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Potsdamer Konferenz

Sommer 1945: Die Asche des Zweiten Weltkriegs liegt noch schwer über Europa, während die Alliierten zusammenkommen, um über das Schicksal des besiegten Deutschlands zu entscheiden. Alles über die Potsdamer Konferenz erfährst du hier und im Video!

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Inhaltsübersicht

Was war die Potsdamer Konferenz?

Im Sommer 1945 trafen sich die Staatschefs der alliierten Siegermächte — Harry S. Truman (USA), Josef Stalin (Sowjetunion) und Winston Churchill (später Clement Attlee, Vereinigtes Königreich) — um über die Zukunft Deutschlands und die Grenzziehung innerhalb Europas zu verhandeln.

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Konferenz von Potsdam

Ein Treffen, das die Weltordnung neu definieren sollte — die Konferenz im Schloss Cecilienhof in Potsdam war geprägt von Spannungen, Machtspielen und dem Ringen um Einfluss.

Gemeinsam einigten sich die Siegermächte dennoch auf neue Grenzen Deutschlands und die sogenannten 5 Ds: Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Demontage.

Potsdamer Konferenz — Ausgangslage

Die Potsdamer Konferenz war nicht die erste Konferenz, in der es um den Umgang mit Deutschland nach Kriegsende ging.

Bereits als der Krieg noch andauerte, berieten Roosevelt (USA), Stalin (Sowjetunion) und Churchill (Großbritannien) 1943 in der Konferenz von Teheran über das Vorgehen nach einem Sieg der Alliierten. 

Da dort aber noch einige Fragen offen blieben, fand im Februar 1945 auf der Krim die Konferenz von Jalta statt. Hier legten die Alliierten die verschiedenen Besatzungszonen fest. Neben den USA, der Sowjetunion und dem Vereinigten Königreich, sollte auch Frankreich eine Besatzungszone bekommen. Außerdem beschlossen sie, dass Deutschland für die Kriegsschäden aufkommen und eine Demokratie werden sollte.

Bei beiden Konferenzen blieb die Frage der Grenzziehung Deutschlands jedoch ungelöst. Insbesondere für die Klärung dieser Frage trafen sich die drei alliierten Siegermächte deshalb bei der Potsdamer Konferenz.

Potsdamer Konferenz — Teilnehmer

Die Potsdamer Konferenz brachte die Vertreter der drei Hauptsiegermächte des Zweiten Weltkriegs zusammen: die Vereinigten Staaten, Großbritannien und die Sowjetunion

  • Harry S. Truman — Der neue US-Präsident nach Franklin D. Roosevelts Tod im April 1945. Truman war entschlossen, die Interessen der USA zu verteidigen und eine stabile Nachkriegsordnung zu schaffen.

  • Winston Churchill und Clement Attlee — Churchill, der während der Konferenz als Premierminister Großbritanniens anfing und später von Attlee ersetzt wurde, repräsentierte die britischen Interessen. Er trat dabei für die Wiederherstellung der britischen Macht und deren Einfluss in Europa ein.

  • Josef Stalin — Der sowjetische Führer hatte bereits eine starke Position in Europa inne, da die Rote Armee große Teile Osteuropas befreit hatte. Stalin strebte danach, pro-sowjetische Regierungen in der Region zu etablieren und die Sicherheit der Sowjetunion zu gewährleisten.

Übrigens: Auch wenn Frankreich die vierte der großen alliierten Mächte war, spielte das Land während der Potsdamer Konferenz keine direkte Rolle. Die Franzosen waren nicht unter den Hauptteilnehmern der Potsdamer Konferenz vertreten.

Zwischen den Teilnehmern gab es jede Menge Misstrauen und Machtspielchen. Trotzdem konnten sie sich auf wichtige Beschlüsse einigen — und legten damit den Grundstein für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft Deutschlands und Europas.

Beschlüsse der Potsdamer Konferenz

Während der Potsdamer Konferenz im Schloss Cecilienhof beschlossen die Alliierten zwischen dem 17. Juli und 2. August 1945 die „Fünf Ds“. Außerdem einigten sie sich auf neue Grenzen in Europa.

Klar war, dass Deutschland wieder aufgebaut und demokratisiert werden sollte. 

Denazifizierung (Entnazifizierung)

Die NS-Ideologie sollte aus der deutschen Gesellschaft verschwinden, um eine neue Ära des Friedens und der Versöhnung einzuleiten. 

Konkret bedeutete das ein Verbot der NSDAP, Gerichtsprozesse gegen führende Köpfe der NS-Diktatur und die Aufhebung der alten NS-Gesetze.

Plätze, Straßen, Schulen oder Gebäude mit Namen von Nationalsozialisten wurden umbenannt. Unter der strengen Aufsicht der Alliierten sollte das Land so von den Wurzeln und dem Gedankengut des Nationalsozialismus befreit werden. 

Demilitarisierung

Die Demilitarisierung Deutschlands war ein eiserner Schritt, der tief in die Wurzeln der Kriegsmaschinerie griff, die Europa verwüstet hatte.

