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Parteien Weimarer Republik

Welche Parteien der Weimarer Republik es gab und warum Spannungen unter ihnen unvermeidbar waren, erfährst du in unserem Beitrag und in unserem Video .

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Inhaltsübersicht

Parteien der Weimarer Republik einfach erklärt

Die Weimarer Republik war die erste deutsche Demokratie, die allerdings nur 15 Jahre überlebte. Die antidemokratischen Parteien der Weimarer Republik waren ein Hauptgrund dafür.

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Parteien Weimarer Republik von links nach rechts, farblich kodiert

Die verschiedenen Parteien der Weimarer Republik standen in tiefem Konflikt zueinander. So kam es dazu, dass nicht eine einzige Regierung länger als 21 Monate überlebte.

Da es noch keinerlei Vorschriften für Parteien gab, existierten neben Parteien der politischen Mitte auch radikale Parteien, die gegen die Demokratie und Verfassung waren. Diese radikalen Parteien nutzten die Unsicherheit der Bevölkerung aus und gewannen zunehmend an politischer Relevanz.

Parteien Weimarer Republik – Übersicht

Hier findet du eine Übersicht zu den Parteien der Weimarer Republik, sowie ihre generelle Haltung zur Demokratie und weitere politische Ziele. Die Reihenfolge der Parteien orientiert sich an der generellen Haltung zur Weimarer Republik.

Parteikürzel, Name, politische Orientierung Haltung zur demokratischen Weimarer Republik Weitere politische Ziele
sozialistische SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands)
  • Befürwortung der Weimarer Republik,
  • Aufbau sozialer und demokratischer Strukturen
  • Gleichberechtigung für alle Arbeitnehmer
  • internationaler Frieden und Abrüstung
links katholisches Zentrum (Deutsche Zentrumspartei)
  • Eher positive Haltung zur Weimarer Republik
  • Forderten einen starken Zentralstaat
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Keine Trennung von Staat und Kirche
links liberale DDP (Deutsche Demokratische Partei)
  • Befürwortung der Weimarer Republik
  • Kritik am Versailler Vertrag
  • Keine Verstaatlichung der Wirtschaft
  • Außenpolitische Gleichstellung Deutschlands
liberale DVP (Deutsche Volkspartei)
  • Kritiker der Weimarer Republik
  • Wollten Errichtung eines Kaiserreiches 
  • Liberale Freiheitsrechte
  • Versöhnung mit den Siegermächten
links sozialistische USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands)
  • Kritiker der Weimarer Republik
  • Verfolgten den Marxismus
  • Revolution der Arbeiterschaft
  • Gerechter Frieden ohne geographische Veränderungen
linksradikale KPD (Kommunistische Partei Deutschlands)
  • Starke Kritiker der Weimarer Republik
  • Wollten Diktatur der Arbeiterklasse (Marximus)
  • Staatliche Enteignungen
  • Bündnis mit Sowjetrussland
  • Streichung aller Kriegsschulden
rechts konservative DNVP (Deutschnationale Volkspartei)
  • Starke Kritiker der Weimarer Republik
  • Wollten Errichtung einer Monarchie
  • Unterstützung des Mittelstands
  • Aufbau einer neuen deutsche Armee
rechtsradikale NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei)
  • Wollten Beseitigung der Weimarer Republik
  • Sind für starken Zentralstaat
  • Kolonialismus ausbauen
  • Aufhebung der Friedensverträge,
  • Verfolgung der Juden

Neben diesen großen Parteien gab es noch über 40 weitere Parteien: BVP, BBB, Wirtschaftspartei, Landvolk etc., die aber keine wichtige Rolle spielten.

Rolle radikaler Parteien in der Weimarer Republik

Bei den genannten Parteien wird deutlich, was für eine enorme Kraft radikale Mächte in der Weimarer Republik hatten. Die NSDAP und KPD unterschieden sich zwar deutlich von ihren politischen Ausrichtungen, aber sie hatten einen gemeinsamen Hauptfeind: die Demokratie.

Sie bestärkten die immer größer werdenden linken und rechten Ränder und ließen die politische Mitte zunehmend schrumpfen. Dies hatte zur Folge, dass die Regierung der Weimarer Republik fast nur noch aus radikalen antidemokratischen Parteien bestand und sich auch die Bevölkerung zunehmend radikalisierte. Eine Demokratie kann ohne Demokraten und einem Rückhalt der Bevölkerung nicht lange bestehen. Auch aus diesem Grund scheiterte die Weimarer Republik  nach 15 Jahren.

SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Die noch heute existierende SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ist eine 1869 gegründete sozialistische Partei.

