tundra und Eiswüste. Sie zeichnen sich durch ihre offene und steinige Landschaft mit Permafrostböden aus. Das sind Untergründe, deren Temperatur immer unter 0°C liegt. Die Böden sind also gefroren.
Alpine Eiswüste (Hochgebirge)
Es gibt nicht nur die polaren Eiswüsten am Nord – und Südpol, sondern auch die alpinen Eiswüsten im Hochgebirge. Die Gipfel sind das ganze Jahr über mit Schnee und Eis bedeckt und für ihre Gletscher bekannt.
Alpine Eiswüsten haben im Gegensatz zu polaren Eiswüsten eine geringe Vegetation. Die Pflanzenwelt besteht hier aus Flechten und Moosen . Wegen der starken Winde trocknen die Oberflächen jedoch schnell aus, weshalb keine anderen Pflanzen überleben.
Eiswüste Vegetation
Der Begriff Vegetation beschreibt die Pflanzenwelt auf verschiedenen Gebieten der Erde. In der Eiswüste gibt es so gut wie keine Vegetation. Die Luft ist zu trocken und eisig und es gibt zu wenige Niederschläge.
In Kältewüsten gibt es zwar Vegetation, doch sie fällt nur sehr gering aus. Wegen der gefrorenen Permafrostböden können Pflanzen keine Wurzeln schlagen und auch hier ist die Luft trocken und kalt. Genauso wie im Hochgebirge können Flechten und Moose trotzdem gut überleben, weil sie Feuchtigkeit aus dem Nebel aufnehmen.
Eiswüste Tiere
Wie die Pflanzenwelt sieht auch die Tierwelt in den Eiswüsten eher karg aus. Denn ohne Pflanzen fehlt die Nahrung für viele Tiere. Nur Fleischfresser können in den Eiswüsten überleben. Zu den Tieren, die sich an die Lebensbedingungen an den Polen angepasst haben, zählen Eisbären und Pinguine.
Alle Tiere der Antarktis und Arktis haben einzigartige Überlebensstrategien entwickelt, die es ihnen ermöglichen, den Bedingungen der Eiswüste zu trotzen. Sie überleben, weil sie die kurzen Frühlings- und Sommermonate dazu nutzen, Energie für die langen Wintermonate zu sammeln. Dabei ernähren sie sich größtenteils von Fleisch, Fisch und anderen Meerestieren.
Tiere in der Antarktis
In der antarktischen Wüste am Südpol leben Wale und Robben als einzige Säugetiere. Sie ernähren sich von Fisch und Krill, das eines der wichtigsten Nahrungsquellen für die Säugetiere ist.
Den größten Teil der tierischen Bevölkerung machen in der Antarktis die Pinguine aus. Neben ihnen gibt es noch 46 andere Vogelarten wie Wanderalbatrosse, Sturmtaucher, Riesensturmvögel, Möwen und viele mehr.
Es gibt auch Insekten, die sich im Sommer von anderen Insekten ernähren. Im Winter verfallen sie in eine Starre. Dadurch vermeiden sie es, zu erfrieren.
Tiere in der Arktis
Am Nordpol in der Arktis leben Eisbären, Robben, Moschusochsen und Vögel. In den Gewässern gibt es Wale, Fische, Krill und Plankton. Die Tiere des Wassers dienen als Nahrungsquelle der anderen Tiere. Ohne sie würden sie nicht genügend Nahrung finden.
Wüste
Die Eiswüste kennst du nun bis ins kleinste Detail. Auch zur Sandwüste haben wir ein Video für dich! Schau es dir an, um alles über Klima, Vegetation und Tierwelt zu erfahren!