Was feiert man am 1. Mai? Und warum ist der 1. Mai ein Feiertag? Alles, was du über den Tag der Arbeit wissen musst, erfährst du in diesem Beitrag!

Inhaltsübersicht

Tag der Arbeit kurz erklärt

Der 1. Mai der Tag der Arbeit. An diesem Tag wird in vielen Ländern die Arbeiterbewegung und der Kampf um bessere Arbeitsverhältnisse gefeiert. In Deutschland ist der 1. Mai sogar ein gesetzlicher Feiertag.

Der Ursprung geht auf den 1. Mai 1886 in den USA zurück, wo im ganzen Land große Demonstrationen für den 8-Stunden-Tag stattgefunden haben. Seit 1890 finden auch in Deutschland jedes Jahr Demonstrationen und Kundgebungen der Gewerkschaften statt. Am sogenannten „Kampftag der Arbeiterbewegung“ äußern Arbeiter ihre Sorgen und kämpfen für eine bessere Situation aller Arbeitnehmer.

Aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Tag der Arbeit auch zum offiziellen Feiertag. Wie es dazu kam, kannst du dir am besten in unserem Video anschauen!

Anfänge in den USA

Seinen Ursprung hat der 1. Mai Feiertag in den USA. Dort begannen nämlich am 1. Mai 1886 etwa 400.000 Arbeiter in verschiedenen Städten einen Streik, der mehrere Tage dauerte. Sie haben sich zusammengefunden, um bessere Arbeitsbedingungen und insbesondere die Einführung eines 8-Stunden-Arbeitstages zu fordern. Zu diesem Zeitpunkt waren 13-Stunden-Tage nämlich der Standatd.

Dass der Termin auf den 1. Mai fiel, war dabei kein Zufall. An diesem Tag war in den USA der sogenannte „Moving Day”, an dem alte Arbeitsverträge auslaufen und neue geschlossen werden.

Doch am 3. Mai kam es im Haymarket Square in Chicago zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und einem Schusswechsel zwischen Demonstranten und der Polizei. Als Antwort auf die sieben toten Polizisten und vier toten Demonstranten wurden einige der Streik-Organisatoren angeklagt und hingerichtet.

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Der Haymarket Riot in Chicago, 1886

Um den Opfern zu gedenken, wurde 1889 deswegen auf dem internationalen Arbeiterkongress in Paris zu einer internationalen Demonstration am 1. Mai aufgerufen. Hier sollte es wieder um höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und den 8-Stunden-Tag gehen.

Übernahme in Deutschland

Auch in Deutschland kamen die Arbeiter diesem Aufruf nach. Obwohl Demonstrationen nach dem Sozialistengesetz verboten waren, sammelten sich bis zu 100.000 Menschen in Streiks und sogenannten Maispaziergängen zusammen, um für die Arbeiterrechte zu kämpfen. Deswegen machte die SPD im Jahr 1890 den 1. Mai zum Tag der Arbeiterbewegung.

Sozialistengesetz

Das Sozialistengesetz war ein Gesetz im Deutschen Kaiserreich , das sozialistische Parteien, Organisationen und Zeitschriften verbot. Auch Demonstrationen und Versammlungen mit sozialistischem Hintergrund waren verboten. Deshalb mussten die Demonstrationen zum Tag der Arbeit unter dem Vorwand eines öffentlichen Spaziergangs stattfinden.

Fortan kam es alljährlich am 1. Mai zu Streiks. Arbeitgeber reagierten darauf allerdings damit, die Arbeiter während der Streiks auszusperren und nicht zu bezahlen. Um das für die Gewerkschaften teurer zu machen, traf es teilweise auch Arbeiter, die noch bereit waren, während der Streiks zu arbeiten. Einige wurden sogar entlassen. Der 1. Mai wurde also gleichzeitig auch zum Symbol des Klassenkampfes zwischen Arbeitern und Unternehmen.

In 1919 erklärte die Regierung der Weimarer Republik den Tag auch einmalig zu einem deutschlandweiten Feiertag, an dem die Arbeiter frei bekamen. Zwar wurde er im kommenden Jahr wieder deutschlandweit abgeschafft, doch blieb er zum Beispiel in Lübeck und Sachsen weiter bestehen.

Der Tag der Arbeit im Nationalsozialismus

Erst nach ihrer Machtübernahme in 1933 führten die Nationalsozialisten den „Tag der nationalen Arbeit“ wieder als staatlich verordneten Feiertag ein. Dabei benutzten sie den 1. Mai Feiertag als Werkzeug für die eigene Propaganda. Arbeiterbewegungen sollten von den Nationalsozialisten übernommen und Gewerkschaften entmachtet werden.

