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Einkaufen, arbeiten, Kinder abholen, kochen — viele alltägliche Aufgaben, an die gedacht werden müssen. Dieses Phänomen wird als Mental Load bezeichnet. In diesem Beitrag erfährst du, warum das eine Belastung für manche ist und welche Lösungsansätze es gibt.

Inhaltsübersicht

Was ist Mental Load?

Mental Load beschreibt die mentale Belastung, die durch das ständige Organisieren, Planen und Koordinieren von Aufgaben im privaten und beruflichen Alltag entsteht. Dabei geht es nicht um die Erledigung der Aufgaben selbst, die anstrengend ist. Stattdessen geht es um darum, sich ständig bewusst sein zu müssen, welche Aufgaben überhaupt bis wann zu erledigen sind. 

Der Begriff beschreibt also einen unsichtbaren Stress, der durch die konstante Denkarbeit zu den sichtbaren Aufgaben hinzukommt. Denn ohne diese Denkarbeit würde der Alltag nicht funktionieren.

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Mental Load

Besonders in Familien, aber auch im Berufsleben, trägt oft nur eine einzelne Person die Verantwortung, an alle Aufgaben zu denken und sie im Hintergrund zu koordinieren. Diese dauerhafte Belastung führt zu emotionaler Anspannung und Erschöpfung.

Beispiele für Mental Load

Mental Load tritt in verschiedenen Lebensbereichen auf. Denn unsichtbare Aufgaben gibt es zu Hause, im Beruf und im Familienleben:

Zu Hause:

  • Den Einkauf planen und daran denken, was im Haushalt fehlt.
  • An Geburtstage und Geschenke für Familienmitglieder denken.
  • Reparaturen oder Instandhaltungen im Haus organisieren (z. B. Handwerker kontaktieren).
  • Den Überblick über Rechnungen und Zahlungen behalten.

Berufsalltag:

  • Deadlines für Projekte im Auge behalten und sicherstellen, dass alle Beteiligten informiert sind.
  • Meetings planen und koordinieren, auch wenn man selbst nicht teilnimmt.
  • Aufgaben für Kollegen oder das Team nachverfolgen, damit alles termingerecht erledigt wird.
  • An Team-Events, Geburtstage oder Feierlichkeiten im Unternehmen denken.

Als Elternteil:

  • Den Kinderarztbesuch organisieren und an Impfungen oder Vorsorgetermine denken.
  • Die Kinder zu Hobbyaktivitäten anmelden und dafür sorgen, dass sie alles Nötige dabeihaben.
  • Schulmaterialien und Hausaufgaben im Auge behalten, auch wenn das Kind sie selbst erledigt.
  • Familienurlaube planen und Koffer für die Kinder mitpacken.
Konkretes Beispiel: Kinder zum Fußball bringen

Bei der unsichtbaren Denkarbeit für dieses Beispiel sind folgende Überlegungen und Aufgaben notwendig: 

  • Passen die Fußballschuhe noch? 
  • Ist die Sportkleidung gewaschen?
  • Ist die Trinkflasche gewaschen und gefüllt?
  • Ist alles Nötige eingepackt?
  • Um wie viel Uhr muss das Kind da sein?
  • Wie lange braucht die Anfahrt zum Training beim aktuellem Verkehr?
  • Wann muss das Kind wieder abgeholt werden? 

Wie entsteht Mental Load?

Die Entstehung von Mental Load hängt eng mit den gesellschaftlichen Rollen und den damit verbundenen Druck zusammen. Denn besonders Frauen sind von Mental Load betroffen.

Eine der Hauptursachen ist die traditionelle Rollenverteilung in vielen Familien, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. Obwohl das Bild der modernen Familie in vielen Bereichen an Zuspruch gewinnt, bleibt die Verantwortung für die Organisation des Haushalts und die Fürsorge für Kinder oft an den Frauen hängen.

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Mental Load — Verteilung zwischen Frauen und Männer

Das liegt daran, dass in vielen Familien Mütter und Väter unterschiedlich viele Stunden arbeiten. Häufig reduzieren Frauen ihre Arbeitszeit, um sich mehr um die Familie kümmern zu können. Männer hingegen arbeiten häufig mehr Stunden im Beruf und nehmen oft weniger an der Organisation der alltäglichen Aufgaben teil.

Mental Load und Care-Arbeit

Das führt zu großen Unterschieden in der Zeit, die Männer und Frauen für sogenannte unbezahlte Care-Arbeit aufwenden. Care-Arbeit umfasst dabei alle Aufgaben, die mit der Pflege, Betreuung und Versorgung von Menschen zu tun haben. Dazu gehören sowohl die Fürsorge für Kinder, kranke oder ältere Menschen als auch die Hausarbeit.

