Aufbau der Erde
Die Erde ist knapp zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Aber wie sieht es darunter aus? Wie ist die Erde aufgebaut? Das erklären wir dir hier und in unserem Video !
Inhaltsübersicht
Aufbau der Erde einfach erklärt
Die Erde hat einen Durchmesser von etwa 12.700 Kilometern. Sie ist aber keine einfache, große Masse oder Kugel, sondern sie besteht aus drei unterschiedlichen Schalen: Der Erdkruste, dem Erdmantel und dem Erdkern. Sie unterscheiden sich in ihren Bestandteilen.
Aufgrund unterschiedlicher Bestandteile, Temperaturen und der Druckunterschiede kannst du sie weiter in sechs Erdschichten unterteilen. Diese Schichten der Erde haben durch die Bedingungen verschiedene Aggregatzustände — also fest und flüssig — und sind unterschiedlich tief. So ist die Erdkruste mit maximal 80 Kilometern Dicke sehr viel schmaler als der fast 3000 Kilometer dicke Erdmantel.
Aufbau der Erde: Erdschichten
Bereits ab etwa 12 Kilometern Tiefe herrschen so heiße Temperaturen, dass alle Messgeräte aufgeben. Dadurch konnten wir Menschen bisher nur an der Oberfläche der Erde „kratzen“. Mithilfe von sogenannten Seismographen (Messgeräte für Erdbebenwellen) konnten Forscher trotzdem dem Aufbau der Erde ermitteln. Sie fanden heraus, dass die Erde sechs Schichten mit folgenden Eigenschaften haben muss:
Erdschicht | Tiefe unter der Erdoberfläche | Temperatur | Druck | Aggregatzustand |
Kontinentale Erdkruste | 30-80 Kilometer | max. 1.100°C | 10-15 Kilobar | fest |
Ozeanische Erdkruste | 5-8 Kilometer | max. 1.100°C | 10-15 Kilobar | fest |
Oberer Erdmantel | max. 660 Kilometer | 1.200-1.500°C | 300-500 Kilobar | fest/zähflüssig |
Unterer Erdmantel | bis etwa 2.900 Kilometer | 1.900-3.700°C | 1.000-1.400 Kilobar | fest |
Äußerer Erdkern | max. 5.100 Kilometer | 3.000-5.000°C | etwa 2.500 Kilobar | flüssig |
Innerer Erdkern | bis 6.371 Kilometer (Erdmittelpunkt) | bis 5.700°C | etwa 3.600 Kilobar | fest |
Zur Orientierung für dich: In unserer Atmosphäre herrschen Temperaturen von durchschnittlich 14°C und ein Druck von etwa 1 Bar, also 0,001 Kilobar.
In dem Querschnitt der Erde kannst du die Lage und die Dicke der einzelnen Schichten nachvollziehen:
Erdkruste
Die Oberfläche der Erde ist der oberste Teil der Erdkruste. Sie besteht zwar insgesamt aus festem, sprödem Gestein, allerdings kann der Aufbau dieser Schicht — also die Dicke und die Dichte — abhängig vom Ort variieren, die Temperatur ist dagegen vergleichbar. Du unterteilst die Schale hierbei in die kontinentale und die ozeanische Kruste — also die Kruste, auf der wir laufen, und die, die sich am Meeresgrund befindet.
Die kontinentale Kruste ist dabei mit einer Tiefe von bis zu 80 Kilometern dicker als die maximal 8 Kilometer tiefe ozeanische Kruste. Das liegt vor allem daran, dass sie hohe Gebirge enthält. Am mächtigsten ist sie dort, wo sich das höchste Gebirge der Welt befindet – der Himalaya in Asien.
Erdmantel
Auch die mittlere Schale – der Erdmantel – lässt sich in zwei Schichten unterteilen: Den oberen und den unteren Mantel. Der oberste Teil der Schale ist fest und wird deshalb zusammen mit der Erdkruste als Lithosphäre, also ’steinerne Hülle‘, bezeichnet. Die ist allerdings nicht starr. Stattdessen ist sie in Platten untergliedert und bewegt sich auf dem darunterliegenden zähflüssigen Bereich.
Wie die Platten sich bewegen und was das mit der Bildung von Gebirgen und Vulkanen zu tun hat, erfährst du in unserem Video zur Plattentektonik!
Der zähflüssige Bereich wird auch Asthenosphäre, also ‚kraftlose Hülle‘, genannt. Die Temperaturen sind hier so hoch, dass Gestein des oberen Mantels schmilzt und sich wie eine Lava-Lampe verhält: Das Gesteinsmaterial erhitzt sich, steigt in Richtung der Erdkruste auf, kühlt dort wieder ab und sinkt schließlich zurück in Richtung des Erdmittelpunkts. Insgesamt hat der obere Erdmantel eine Dicke von etwa 600 bis 650 Kilometern. Der etwa dreimal so dicke untere Mantel ist im Gegensatz dazu fest, da hier der Druck deutlich höher ist.
Erdkern
Den inneren Teil der Erde nennst du Erdkern. Er besteht hauptsächlich aus den Metallen Nickel und Eisen. Da die Temperaturen in Richtung des Erdmittelpunkts steigen, ist die Temperatur im Erdkern am höchsten.
Auch hier lässt sich der Aufbau in zwei Schichten unterteilen: Den äußeren und den inneren Erdkern. Der innere Kern ist mit etwa 5.700°C heißer als der äußere Kern — der hat nämlich etwa eine Temperatur von 3.000 bis 5.000°C.
Der äußere Kern ist flüssig und reicht bis etwa 5.100 Kilometer in die Tiefe. Wie beim Erdmantel steigt auch hier der hohe Druck in Richtung des Erdinneren. Der ist auch dafür verantwortlich, dass der innere Erdkern fest ist — du kannst dir den innersten Teil der Erde also als heiße, sich drehende Metallkugel vorstellen.