Bereits am 2. Mai stürmten Schlägertrupps der Sturmabteilung (SA) die Gewerkschaftsbüros und verhafteten die Vertreter der Arbeiter. Es sollte zu einer vollständigen Gleichschaltung der Gewerkschaften mit dem Staat kommen. Für Meinungsverschiedenheiten und Forderungen gab es keinen Platz mehr. 

Der 1. Mai nach der Teilung Deutschlands

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai in 1946 von der neuen Regierung als Maifeiertag bestätigt. Doch die Feierlichkeiten in der DDR und BRD  sahen unterschiedlich aus.

Im Osten waren sie hauptsächlich staatlich organisiert und mit militärischen Paraden verbunden. Der „Internationale Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ war eine Pflichtveranstaltung für die DDR-Bürger, bei der sie an Tribünen mit Parteimitgliedern und Ehrengästen vorbeimarschieren mussten. 

Zur gleichen Zeit entstand im Westen der Tag der Arbeit, wie wir ihn heutzutage kennen. Hier standen die Forderungen der Arbeiter wieder im Vordergrund. Die politischen Kundgebungen der Gewerkschaften wurden mit kulturellen Veranstaltungen kombiniert.

Dabei waren nicht alle Feierlichkeiten friedlich. Besonders in Berlin und Hamburg kam es in den 1980er Jahren immer öfter zu gewaltsamen Demonstrationen selbstständiger Gruppen. Die wurden jedoch mit der Zeit durch gezielte Maßnahmen, wie Familienfeste, deeskaliert.

Der Tag der Arbeit heute

Auch nach dem Mauerfall blieb der Tag der Arbeit bestehen. Jedes Jahr finden heute Demonstrationen und Kundgebungen auf den Straßen und Plätzen Deutschlands statt. Organisiert werden diese dabei beispielsweise vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Dabei lassen sich die Demonstranten von keinem Wetter davon abhalten, für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

Nur 2020 wurden aufgrund der Corona-Pandemie keine Demos abgehalten. Stattdessen machten Gewerkschaften über Streams und Videos auf die Rechte und Belange von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufmerksam.

Tag der Arbeit in anderen Ländern 

Der Tag der Arbeit oder auch Labor Day wird mittlerweile in vielen Ländern der Welt gefeiert. Dabei findet er nicht immer am gleichen Datum statt. In seinem Ursprungsland, den USA, wird der Labor Day beispielsweise am ersten Montag im September gefeiert. Auch in Kanada, Australien und Neuseeland wird er an anderen Tagen gefeiert.

Obwohl er als Kampftag für Arbeiterrechte angefangen hat, rückt diese Bedeutung des 1. Mai bei vielen Personen eher in den Hintergrund. Stattdessen ist der Tag der Arbeit bei den meisten vor allem ein sehr willkommener, arbeitsfreier Tag.

Tag der Arbeit — häufigste Fragen 

  • Warum ist der 1. Mai ein Feiertag?
    Der 1. Mai ist ein Feiertag für den Kampf der Arbeiterbewegung. An diesem Tag haben 1886 in den USA 400.000 Arbeiter für die Einführung des 8-Stunden-Tags gestreikt. Diese Initiative wurde von Deutschland übernommen und seitdem jährlich gefeiert.

  • Wer hat den 1. Mai als Tag der Arbeit eingeführt?
    Die Sozialdemokratische Partei (SPD) hat auf ihrem Hallenser Parteitag im Oktober 1890 den 1. Mai als „Feiertag der Arbeiter“ eingeführt. Als arbeitsfreier Tag wurde der Tag der Arbeit endgültig nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten bestätigt.

  • Wann ist in Deutschland der Tag der Arbeit?
    Der Tag der Arbeit ist in Deutschland am 1. Mai. Seit 1890 wird an diesem Tag jährlich international für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft.

  • Welcher Wochentag ist der Tag der Arbeit?
    Der 1. Mai 2023 ist ein Montag.

Kuriose Feiertage

Der Tag der Arbeit ist allerdings nicht das Einzige, was am 1. Mai gefeiert wird. Der 1. Mai ist nämlich gleichzeitig auch der Weltlachtag. Wenn du mehr über kuriose Feiertage wissen willst oder dich interessiert, was du sonst noch so feiern kannst, dann schau dir unser Video zu dem Thema an!

Zum Video: Kuriose Feiertage
Zum Video: Kuriose Feiertage

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