Ihr Hauptziel war es, eine soziale Demokratie in Deutschland aufzubauen. Sie setzte auf Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Zudem rückte sie die Rechte der Arbeiter in den Vordergrund.

Die damalige SPD hatte mit innerparteilichen Unruhen zu kämpfen. Die Parteiführung tolerierte Koalitionen mit unterschiedlichen Parteien, um politische Mehrheiten zu erlangen. Mit diesem Verhalten stimmten nicht alle Parteimitglieder überein.

Die SPD war zu Beginn der Weimarer Republik die stärkste Kraft mit 39,9 % der Stimmen. Bis 1933 verzeichnete sie aber einen Rückgang auf rund 20 % der Wählerstimmen. Dieser Rückgang ist dem Aufschwung der links- und rechtsradikalen Parteien geschuldet.

Zentrum – Deutsche Zentrumspartei

Die Deutsche Zentrumspartei war eine schon 1870 gegründete, demokratische und katholische Partei. Sie lehnte die Trennung von Staat und Kirche stark ab und verfolgte die Errichtung eines starken Zentralstaates.

Das Zentrum änderte öfters ihre politische Richtung. Mal waren sie eher links und mal eher rechts eingestellt. Mit dieser Stellung in der politischen Mitte verschaffte sie sich von 1918 bis 1932 durchschnittlich 15 % der Wählerstimmen. Damit konnte sie einen Platz in allen Reichsregierungen erlangen.

Diese wechselhafte Mitte trug ebenfalls zur Instabilität und den steigenden Wahlerfolgen der Radikalen bei. Die fehlende Identität des Zentrums führte zwangsläufig dazu, dass sich die Wähler nach links und rechts anderweitig orientierten. 

DDP – Deutsche Demokratische Partei

Die DDP (Deutsche Demokratische Partei) war eine 1918 gegründete linksliberale Partei.

Sie sprach sich stark gegen eine Verstaatlichung der Wirtschaft aus und war für eine klare Trennung von Staat und Kirche. Des Weiteren übte sie Kritik am harten Versailler Vertrag aus. Deshalb strebte sie ein starkes Deutschland in der Weltwirtschaft an.

Auch wenn sie bis 1932 an fast allen Reichsregierungen beteiligt war, schrumpfte ihre Relevanz von anfänglich 17,3 % innerhalb von 15 Jahren auf weniger als 1 % der Wählerstimmen. Grund hierfür war auch wieder der Aufschwung radikaler Parteien und der starke Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Demokratie, für welche die DDP eintrat.

DVP – Deutsche Volkspartei

Die DVP (Deutsche Volkspartei) war eine 1918 gegründete liberale Partei.

Sie bestand aus der deutschen Oberschicht und verfolgte den Schutz von liberalen Freiheitsrechten. Dennoch befürworteten sie den Aufbau eines starken Zentralstaates.

Die DVP strebte zudem eine Versöhnung mit den Siegermächten des 1. Weltkriegs an. Das führte zu innerparteilichen Meinungsverschiedenheiten, da die Siegermächte ja eigentlich für das schwache Deutschland verantwortlich waren. Im Laufe von 14 Jahren erlitt sie einen Rückgang der Wählerstimmen von 10 % auf 1 %.

Dieser Rückgang war dem fehlendem Bezug zur Arbeiterklasse geschuldet, die immer wütender wurde. Die DVP fokussierte sich mit ihren Inhalten ausschließlich auf die reiche Oberschicht ohne die Probleme und Bedenken der Unter- und Mittelschicht zu beachten.

USPD – Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Die USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) war eine 1917 entstandene links sozialistische Partei, die sich von der SPD abgespaltet hatte.

Sie war ein großer Kritiker der Weimarer Republik und forderte eine Revolution der Arbeiter. Zudem verfolgte sie das Leitbild des Marxismus .

Die USPD hatte über die Jahre mit mehreren innerparteilichen Konflikten zu kämpfen. 1918 entstand aus Teilen von ihr die linksradikale KPD.  1920 kehrte eine kleine Gruppe wieder zur gemäßigteren SPD zurück. Nach diesen Ereignissen war die USPD enorm geschwächt, sodass sie von anfänglichen 17,9 % in die politische Irrelevanz rutschte.

KPD – Kommunistische Partei Deutschlands

Die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) war eine 1919 gegründete linksradikale Partei.

Sie verfolgte den Marxismus und pflegte enge Beziehungen mit der damaligen russischen Sowjetunion. Ihr angestrebter Kommunismus beruht auf einer Herrschaft der Arbeiterklasse, Enteignungen sowie einem starken Staat.

