Potsdamer Konferenz

In der Potsdamer Konferenz wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges über die Zukunft Deutschlands entschieden. Was dort beschlossen wurde, erfährst du in unserem Beitrag und in unserem Video .

Inhaltsübersicht

Potsdamer Konferenz einfach erklärt

Zur Potsdamer Konferenz trafen sich im Sommer 1945 Joseph Stalin (Staatschef der Sowjetunion), Harry S. Truman (Präsident der USA) und Winston J. Churchill (Premierminister von Großbritannien). Als Alliierte hatten sie gemeinsam Deutschland im zweiten Weltkrieg besiegt. Deswegen berieten sie auf der Konferenz gemeinsam über die Zukunft Deutschlands und die Grenzziehung innerhalb Europas.

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Konferenz von Potsdam

Sie einigten sich dabei im Potsdamer Abkommen auf die sogenannten 5 Ds:

  • Denazifizierung
  • Demilitarisierung
  • Demokratisierung
  • Dezentralisierung 
  • Demontage

Außerdem legten die Alliierten die neuen Grenzen Deutschlands fest.

Gründe für die Potsdamer Konferenz

Die Potsdamer Konferenz war nicht die erste Konferenz, in der es um den Umgang mit Deutschland nach Kriegsende ging.

Bereits im Dezember 1943 berieten Roosevelt, Stalin und Churchill in Teheran über das Vorgehen nach einem Sieg der Alliierten. Der wichtigste Beschluss bei der Konferenz von Teheran war, Deutschland im Falle eines Sieges unter den Alliierten aufzuteilen.

Weil sie bei der ersten Konferenz noch einige Fragen offen blieben, fand im Februar 1945 auf der Krim die Konferenz von Jalta statt. Hier legten die Alliierten die verschiedenen Besatzungszonen fest. Zusätzlich zu den Alliierten sollte auch Frankreich eine Besatzungszone bekommen. 

Außerdem legten sie fest, dass Deutschland für die Kriegsschäden aufkommen und eine Demokratie werden sollte. Die Grenzziehung Deutschlands konnte bei beiden Konferenzen aufgrund von Unstimmigkeiten nicht geklärt werden. Insbesondere für die Klärung dieser Frage traf man sich bei der Potsdamer Konferenz.

Beschlüsse der Potsdamer Konferenz

Bei der Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof  beschlossen die Alliierten die 5Ds und die neue Grenzen innerhalb Europas. Klar war, dass Deutschland wieder aufgebaut und demokratisiert werden sollte. Konkret hieß es in der Abschlusserklärung: 

„Es ist nicht die Absicht der Alliierten, das deutsche Volk zu vernichten oder zu versklaven. Die Alliierten wollen dem deutschen Volk die Möglichkeit geben, sich darauf vorzubereiten, sein Leben auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage von neuem wiederaufzubauen.“

Die 5Ds

Die 5Ds boten dazu den Rahmen: 

  • Denazifizierung (Entnazifizierung):
    Die NS-Ideologie sollte aus der deutschen Gesellschaft entfernt werden. Das bedeutete das Verbot der NSDAP, Gerichtsprozesse gegen führende Köpfe der NS-Diktatur und die Aufhebung der alten NS-Gesetze. Außerdem mussten Plätze, Straßen, Schulen oder Gebäude mit Namen eines Nationalsozialisten umbenannt werden.

  • Demilitarisierung:
    Durch die Auflösung des deutschen Militärs sollte verhindert werden, dass Deutschland wieder einen Krieg begann . Beispielsweise mussten alle Waffen entweder vernichtet oder an die Alliierten abgegeben werden. Auch die deutsche Wirtschaft traf die Demilitarisierung, da die gesamte Rüstungsindustrie verboten wurde.

  • Demokratisierung:
    Deutschland sollte von einer Diktatur zu einer stabilen Demokratie werden. Dafür beschlossen die Alliierten gemeinsam, dass es freie Wahlen mit demokratischen Parteien geben sollte und Grundrechte wie Meinungsfreiheit jedem Bürger zustanden. 

  • Dezentralisierung:
    Während des Dritten Reichs hatte die NSDAP alle politische, wirtschaftliche und militärische Macht. Da das den Aufbau der NS-Diktatur ermöglichte, wurde diese Macht nun verteilt. Zunächst sollte es anstatt einer deutschen Regierung einen Kontrollrat der Alliierten geben. Dieser war für nationale und internationale Themen zuständig. Themen, die nur Teile Deutschlands betrafen, wurden von Lokalregierungen und den Bundesländern geregelt. Das war der Beginn des Föderalismus .

  • Demontage:
    Für die Kriegsschäden sollte Deutschland die Allierten mit Reparationen entschädigen. Dazu bauten die Alliierten beispielsweise die Maschinen von deutschen Firmen ab und transportierten sie in ihr eigenes Land. 
Reparationen

Reparationen sind Entschädigungen, die der Verlierer eines Krieges an den Gewinner zahlen muss. Sie können in Form von Geld, Produkten oder Arbeitsleistungen gefordert werden.

Grenzfragen

Bereits bei der Konferenz von Jalta hatte man sich darauf geeinigt, Deutschland in verschiedene Besatzungszonen einzuteilen. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion sollten jeweils einen Teil von Deutschland verwalten.

Jetzt stellte sich vor allem die Frage, wo man die Grenze zu Polen setzt. Man einigte sich vorläufig auf die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens. Damit gehörten nun alle deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße Linie zu Polen. Außerdem bekam Polen den bis dahin zu Deutschland gehörenden südlichen Teil Ostpreußens.

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Grenzen nach der Potsdamer Konferenz

Polen vergrößerte sich aber nicht, sondern wurde in Richtung Westen verschoben. Denn es musste einen Teil seines bisherigen Territoriums der Sowjetunion überlassen. Außerdem konnten die Sowjets die anderen Konferenzteilnehmern auch noch davon überzeugen, dass sie den anderen Teil von Ostpreußen bekamen.

Was sollte aber mit den Deutschen passieren, die dort noch lebten? Insbesondere die Sowjetunion befürwortete eine organisierte Zwangsumsiedlung der deutschen Bevölkerung der Ostgebiete nach Deutschland. Die Alliierten stimmten diesem Vorhaben zu.

Damit wurde die Zwangsumsiedlung der deutschen Minderheit legalisiert. Diese Zwangsumsiedlung war jedoch viel mehr eine brutale Vertreibung der deutschen Minderheit aus den Ostgebieten.

Die Potsdamer Konferenz Zusammenfassung
  • Die Potsdamer Konferenz fand 1945 in Potsdam statt.
  • Die Siegermächte Großbritannien, USA und Sowjetunion verhandelten darüber, was mit dem besiegten Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg passiert.
  • Sie einigten sich darauf, dass in Deutschland die 5Ds (Denazifizierung, Demilitarisierung, Dezentralisierung, Dezentralisierung und Demontage) umgesetzt werden mussten.
  • Außerdem beschloss man die Oder-Neiße-Linie als Ostgrenze Deutschlands.
  • Die Potsdamer Konferenz galt damit als wegweisende Konferenz für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Nachkriegszeit

Jetzt weißt du, warum die Potsdamer Konferenz so wichtig war. Mit ihr begann schließlich die Nachkriegszeit. Aber die war alles andere als einfach! Wie sich die deutsche Bevölkerung vom Krieg erholte, erfährst du in unserem Video

Zum Video: Nachkriegszeit
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