Die Epoche des Hellenismus prägte die kulturelle Vielfalt im Mittelmeerraum besonders. Was Hellenismus ist, erfährst du hier und im Video .

Inhaltsübersicht

Hellenismus einfach erklärt

Hellenismus bezeichnet die Epoche in der Antike, in der sich die griechische Sprache, Kunst, Wissenschaft und Lebensweise im Raum um das Mittelmeer ausbreitete.

Verantwortlich dafür war der makedonische König Alexander der Große. Dabei schloss er in seinen Eroberungszügen griechische Stadtstaaten im hellenischen Bund zusammen und erweiterte sein Großreich in Asien und Afrika.

Die mitgebrachte griechische Kultur, Philosophie, Kunst und Wissenschaft beeinflusste die eroberten Staaten und es entstand eine neue Form der griechischen Kultur. Die hellenistische Kultur stand für mehr Vielfalt und Toleranz und es gab eine Vermischung mit anderen Kulturen und Ideen. Beispielsweise prägten die Denkansätze der Philosophen weitere Generationen nachhaltig.

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Mosaik Alexander der Große

Gut zu wissen: Der Begriff Hellenismus kommt vom griechischen hellenismós, was „Griechentum“ bedeutet. Hellenismus im engeren Sinne meint die Epoche. Im weiteren Sinne ist aber auch der Einfluss der griechischen Kultur gemeint, der schon vor Alexander und nach Eroberung der Römer eine Rolle spielte.

Hellenismus geschichtlicher Grundriss und Zeitraum

Zeitlich lässt sich die Epoche des Hellenismus zwischen 334 v. Chr. und 30 v. Chr. einordnen. Alexander der Große startete dabei das hellenistische Zeitalter durch seine Eroberungszüge.

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Eroberungszüge – Alexander der Große

Im Zeitraum von 10 Jahren eroberte Alexander der Große viele Staaten und erweiterte sein Reich von Ägypten bis nach Indien. Sein Ziel war es, die unterschiedlichen neu eroberten Staaten und Kulturen zu einem Weltreich zu vereinen. Doch bereits 323 v. Chr., also knapp 10 Jahre später, verstarb er in Babylon und eröffnete damit die Frage um die Nachfolge seiner Herrschaft.

Um die Herrschaft des zurückgebliebenen riesigen Gebiets kämpften die Feldherren des toten Alexanders, die du auch Diadochen nennen kannst. Aus den Diadochenkämpfen kamen drei große hellenistischen Reiche hervor: das Gebiet der Ptolemäer in Ägypten, der Seleukiden in Asien und der Antigoniden in Makedonien. Die neuen Könige mussten jedoch um ihre Anerkennung kämpfen, da sie nicht mit Alexander blutsverwandt waren.

Im weiteren Verlauf fing Rom 200 v. Chr. damit an, die hellenistischen Gebiete einzunehmen. Weil es der militärischen, waffentechnischen und diplomatischen Überlegenheit der Römer nicht gewachsen war, wurde Makedonien 148 v. Chr. eingenommen. Die hellenistische Epoche endete schließlich 30 v. Chr. als auch Alexandria von den Römern eingenommen wurde.

Hellenismus Merkmale

Das wohl wichtigste Merkmal der hellenistischen Epoche ist die Gründung der Poleis. Das kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Städte“ oder „Staaten“. Im Singular heißt es Polis. Dabei gründeten Alexander und seine Nachfolger kleine Stadtstaaten, die sich selbst regierten. Auch heute kannst du im Mittelmeerraum noch viele Städte erkennen, die in der Antike ihren Ursprung haben.

Aber auch andere kulturgeschichtliche Merkmale sind für den Hellenismus relevant.

Wirtschaft

Vor dem Hellenismus verarmten griechische Gebiete aufgrund von Überbevölkerung immer mehr. Die Eroberung Alexanders löste die Probleme. Denn durch die Verbesserung der Infrastruktur, der Anlage künstlicher Häfen am Mittelmeer und dem Aufbau eines Bankwesens konnte der Handel ausgeweitet werden. Zusätzlich konnten viele Menschen in neue Poleis auswandern.