Die KPD versuchte durch Massenstreiks und Protestaktionen Anhänger zu gewinnen und die Demokratie zu bekämpfen. Sie waren somit die Partei der Revolution und heizten dadurch das Volk auf. Diese antidemokratische Grundhaltung war der Grundnährboden für weitere radikale antidemokratische Parteien, wie die NSDAP. Mit dieser Herangehensweise verzeichnete die KPD in den 15 Jahren der Republik einen Stimmenzuwachs von anfänglichen 2,1 % auf rund 10 %.

DNVP – Deutschnationale Volkspartei

Die DNVP (Deutschnationale Volkspartei) war eine 1918 gegründete rechts-konservative Partei.

Sie war ein großer Gegner des demokratischen Systems und verfolgte eine Rückkehr zur Monarchie. Sie wollte den Mittelstand stärken und eine neue deutsche Armee aufbauen. Zudem stand sie für judenfeindliche Inhalte.

Die DNVP bekämpfte das demokratische System und die mit dem Versailler Vertrag  internationale Ordnung. Die allmähliche Radikalisierung nach rechts führte zu einer Zusammenarbeit mit der NSDAP.

Während der Weimarer Republik erzielte sie immer bessere Wahlergebnisse. Der Grund hierfür war, dass sie die Krisensituationen und die Verunsicherung der Bevölkerung für sich ausnutzte. Sie sprach die Probleme des Volkes direkt an und bot Lösungen. Somit konnte die, durch Wählerstimmen gestärkte, antidemokratische DNVP 1933 das Ende der Demokratie mit herbeiführen.

NSDAP – Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

Die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) war eine 1920 gegründete rechtsradikale Partei.

Sie war geprägt von rassistischen und judenfeindlichen Inhalten. Außerdem zielte sie auf die Beseitigung der demokratischen Republik ab. Das bunt zusammengewürfelte Programm der NSDAP machte allen Bevölkerungsschichten Versprechungen, besonders aber dem Mittelstand, den Arbeitern und den Landwirten. Zusätzlich wurde die Revision des Versailler Vertrages gefordert, um somit das schwache Deutschland wieder zu stärken.

Die NSDAP gab den demokratischen Parteien die Schuld für den verlorenen Krieg und an allen Fehlentwicklungen der Weimarer Republik. Mit diesem Verhalten sprach sie die deutsche Bevölkerung an, die mittlerweile ebenfalls das Vertrauen in die Demokratie verloren hatte.

Jedoch hatte sie bei Wahlen bis 1930 eher weniger Erfolg, mit 2 bis 7 % der Stimmen. 1930 schaffte sie dann aber ein überraschendes Wahlergebnis von 18,3 %. Zusammen mit der DNVP konnte sie somit eine Regierung bilden. Eine antidemokratische Regierung in Verbindung mit dem von da an herrschenden Reichskanzler Adolf Hitler führten zum Untergang der Weimarer Republik.

Parteien Weimarer Republik – Häufigste Fragen

  • Welche Parteien gab es in der Weimarer Republik?
    In der Weimarer Republik gab es 49 Parteien. Jedoch waren die gemäßigten Parteien der Mitte (SPD, Zentrum), die liberalen Parteien (DDP, DVP), die linken Parteien (USPD), die rechten Parteien (DNVP), die Linksradikalen (KPD) und die Rechtsradikalen (NSDAP) die bedeutsamsten dieser Zeit.

  • Welche Parteien stellten in der Weimarer Republik den Kanzler?
    In der Weimarer Republik stellte die Zentrumspartei 6 mal den Kanzler (Fehrenbach, Wirth, 2x W. Marx, Brüning, von Papen), die SPD 5 mal (Ebert, Scheidemann, Bauer, 2x Müller), die DVP 1 mal (Stresemann), die DDP 1 mal (Geßler) und die NSDAP 1 mal (Hitler).

  • Welche Parteien waren gegen die Weimarer Republik?
    Gegen die Demokratie und die Weimarer Republik waren die Parteien DVP, USPD, KPD, DNVP und NSDAP. Somit gab es mehr Parteien im Reichstag die gegen die Weimarer Republik waren als für sie. Dieser Umstand trug unteranderem zum Scheitern der Weimarer Republik bei.
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Warum scheiterte die Weimarer Republik?

Der Aufstieg von antidemokratischen und radikalen Parteien war nicht der einzige Grund für das Scheitern der Weimarer Republik. Hier im Video werden auch die anderen Gründe für den Untergang beleuchtet. 

Zum Video: Warum scheiterte die Weimarer Republik?
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