Wie konnte der Schlieffenplan den Ersten Weltkrieg einläuten und warum ist er gescheitert? Alles Wichtige über den Inhalt des Schlieffenplans und seine Folgen erfährst du jetzt!

Inhaltsübersicht

Was war der Schlieffenplan?

Der Schlieffenplan war ein deutscher Militärplan, der einen Zweifrontenkrieg mit Russland und Frankreich verhindern sollte.

Zwei deutsche Streitmächte sollten Frankreich dafür von Norden und Süden umklammern. Durch das Schließen der „Zange“ hinter Paris wollte das Deutsche Reich so Frankreich zur Kapitulation bringen. Anschließend sollten die deutschen Truppen aus Frankreich abziehen und das Deutsche Kaiserreich im Krieg gegen Russland im Osten verteidigen.

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Der Schlieffenplan

Der Plan konnte nur funktionieren, wenn deutsche Truppen in das neutrale Belgien einmarschierten. Das hatte allerdings zur Folge, dass Großbritannien als Verbündeter Belgiens dem Krieg beitrat und der Erste Weltkrieg  begann.

Schlussendlich scheiterte der Schlieffenplan daran, dass ein englisch-französischer Gegenangriff den Vormarsch in Frankreich stoppte und Russland bereits früher als gedacht die deutschen Truppen besiegte. Am besten schaust du dir direkt das Video dazu an!

Ausgangssituation für den Schlieffenplan

Nach der Entlassung von Otto von Bismarck im Jahr 1890 entschied sich sein Nachfolger Leo von Caprivi, den sogenannten Rückversicherungsvertrag mit Russland nicht zu verlängern. Dieser Vertrag sollte ein Bündnis zwischen Frankreich, Russland und England verhindern.

Rückversicherungsvertrag

Der Rückversicherungsvertrag war ein geheimes Abkommen zwischen Russland und dem Deutschen Kaiserreich. Darin verpflichteten sich beide Länder zu einer gegenseitigen Neutralität, sollte entweder Deutschland von Frankreich angegriffen werden oder Russland von Österreich-Ungarn.

Ohne ihn verbündeten sich deshalb Russland und Frankreich nur kurze Zeit später in einer geheimen Militärkonvention (militärische Vereinbarung). Gleichzeitig verschlechterte sich die Beziehung des Deutschen Reichs zu Großbritannien aufgrund der Aufrüstung der deutschen Flotte durch Kaiser Wilhelm II . Wegen des gemeinsamen Feindes — dem Deutschen Reich — schlossen sich die drei Länder schlussendlich zur sogenannten „Triple Entente“ zusammen.

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Die Länder der Triple Entente

Aufgrund dieses Bündnisses ging der Große Generalstab des Deutschen Reiches von einem Zweifrontenkrieg aus, einem Kampf gegen Russland im Osten und Frankreich im Westen. Um einem solchen Ereignis entgegenzuwirken, erarbeitete der Generalstabschef Alfred Graf von Schlieffen bereits 1905 den sogenannten Schlieffen Plan.

Der wurde von seinem Nachfolger Helmut Graf von Moltke schließlich noch einmal überarbeitet, wobei er sich an den grundsätzlichen Zielen des ursprünglichen Plans orientierte.

Was sah der Schlieffenplan vor?

Das Hauptaugenmerk des Plans war es, einem Zweifrontenkrieg zuvorzukommen. Da die deutsche Armee nicht stark genug war, einen Krieg an zwei Fronten gleichzeitig zu führen, wurden die deutschen Streitmächte aufgeteilt. Zwei der Armeen sollten Frankreich von Norden und Süden in einer schnellen Offensive umklammern.

Um die bereits bestehenden Festungen Frankreichs zu umgehen, bildeten die deutschen Truppen deshalb zunächst eine Frontlinie im neutralen Belgien. Von dort sollten die deutschen Truppen vorstoßen und hinter Paris nach Süden und Osten umschwenken. So wollten sie die französischen Truppen überraschen und Frankreich schließlich zu einer Kapitulation zu zwingen

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Vorstoß deutscher Truppen an der Westfront

Gleichzeitig wurde eine dritte Streitmacht an der langen Landgrenze des Deutschen Reichs zu Russland stationiert, um die Frontlinie gegen mögliche Angriffe zu verteidigen. Nach dem geplanten Erfolg der Westoffensive sollten sich die übrig gebliebenen Streitmächte aus Frankreich zurückziehen, um dem Krieg gegen Russland beizutreten.

Das Scheitern des Schlieffenplans und seine Folgen

Durch den Bruch der belgischen Neutralität war Großbritannien als Verbündeter Belgiens gezwungen, dem Krieg beizutreten. Wegen der britischen Unterstützung wurden die deutschen Truppen in der Schlacht an der Marne zurückgedrängt.

Somit gewann die Triple Entente Zeit, um dem deutschen Vorstoß genug Truppen entgegenzustellen. Dadurch ging der Krieg an der Westfront immer langsamer voran und es kam schließlich zu einem Stellungskrieg

An der Ostfront wurden die deutschen Truppen bereits im Oktober in Russland in der Schlacht bei Gumbinnen besiegt. Auch hier bildete sich ein Stellungskrieg, diesmal gegen Russland. Somit war der Schlieffenplan gescheitert und das Deutsche Reich in genau dem Zweifrontenkrieg gefangen, den es verhindern wollte!

Häufigste Fragen

  • Was war der Schlieffenplan?
    Der Schlieffenplan war ein Plan des deutschen Militärs vor dem Ersten Weltkrieg, der einen Zweifrontenkrieg mit Russland und Frankreich verhindern sollte. Dabei sollten zwei deutsche Streitmächte Frankreich von Norden und Süden umklammern und die französischen Truppen so zur Kapitulation zwingen.

  • Warum scheiterte der Schlieffenplan?
    Der Schlieffenplan scheiterte schon 1914, weil die Triple Entente genug Zeit gewann, um die deutschen Truppen zu stoppen. Das Deutsche Reich musste deshalb gleich zwei Feldzüge gleichzeitig an beiden Fronten bewältigen.

Stellungskrieg

Durch das Scheitern des Schlieffen Plans war das Deutsche Reich sowohl an der Ostfront als auch an der Westfront in einem Stellungskrieg gefangen. Wenn du wissen willst, was du darunter verstehen kannst, dann schau dir unser Video zu dem Thema an.

Zum Video: Stellungskrieg
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