Es mussten alle Waffen entweder vernichtet oder an die Alliierten abgegeben werden. Die deutsche Rüstungs- und Waffenindustrie wurde stillgelegt und alle militärischen Organisationen — wie etwa die Schutzstaffel (SS) oder die Sturmabteilung (SA) — wurden aufgelöst.

Durch die Zerschlagung des deutschen Militärs sollte verhindert werden, dass Deutschland jemals wieder einen Krieg beginnt.

Demokratisierung

Angesichts der jüngsten Diktatur unter dem NS-Regime beschlossen die Alliierten gemeinsam, Deutschland auf den Weg zu einer stabilen Demokratie zu bringen.

Dafür sahen sie freie Wahlen mit demokratischen Parteien vor. Außerdem sollten jedem Bürger bestimmte Grundrechte, wie beispielsweise Meinungsfreiheit, zustehen. 

Die Demokratisierung Deutschlands war somit nicht nur eine politische Umgestaltung, sondern auch eine kulturelle und gesellschaftliche Revolution.

Dezentralisierung

Während des Dritten Reichs hatte die NSDAP vollkommene politische, wirtschaftliche und militärische Macht. Da das den Aufbau der NS-Diktatur ermöglichte, wurde diese Macht nun verteilt.

Zunächst sollte es anstatt einer deutschen Regierung einen Kontrollrat der Alliierten geben. Dieser war für nationale und internationale Themen zuständig. Themen, die nur Teile Deutschlands betrafen, wurden von Lokalregierungen und den Bundesländern geregelt — das war der Beginn des Föderalismus.

Demontage

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden deutsche Industrieanlagen zwangsweise demontiert, also abgebaut. Betroffen waren beispielsweise die Eisen- und Stahlindustrie, sowie Unternehmen der chemischen Industrie. Auch Betriebe des Maschinen- und Fahrzeugbaus wurden demontiert.

Die abgebauten Teile wurden als eine Form der Wiedergutmachung und Kriegsentschädigung in anderen Ländern wieder aufgebaut.

Sie galten damit als Teil der Reparationszahlungen, die Deutschland zu leisten hatte.

Reparationen

Reparationen sind Entschädigungen, die der Verlierer eines Krieges an den Gewinner zahlen muss. Sie können in Form von Geld, Produkten oder Arbeitsleistungen gefordert werden.

Grenzfragen

Bereits bei der Konferenz von Jalta hatte man sich darauf geeinigt, Deutschland in verschiedene Besatzungszonen einzuteilen. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion sollten jeweils einen Teil von Deutschland verwalten.

Jetzt stellte sich vor allem die Frage, wo nun die Grenze zu Polen gesetzt wird. Man einigte sich vorläufig auf die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze Polens. Damit gehörten nun alle deutschen Gebiete östlich der Oder-Neiße Linie zu Polen. Außerdem bekam Polen den bis dahin zu Deutschland gehörenden südlichen Teil Ostpreußens.

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Grenzen nach der Potsdamer Konferenz

Polen vergrößerte sich aber nicht, sondern wurde in Richtung Westen verschoben. Denn es musste einen Teil seines bisherigen Territoriums der Sowjetunion überlassen. Außerdem konnten die Sowjets die anderen Konferenzteilnehmern davon überzeugen, dass sie den anderen Teil von Ostpreußen bekamen.

Was sollte aber mit den Deutschen passieren, die dort lebten? Insbesondere die Sowjetunion befürwortete eine organisierte Zwangsumsiedlung der deutschen Bevölkerung der Ostgebiete nach Deutschland. Die Alliierten stimmten diesem Vorhaben zu.

Damit wurde die Zwangsumsiedlung der deutschen Minderheit legalisiert. Diese Zwangsumsiedlung war jedoch viel mehr eine brutale Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten.

Potsdamer Konferenz — häufigste Fragen

  • Was war die Potsdamer Konferenz?
    Am 17. Juli 1945 begann die Potsdamer Konferenz, bei der die USA, Großbritannien und die Sowjetunion über die Nachkriegsordnung für Deutschland und Europa berieten. Zentrale Punkte waren die Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Demontage von Deutschland.
       
  • Was waren die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz?
    Die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz umfassten die Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung Deutschlands. Sowie die Festlegung neuer Grenzen in Europa und die Bestimmung von Reparationszahlungen.
     
  • Was waren die 5 Ds der Potsdamer Konferenz?
    Im Potsdamer Abkommen vom 02. August 1945 einigten sich die Siegermächte auf die 5 Ds: Denazifizierung, Demilitarisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Demontage von Deutschland.
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Nachkriegszeit

Jetzt weißt du, warum die Potsdamer Konferenz so wichtig war. Mit ihr begann schließlich die Nachkriegszeit — die war alles andere als einfach. Wie sich die deutsche Bevölkerung vom Krieg erholte, erfährst du hier im Video.

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