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Das Eisbergmodell verdeutlicht, dass es bei der zwischenmenschlichen Kommunikation eine Sachebene und eine Beziehungsebene gibt. Hier erklären wir dir, was die beiden Teile zur Kommunikation beitragen.

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Inhaltsübersicht

Das Eisbergmodell einfach erklärt

Das Eisbergmodell (auch Eisberg Modell / Eisbergprinzip, engl. Iceberg Model / Iceberg Theory) zählst du zu den Kommunikationsmodellen. Es verwendet einen Eisberg als Symbolbild für die Kommunikation zwischen Menschen. Bei einem Eisberg befinden sich etwa 20 % oberhalb des Wassers, die restlichen 80 % sind unterhalb des Wassers verborgen. Genau so ist es bei der menschlichen Kommunikation.

Beziehungsebene, Sachebene,80/20-Regel, Information, Fakten, Werte, Gefühle, Motive, Eisberg
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Eisbergmodell

Ca. 20  % der Kommunikation machen die bewusste, sichtbare Sachebene aus. Das sind alle Fakten und Informationen, die du deinem Gesprächspartner durch Worte mitteilst. Die übrigen 80 % stellen die unbewusste, unsichtbare Beziehungsebene dar. Dazu gehören deine Gefühle, deine Wertvorstellungen und deine Motive. Sie können durch Mimik, Gestik und Tonfall angedeutet werden, aber der Kommunikationspartner kann nie all diese persönlichen Hintergründe erfassen. Gleichzeitig beeinflussen sie natürlich die Kommunikation.

Eisbergmodell Freud

Das Konzept des Eisbergmodells wird häufig mit dem Psychoanalytiker Sigmund Freud in Verbindung gebracht. In seinem Drei-Instanzen-Modell teilt er die menschliche Psyche in drei Instanzen auf:

  • Es: Lustprinzip (Triebe, Wünsche, Bedürfnisse)
  • Über-Ich: Moralitätsprinzip (Normen, Werte, Moral)
  • Ich: Realitätsprinzip (Tatsächliches Handeln als Mittelmaß zwischen Verlangen des Es und dem vernünftigen Über-Ich
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Eisbergmodell Freud

Laut Freud liegen das Es und das Über-Ich zum größten Teil im Unterbewusstsein. Sie machen also die unsichtbaren Teile des Eisberges aus. Sie beeinflussen aber das sichtbare menschliche Handeln und die menschliche Kommunikation – also das Ich

Sachebene und Beziehungsebene 

Mit dem Eisbergmodell kannst du die menschliche Kommunikation veranschaulichen. Dabei gibt es einen kleineren sichtbaren Teil (Sachebene) und einen größeren unsichtbaren Teil (Beziehungsebene). 

Häufig wird folgende Aufteilung gewählt: 20 % Sachebene und 80 % Beziehungsebene. Die Aufteilung wird häufig auf das Pareto-Prinzip (80/20-Regel) zurückgeführt. Die 80/20-Aufteilung zwischen Sachebene und Beziehungsebene sind aber keine fix festgelegten Grenzen, sondern ein ungefährer Richtwert. Grundsätzlich soll verdeutlicht werden, dass die nicht sichtbare Beziehungsebene einen viel größeren Anteil als die sichtbare Sachebene hat. 

Schauen wir uns jetzt die Sachebene und die Beziehungsebene genauer an. 

Sachebene

Die Sachebene ist die bewusste und sichtbare Ebene der Kommunikation. Hier machst du Aussagen über Zahlen, Daten und Fakten, aber auch über Gedanken, Gefühle und Wünsche. Die Sachebene umfasst alle Informationen, die du während der Kommunikation durch Gesprochenes äußerst. Es geht also um den Inhalt – um das „Was“ wird gesprochen.  

Beziehungsebene:

Die unsichtbare Beziehungsebene nennst du auch psychosoziale Ebene. Zu ihr zählst du alles, was dich als Person ausmacht: Wertvorstellungen, Stimmung, Wünsche, Bedürfnisse, Erfahrungen, Ängste, Antriebe, usw.. Das beeinflusst das „Wie“ der Kommunikation (Mimik, Gestik, Tonfall).  

Dabei kannst du die Beziehungsebene nochmal weiter unterteilen: In die unbewusste Ebene und in die vorbewusste Ebene:

Eisbergmodell, bewusste Kommunikation, unbewusste Kommunikation
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Beziehungsebene und Sachebene
  • Vorbewusste Ebene: Gefühle, Erfahrungen, Stimmung, Ängste, Persönlichkeitsmerkmale 
  • Unbewusste Ebene: Instinkte, Triebe, Begierden, Lust, Traumata

Kommunikation Eisbergmodell

Das Eisbergmodell verdeutlicht, dass nur ein kleiner Teil der menschlichen Kommunikation verbal stattfindet – also über ausgesprochene Informationen und Aussagen. Ein viel größerer Teil läuft non-verbal ab. Über Mimik, Gestik und über den Tonfall treten unterschwellig versteckte Informationen an die Oberfläche. Durch die Tonlage und Mimik kannst du zum Beispiel erkennen, ob dein Gegenüber genervt ist oder Spaß hat. Die Gestik zeigt dir, ob jemand eher aufgeschlossen ist oder zurückhaltend. Gleichzeitig kannst du nie die gesamte Beziehungsebene des Gesprächspartners erfassen, da ein großer Teil gar nicht zum Vorschein kommt.