Später entwickelte sich auch die Landwirtschaft in den Diadochenreichen weiter und wurde zum Faktor für den wirtschaftlichen Aufschwung. So bauten beispielsweise die Seleukiden nachhaltig Wein im babylonischen Raum an, dem heutigen Irak.

Kultur und Religion

In der Epoche des Hellenismus bildete sich eine kosmopolitische Menschheitskultur. Kosmopolitisch bedeutet so viel wie weltoffen. In den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Bildung entfernten sich die hellenistischen Kulturen von der alleinigen griechischen Prägung. Stattdessen verschmolzen unterschiedliche Kulturen zu einer weltbürgerlichen Lebensweise. Die Menschen wurden also offener.

In Bezug zur Religion bestimmte die Verschmelzung von griechischem, orientalischem und jüdischem Gedankengut die Sichtweise der Menschen in der hellenistischen Epoche. Du kannst dir das als eine interessante Mischung aus Tradition und Neuem vorstellen. Zum Beispiel wurde die griechische Mythologie von den Aussiedlern in die neuen Poleis mitgenommen. Somit trafen die Religionen vor Ort auf die griechischen Götter und so beeinflussten sich die Kulturen gegenseitig.

Philosophie

Wie so oft, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinander treffen, erlebte auch das hellenistische Reich einen wissenschaftlichen Aufschwung. Als Grund kannst du dir die Verschriftlichung von Bildung und das Erweitern des Denkhorizontes über Poleisgrenzen hinaus vorstellen. 

In der Philosophie spiegelt sich ein Hauptziel wider: Den Halt in einer unkontrollierbaren Welt finden. Dementsprechend wand sich die Philosophie hauptsächlich dem Stoizismus zu. Der Stoizismus nimmt sich nämlich vor, aus der Gesamtheit aller seiner Eindrücke ein generelles Prinzip abzuleiten.

Du kannst es dir so vorstellen: Die Menschen wollten ihre unkontrollierbare Welt verstehen und daraus Prinzipien ableiten, mit denen sie ihren Platz in der Ordnung finden können. Die Könige bedienten sich dabei recht häufig an Philosophen als ihre Berater oder auch Erzieher.

Architektur und Kunst

Aber nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Architektur und Kunst erblühten im Hellenismus. Die neu gegründeten Poleis wurden dabei nach einem mathematischen und geometrischen Plan gebaut. Damit hatten die Architekten große Freiheiten.

Besonders charakteristisch ist die Zusammenfassung unterschiedlicher Gebäude oder Bauteile zu einem Komplex. Beispielsweise wurde auch die Natur und Landschaft mit integriert. Speziell die Stadt Pergamon kann dir hier ein gutes Beispiel für die hellenistische Architektur sein.

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die antike Stadt Pergamon heute

Im Bereich der bildenden Kunst setzte sich die hellenistische Zeit intensiv mit dem Orient und den Barbaren auseinander. Nun wurden viel stärkere Emotionen und Bewegungen in Form von Skulpturen eingefangen. Dabei wurde sich an einem breiten Spektrum an Stimmungen, Szenen und Persönlichkeiten bedient.

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Die Laokoon-Gruppe

Wichtig war dabei aber, den Körper des Menschen anatomisch korrekt darzustellen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die Laokoon-Gruppe.

Hellenismus — häufigste Fragen

  • Was ist die Hellenismus Definition?
    Der Hellenismus bezeichnet die Epoche, in der sich die griechische Sprache, Kunst, Wissenschaft und Lebensweise im Raum um das Mittelmeer ausbreitete. Sie endet mit der Eroberung der Nachfolgereiche (Diadochenreiche) durch die Römer und deren Eingliederung ins Römische Reich (30 v. Chr.).
     
  • Über welchen Zeitraum erstreckte sich die Epoche des Hellenismus?
    Der Hellenismus begann 334 v. Chr. mit den Eroberungszügen durch Alexander den Großen und endete mit der kompletten römischen Eroberung 30 v. Chr.

Alexander der Große

Super, jetzt kannst du die Epoche des Hellenismus gut überblicken. Alexander der Große spielte dabei eine sehr entscheidende Rolle für die Ausbreitung um den Mittelmeerraum. Wer er war, erfährst du hier genauer.

zum Video: Alexander der Große
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