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Osmanisches Reich

Was war das Osmanische Reich und wann zerfiel es? Das und vieles mehr über die Großmacht erfährst du hier und im Video !

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Inhaltsübersicht

Was ist das osmanische Reich?

Das Osmanische Reich war ein islamisches Großreich. Zeitlich ordnete sich das Reich zwischen dem 13. Jahrhundert und 1923 ein. Seinen Namen verdankt der Staat dem Fürsten Osman.

Zum Osmanischen Reich gehörten viele verschiedenen Völker rund um den Mittelmeerraum. Dadurch befand es sich in einer extrem guten strategischen Lage zwischen Europa und Asien. Denn nicht nur die Türkei, sondern auch Arabien, der Norden Afrikas und der Südosten Europas wurden Teil des osmanischen Reichs!

Daher war das Reich stark geprägt von Machtkämpfen, Eroberungen und der kontinuierlichen Reichserweiterung. Eroberte Völker und deren Kultur wurden durch Heiratsbündnisse in die eigene osmanische Kultur integriert.

Entwicklung des Osmanischen Reichs

Als der Fürst Osman das Reich gründete, herrschte er nur über das Fürstentum Anatolien. In den folgenden Jahrhunderten wuchs das Osmanische Reich aber schnell an. Bis ins 15. Jahrhundert hatte es nicht nur Anatolien, sondern auch weite Teile des Balkans und Schwarzmeerraums unter seiner Kontrolle.

Ein Schlüsselmoment war jedoch die Eroberung der byzantinischen Hauptstadt Konstantinopel im Jahr 1453 durch den Sultan Mehmet den II. Dadurch erhielten die Osmanen eine Vormachtstellung auf ihrem Weg zur europäischen Staatserweiterung. Gleichzeitig beendeten sie damit auch das byzantinische Reich, das im Mittelalter christlich war. Für viele Europäer war es deswegen eine echte Katastrophe, dass die muslimischen Osmanen die Stadt Konstantinopel erobert hatten.
 

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Eroberung Konstantinopels

Danach dehnte sich Osmanien noch stärker im Mittelmeerraum aus. Im Jahr 1517 eroberte nämlich Sultan Selim I. Ägypten. Bis 1538 vergrößerte Suleiman I. dann das Reich um Belgrad, Rhodos, Diu und Guinea.

Dabei spielte der prächtige Sultan Suleiman I. eine entscheidende Rolle. Unter seiner Herrschaft brach ein goldenes Zeitalter für die Osmanen an. Er beschäftigte sich nämlich mit der kulturellen Entwicklung des Reiches.

Dafür reformierte er das Rechtssystem und erneuerte die Infrastruktur. Außerdem baute er prächtige Bauwerke wie die Prinzenmoschee oder nützliche Strukturen wie Wasserkanäle. Durch den kulturellen und strukturellen Fortschritt war das Reich durch ihn für gewaltige Feldzüge gewappnet. Schließlich erreichte das Osmanische Reich 1683 seine größte Ausdehnung.

Wichtige Sultane

Einige Sultane hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Osmanischen Reiches:

  • Osman I. (1299–1326): gründete das Osmanische Reich
  • Mehmet II. (1451-1481): eroberte Konstantinopel
  • Selim I. (1512–1520): eroberte  Ägypten
  • Suleiman I. (1520–1566): reformierte das Land kulturell

Kultur im Osmanischen Reich

Das Osmanische Reich musste in seinem Staat aus vielen einzelnen Völkern eine gemeinsame Kultur aufbauen, die das Reich stabil halten konnte. Dazu zählten politische Strukturen, militärische Macht oder auch Religion.

  • Politische Strukturen 
    Osmanien funktionierte auf der Grundlage eines theokratischen Systems. Das bedeutet, dass ein Alleinherrscher sich von Gott für diese Aufgabe berufen fühlt. Diese religiöse Rechtfertigung regelte den Herrschaftsanspruch. Der Sultan war damit der politische und religiöse Anführer. Das Ziel des Ganzen war eine effiziente Verwaltung und Kontrolle der riesigen Territorien. Rechtlich stützten sich die Osmanen auf die Scharia und die Kanun-Gesetze — das sind Gesetze des bäuerlichen Lebens, gestützt auf den Koran.
      
  • Militärische Macht
    Das Militär wurde hauptsächlich für die Ausdehnung, Kontrolle und Verteidigung des Territoriums genutzt. Dabei verließen sich die Osmanen auf die sogenannten Janitscharen, die als eine effiziente Militäreinheit galt. Die Janitscharen bestanden aus christlichen Jungen, die aus ihren Familien entnommen wurden. Anschließend konvertierte man sie zum Islam und bildete sie militärisch aus. Die Ausbildung machte sie loyal dem Sultan gegenüber und führte zu ihrem Erfolg auf dem Schlachtfeld.
      