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Verbale und non-verbale Kommunikation

Eisbergmodell Konflikt

Wenn du mit anderen Mitmenschen kommunizierst, können dabei Missverständnis und Konflikte auftreten – entweder auf Sachebene oder auf Beziehungsebene.

Zu Konflikten auf der Sachebene kommt es zum Beispiel dann, wenn dein Gesprächspartner eine Information falsch versteht oder wenn er zu wenig Fakten zu einem Thema kennt. Diese Konflikte sind durch aufmerksames Zuhören, Rückfragen und Feedback leicht lösbar. 

Schwieriger ist es bei Konflikten auf der Beziehungsebene. Du hast zum Beispiel bestimmte Erwartungshaltungen („Mit dem kann ich sowieso nicht zusammenarbeiten“) gegenüber deinem Gesprächspartner. Ein Grund die Streitigkeit können auch Rollenkonflikte („Der übernimmt sowieso wieder meine Aufgaben“), Wertkonflikte („Der hat sowieso eine komische Meinung dazu“) oder Beziehungskonflikte („Der ist mir unsympathisch“) sein. Solche Konflikte kannst du und dein Gesprächspartner durch gegenseitiges Verständnis, durch Rücksicht und durch Einfühlungsvermögen / Empathie lösen. 

Ein Konflikt auf der Beziehungsebene beeinflusst außerdem immer die Kommunikation auf der Sachebene. Es ist als für dich wichtig zu wissen, dass auch die Konflikte und Missverständnisse auf der – teilweise fast unsichtbaren – Beziehungsebene gelöst werden müssen.

Beispiele

Laut dem Eisbergmodell werden bei jeder Kommunikation Fakten und Informationen auf der Sachebene weitergegeben. Was genau auf der Beziehungsebene abläuft, ist nicht immer völlig klar. Hier haben wir ein paar Beispiele für dich vorbereitet. 

Beispiel 1: Uhrzeit

Situation: Du stellst deinen Gegenüber folgende Frage: „Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“

Sachebene: Was? Uhrzeit 

Beziehungsebene: Wie? Wie die Frage gemeint ist, kann unterschiedlich sein. 

    • Dich interessiert tatsächlich die Uhrzeit (neutral)
    • Du willst dein Gegenüber darauf hinweisen, dass er zu spät ist (genervt)

Wie die Frage gemeint ist, kann dein Gegenüber wahrscheinlich durch deinen Tonfall erkennen. Wenn du genervt bist, dass er zu spät ist, wirst du wahrscheinlich das „wie spät“ deutlicher betonen. 

Beispiel 2: Vortrag

Situation: Du wirst gebeten einen Vortrag über ein bestimmtes Thema zu halten. 

Sachebene: Was? Du weißt, dass du einen Vortrag halten sollst.

Beziehungsebene: Wie? Wie du die Bitte empfindest, kann unterschiedlich sein:

    • Du siehst den Vortrag als Chance / du fühlst dich wertgeschätzt (freudig) 
    • Du siehst den Vortrag als Versuch des Anderen, dich bloßzustellen und zu blamieren (ängstlich / wütend) 

Welche Absichten dein Gegenüber damit verfolgt, weißt du vielleicht gar nicht. Du stellst nur Vermutungen auf und interpretierst die Aussage danach. 

Beispiel 3: Unternehmenskultur

Das Eisbergmodell lässt sich auch auf die Werte und Ziele eines Unternehmens (Unternehmenskultur) übertragen.

Sachebene: Was? Teile des Unternehmens, die nach außen hin sichtbar sind, wie moderne Firmengebäude, Logo oder Dresscode.

Beziehungsebene: Wie? Verhaltensweisen, Einstellungen und Werte, die im Unternehmen so „gelebt“ werden: 

    • Wie ist die Beziehung zwischen den Mitarbeitern (freundschaftlich / angespannt)?
    • Wie ist das Verhältnis der Geschäftsführung zu den Mitarbeitern (auf Augenhöhe / von oben herab)?
    • Wie ist das Verhalten grundsätzlich – auch Kunden gegenüber (Respektvoll und tolerant / unfair)?

Wie erfolgreich ein Unternehmen langfristig ist, hängt dabei nicht nur von den sichtbaren Elementen der Sachebene ab, sondern ist vielmehr auf die Vorgänge auf der Beziehungsebene zurückzuführen.  

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Kommunikationsmodelle

Das Eisbergmodell ist ein bekanntes Kommunikationsmodell. Es soll die menschliche Kommunikation erklären. Daneben gibt es aber noch viele weitere solcher Modelle, wie das 4 Ohren Modell , die Transaktionsanalyse oder das Sender Empfänger Modell .

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