Krisenjahr 1923

Krisenjahr 1923 einfach erklärt

Nur fünf Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs begann 1923 das Krisenjahr der Weimarer Republik. Verursacht wurde es durch drei wichtige Ereignisse: 

1. Die Ruhrkrise
2. Die Hyperinflation
3. Der Hitler-Putsch

Die Gründe für das Krisenjahr 1923 waren aber eigentlich der Erste Weltkrieg und seine Folgen. Die lösten die Ruhrkrise aus, die für die Hyperinflation verantwortlich war. Die Bevölkerung wurde durch die Inflation sehr unzufrieden. Das entlud sich dann im Hitler-Putsch.

Da sich die Krisen gegenseitig bedingten, sorgten sie für wenig Vertrauen in die Regierung. Damit entstanden langfristige Schäden für die Demokratie.

Ruhrkrise – Wie kam es dazu?

Der Ausgangspunkt der Ruhrkrise war der Versailler Vertrag , der nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen wurde. Deutschland war darin verpflichtet, Reparationszahlungen zu leisten. Da Deutschland aber nur wenig Geld hatte, verlangten die Sieger 1922 Zahlungen in Form von Sachleistungen, wie zum Beispiel Stahl, Holz oder Kohle. 

Was ist passiert?

Seit dem Ende des ersten Weltkriegs musste Deutschland hohe Abgaben an die Sieger bezahlen. 

1922 schaffte es Deutschland allerdings nicht, die geforderte Menge aufzubringen. Gleichzeitig wurde aber festgestellt, dass Deutschland absichtlich Lieferungen zurückgehalten hatte. Daraufhin marschierten die Franzosen in das Ruhrgebiet ein. Da es das Industriezentrum Deutschlands war, wäre eine finale Einnahme durch Frankreich fatal gewesen.

Aus diesem Grund traten die Arbeiter im Ruhrgebiet in einen passiven Widerstand. Sie streikten und weigerten sich, ihre Arbeit zu erledigen. 

Folgen der Ruhrkrise

Durch den Streik wurde nichts mehr produziert, was die deutsche Wirtschaft nachhaltig schwächte. Denn ohne Produktion gab es auch keine Einnahmen. 

Übrigens: Die Schwächung der Wirtschaft war in diesem Fall das kleinere Übel für die Regierung. Sie hielt die Franzosen von der Eroberung des Ruhrgebiets ab, was zu noch größeren Schäden geführt hätte.

Dies führte dann – zusammen mit anderen Gründen, wie den Kriegsschulden – zur Hyperinflation. 

Hyperinflation – Was ist passiert?

Für die Inflation 1923 gab es damals mehrere Gründe. Neben den Reparationszahlungen aus dem Ersten Weltkrieg, war ein anderer Grund die Ruhrkrise und der daraus entstandene Streik.

Damit der Streik fortgeführt wurde, musste die Regierung den Arbeitern weiterhin ihre Löhne zahlen. Da allerdings zu dieser Zeit nichts produziert wurde, kam auch kein neues Geld in die Kasse der Regierung. Dies führte deshalb zu großem Geldmangel. Deswegen druckte die Regierung mehr Geld. 

Dadurch verlor das Geld allerdings immer mehr an Wert. Das nennst du dann Inflation . In diesem Fall sprichst du sogar von einer Hyperinflation, da sie sehr schnell voranging.

Wegen des sinkenden Werts des Geldes wurden auch die Lebensmittel immer teurer. Der damalige Kanzler Gustav Stresemann führte daraufhin die Rentenmark als neue Währung ein. 

Folgen der Hyperinflation

Drei große Folgen entstanden aus der Inflation 1923:

1. Die Ersparnisse der Menschen waren nichts mehr wert.
2. Die Regierung konnte ihre Kriegsschulden abbauen. 
3. Das Vertrauen zwischen Bevölkerung und Staat ging verloren. 

Hitler-Putsch – Wie kam es dazu?

Die Bevölkerung verlor aufgrund der Hyperinflation das Vertrauen in die Regierung. Dadurch wurden demokratie-feindliche Ansichten begünstigt. Insbesondere rechte Parteien wie die NSDAP erhielten Zuspruch.

Der Versailler Friedensvertrag aus dem Ersten Weltkrieg wurde von ihnen als Diktatfrieden angesehen, der die Deutschen in ihrer Unabhängigkeit einschränkte.

Schon gewusst? Ein Diktatfrieden ist ein Frieden, der dem Besiegten zu harten Bedingungen aufgezwungen wird. 

Was ist passiert? 

Eine der Folgen der Unzufriedenheit war der Hitler-Putsch .

Am 8. November 1923 rief Adolf Hitler , Mitglied der NSDAP, eine nationale Revolution aus. Er verkündete den „Marsch auf Berlin“. Zusammen mit General Erich Ludendorff erklärte er die zur Zeit herrschende Regierung für abgesetzt. Mit ihren Anhängern marschierten die beiden zur Feldherrnhalle in München. 

Vor der Halle wurden sie schließlich von der Polizei gestoppt. Einige der Teilnehmer wurden dabei sogar erschossen.

Daraufhin wurde Hitler, der zuvor eher unbedeutend war, fast im ganzen Reich bekannt. Die NSDAP wurde als Folge darauf verboten und Hitler zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Folgen des Hitler-Putsches

Der gescheiterte Putsch-Versuch war für die Nationalsozialisten allerdings kein vollkommener Fehlschlag. Sie verwendeten diesen für Propaganda-Zwecke und beeinflussten die Menschen zugunsten ihrer Partei. 

Somit verwendeten die Nationalsozialisten ihren Putsch-Versuch, um mehr Unterstützer im Kampf gegen die Demokratie zu bekommen. Hitler und Ludendorff galten ab sofort als „Helden für die Freiheit“.

Krisenjahr 1923 — Häufigste Fragen

• Welche Krisen mussten im Jahr 1923 bewältigt werden?
  Im Jahr 1923 gab es drei Krisen, die die Weimarer Republik schwächten:
  
  • den Hitler Putsch,
  • die Ruhrkrise und
  • die Hyperinflation. 
    
    
• Was war das Krisenjahr 1923?
  1923 kam es zu drei Ereignissen, die gefährlich für die Demokratie der Weimarer Verfassung waren: Die Ruhrkrise, die Hyperinflation und der Hitler-Putsch. Während der Ruhrkrise wurde das Ruhrgebiet von den Franzosen besetzt, wodurch nichts mehr produziert wurde. Aus diesem Grund druckte die Regierung zu viel Geld.
  
  
• Wer war Schuld an der Inflation 1923?
  Der Hauptauslöser für das Krisenjahr war der erste Weltkrieg. Denn die Kriegsschulden Deutschlands führten zum Ruhrstreik, der die Inflation begünstigte. Das fehlende Vertrauen in die Regierung endete schließlich im Hitler-Putsch. 

Warum scheiterte die Weimarer Republik?

Das Krisenjahr 1923 hat der Weimarer Republik sehr geschadet. Allerdings schaffte sie es, sich davon zu erholen. Dennoch scheiterte sie nur zehn Jahre später. Wenn du wissen willst, wie genau das passierte, dann klick doch auf unser Video .