  • Kultur
    Die osmanische Kultur war eine Zusammensetzung aus türkischen, persischen und arabischen Traditionen. Durch die Prägung des Islams wurde auch der Glaube an einen Gott in den eroberten Regionen weitergegeben. 

Geografische Einordnung 

Durch seine strategische und militärische Macht eroberten die Osmanen über die Zeit eine Vielzahl an Ländern und Gebieten. Dabei reichten die eingenommenen Gebiete von Europa bis Asien und von Afrika bis zum Nahen Osten. Sie erstreckten sich über verschiedene Kulturen und auch Klimazonen. Folgende Länder waren Teil des Osmanischen Reichs:

  • Türkei
  • Ägypten und Algerien (Teile Nordafrikas)
  • Griechenland
  • Ungarn, Rumänien, ehemaliges Jugoslawien (Teile Südosteuropas)
  • Saudi-Arabien, Irak und Kuwait (Teile des Nahen Ostens)

Diese Länder trugen zum kulturellen und wirtschaftlichen Reichtum des Reiches bei. Es war aber natürlich auch eine enorme Organisation nötig, um sie zu verwalten.

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Die größte Ausdehnung des osmanischen Reiches 1683

In der Karte siehst du, dass sich die Grenzen über die Jahrhunderte durch Kriege und innere Umstrukturierungen oft verschoben.

Internationale Beziehungen

Immer wieder prägten Konflikte, Bündnisse und diplomatische Beziehungen das Osmanische Reich. Dabei veränderte sich die geopolitische Lage durch politische und militärische Aktionen ständig. Besonders mit Russland und dem persischen Reich kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen. 

Dabei trat Osmanien gegen diese Länder in den Russisch-Osmanischen und Persisch-Osmanischen Kriegen an. Aber die Beziehungen bestanden nicht nur aus Konflikten. So kooperierten Persien und das Osmanische Reich beispielsweise, um sich gegen europäische Mächte zu wehren.

Zerfall des Osmanischen Reichs

Der Zerfall des Osmanischen Reichs begann im 17. Jahrhundert. Damals herrschten im Reich wirtschaftliche Schwierigkeiten, zunehmende soziale Unruhen und es kam vermehrt zu erschütternden militärischen Niederlagen.

Zusätzlich führte die zentrale Verwaltung des riesigen Territoriums zur Verlangsamung wichtiger Prozesse. Ebenso verbreitete sich Korruption und die Landflucht unter den Bürgern. Das führte zu einer große Schwächung des Reiches. Für äußere Gebiete des Osmanischen Reiches war es dadurch einfacher, sich wieder unabhängig zu machen.

Diese Schwierigkeiten wurden jedoch zu viel für das Osmanische Reich. Als sich Osmanien im Ersten Weltkrieg mit den Mittelmächten verbündete, erreichten die Probleme ihren Höhepunkt. Als die Osmanen versuchten, verlorenes Gebiet zurückzuerobern, kam es jedoch zur Kriegsniederlage.

Schließlich schaffte die Befreiungsbewegung unter der Führung von Mustafa Kemal Atatürk Osmanien und die Monarchie ab. Es kam im Jahr 1922 zur Gründung der modernen Türkischen Republik.

Das Erbe des osmanischen Reichs

Nichtsdestotrotz hat das Osmanische Reich ein großes kulturelles Erbe im heutigen Nahen Osten hinterlassen. So sind beispielsweise Länder wie die Türkei, Syrien oder auch Balkanstaaten nachhaltig von der osmanischen Kultur geprägt. Ein Beispiel ist die Architektur, Musik, Kunst, Literatur oder auch die Küche in den Balkanländern.

Osmanisches Reich — häufigste Fragen

  • Was ist das osmanische Reich?
    Das osmanische Reich war ein islamisches Großreich, das sich zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert in Europa, Asien und Nordafrika erstreckt hat. Seinen Namen verdankt der Staat dem Gründer Fürst Osman, der um 1300 nach Christus über den Landesteil Anatolien herrschte.
      
  • Welche Länder gehörten zum osmanischen Reich?

    Folgende Länder waren Teil des Osmanischen Reichs: die Türkei, Ägypten und Algerien (Teile Nordafrikas). Zusätzlich waren Griechenland, Ungarn, Rumänien, das ehemalige Jugoslawien (Teile Südosteuropas) sowie Saudi-Arabien, Irak und Kuwait (Teile des Nahen Ostens) Teil des Reichs.

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Römisches Reich

Super, jetzt weißt du, was das osmanische Reich war. Eine frühere Hochkultur im Mittelmeerraum waren die Römer. Wie die Römer lebten, erfährst du hier  im Beitrag zum römischen Reich.

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