Statistisch gesehen leisten Frauen deutlich mehr dieser Arbeit. Dieses Phänomen nennt sich auch Gender Care Gap. Während Männer oft die sichtbare Arbeit übernehmen, wie z. B. handwerkliche Aufgaben, bleibt die mentale Organisation und Planung — also der Mental Load — bei den Frauen.

Wichtig: Nicht nur Frauen sind von Mental Load betroffen! Frauen sind zwar statistisch gesehen häufiger davon betroffen, aber auch Männer können darunter leiden und vor denselben Problemen und Belastungen des Mental Loads stehen.

Auswirkungen von Mental Load

Die dauerhafte mentale Belastung durch Mental Load kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Viele Betroffene fühlen sich ständig erschöpft, leicht gereizt und zunehmend vergesslich. Das kann zu chronischem Stress und langfristig sogar zu Burnout führen.

Diese ständige Überforderung kann auch Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und emotionale Erschöpfung auslösen. Besonders gefährlich ist, dass Mental Load oft nicht als Belastung erkannt wird, bis die ersten Symptome auftreten.

Wie lässt sich Mental Load verringern?

Mental Load lässt sich verringern, wenn unsichtbare Aufgaben sichtbar gemacht und fairer verteilt werden. Um den mentalen Stress im Alltag zu reduzieren, können folgende Lösungsschritte helfen: 

  • Kommunikation mit dem Partner:
    Häufig ist dem anderen gar nicht bewusst, wie viel mentale Arbeit hinter alltäglichen Aufgaben steckt. Es hilft, diese Aufgaben konkret anzusprechen und gemeinsam zu besprechen, wer welche Verantwortung übernehmen kann. Das entlastet nicht nur denjenigen, der bisher die Hauptverantwortung getragen hat, sondern fördert auch die Gleichberechtigung.
     
  • Aufgaben verschriftlichen und verteilen:
    Eine To-do-Liste oder ein Aufgabenplan kann helfen, den Überblick zu behalten und klar zu sehen, wer für welche Aufgabe zuständig ist. Das schriftliche Fixieren macht unsichtbare Aufgaben greifbar und sorgt dafür, dass sie fair verteilt werden können. 
     
  • Hinterfragen der Aufgaben und Prioritäten:
    Nicht jede Aufgabe ist immer so dringend, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Es lohnt sich, regelmäßig zu hinterfragen, welche Aufgaben tatsächlich erledigt werden müssen. Oft besteht die Möglichkeit, Dinge zu vereinfachen oder ganz wegzulassen. Auch das eigene Perfektionsstreben sollte überprüft werden: nicht alles muss perfekt gemacht werden!
     
  • Ausgleich durch Sport und Erholungszeit:
    Um den Stress des Mental Load abzubauen, ist es wichtig, regelmäßige Erholungsphasen einzuplanen. Dazu gehört, sich bewusst Zeit für sich zu nehmen, um zu entspannen. Diese Zeiten sollten aktiv in den Alltag eingeplant werden, um die eigene mentale Belastung zu reduzieren.

Mental Load — häufigste Fragen

  • Was versteht man unter Mental Load?
    Mental Load beschreibt das permanente Stressgefühl, an alles denken zu müssen. Das bezieht sich dabei speziell auf das Planen und Koordinieren von Aufgaben im privaten und beruflichen Alltag. Beispiele dafür sind der Wocheneinkauf oder die Termine der Kinder organisieren zu müssen.
  • Wie kann ich Mental Load lösen?

    Es gibt verschiedene Wege, um Mental Load zu lösen:

    • Verschaffe dir einen Überblick über alle Aufgaben und fertige eine To-do-Liste an.
    • Kommuniziere mit deinem Partner: Verteile die Aufgaben fair.
    • Priorisiere die anstehenden Aufgaben.
    • Plane aktiv Pausen und Erholungszeiten ein.
  • Wie erkläre ich Mental Load?
    Mental Load beschreibt die mentale Belastung, die durch das ständige Planen, Organisieren und Koordinieren entsteht. Besonders in Familien oder im Beruf denken oft Einzelne an alle Aufgaben. Mental Load wird auch als unsichtbarer Stress bezeichnet.

Überforderung

Der Mental Load kann schnell zur Überforderung führen. Welche Symptome dahinterstecken und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du hier!

Zum Video: Überforderung
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