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Was dich nicht umbringt, macht dich stärker — oder es verletzt dich dauerhaft. Resilienz ist die psychologische Kraft, die den Unterschied macht. Hier und in unserem Video erfährst du mehr.

Quiz zum Thema Resilienz
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Inhaltsübersicht

Was ist Resilienz — einfach erklärt

Manche Menschen sind wie Löwenzahn im Beton. Wo andere aufgeben, wachsen sie. Nichts scheint sie klein zu kriegen. Was sie auszeichnet, ist eine hohe Resilienz

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Löwenzahn im Beton

Der Begriff kommt eigentlich aus der Materialkunde und meint Stoffe, die auch nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren – wie z. B. Gummi.

Das lässt sich auch auf Menschen übertragen. Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Personen oder Gesellschaften, sich von schwierigen Lebenssituationen wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu erholen. Übersetzt wird der Begriff häufig auch als Widerstandsfähigkeit.

Resiliente Menschen — Beispiel

Vielleicht hast du schon mal Geschichten von Sportlern gehört, die eine Querschnittslähmung erleiden und später in den Paralympics antreten. Oder von Sängern, die häusliche Gewalt oder sexuellen Missbrauch durchlebt haben und trotzdem Lebensfreude verbreiten. Sie alle haben es geschafft, ihren Optimismus und ihre innere Stärke zu behalten. Das macht resiliente Menschen aus.

Woher kommt Resilienz?

Manchmal scheint Resilienz fast wie eine Superkraft. Doch hinter der Widerstandsfähigkeit verbirgt sich ein komplexes Zusammenspiel verschiedener psychologischer Faktoren.

Entdeckt wurde die mentale Widerstandsfähigkeit von der amerikanischen Psychologin Emmy Werner in den 1950er Jahren. Auf der Hawaiianischen Insel Kauai beobachtete sie das Leben von insgesamt 686 Kindern über 40 Jahre hinweg.

Ungefähr ein Drittel der Kinder wuchs in Armut auf, litt Hunger, wurde vernachlässigt oder misshandelt. Viele von ihnen prägte das auch noch im Erwachsenenalter. Aber eben nicht alle.

Entgegen aller Erwartungen führte circa ein Drittel der Risikokinder später ein erfülltes Leben.

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Resiliente Kinder

Wie das möglich war, konnte sich die Psychologin nur mit einer psychischen Widerstandsfähigkeit erklären, die sie ab da Resilienz nannte.

Anschließend begann sie zu untersuchen, was die resilienten Kinder gemeinsam hatten. 

Wie entsteht Resilienz?

Ein Faktor, der besonders wichtig zu sein scheint, sind demnach soziale Kontakte. Fast jedes der resilienten Kinder erzählte von einem Bruder, einem Verwandten oder einem Lehrer, der immer zu ihnen hielt.

Extraversion  kann deshalb ein Schutzfaktor in Lebenskrisen sein. Denn extrovertierte Menschen gehen von sich aus mehr auf andere zu und suchen öfter die Gesellschaft zu anderen. Neben dem sozialen Netz spielt aber auch die eigenen Einstellungen eine wichtige Rolle. 

Resiliente Menschen sind oft optimistisch und besonders gut darin, einen Sinn in ihrem Leben zu erkennen. Und auch ihre eigenen Handlungen empfinden sie als sinnvoll. Eine hohe Selbstwirksamkeit gibt ihnen immer das Gefühl, durch das eigene Tun etwas verändern zu können.

Auch ein realistisches Selbstbild kann Resilienz fördern. Wer seinen eigenen Wert kennt, kann sich auch anderen gegenüber leichter behaupten.

Ist Resilienz genetisch bedingt?

Dinge wie das Selbstbild entwickeln sich erst im Laufe des Lebens. Das heißt, auch Resilienz ist nicht unveränderlich angeboren. Allerdings gehen Forscher davon aus, dass die genetische Veranlagung trotzdem ein Faktor ist.

Das 5-HTTLPR Gen wird oft im Zusammenhang mit Neurotransmittern , Depression und Stress untersucht, da es eine wichtige Rolle im Glücksempfinden spielt. Genauer regelt es, wie gut Serotonin (Glückshormon) im Gehirn verarbeitet wird und wie gut Noradrenalin (Stresshormon) abgebaut wird.

Ein verkürztes 5-HTTLPR Gen kann die Resilienz verringern. Die gute Nachricht ist, dass das Gen nur bei circa 5 % der Bevölkerung in der verkürzten Variante vorliegt.

Die Neurobiologie untersucht im Zusammenhang mit Resilienz außerdem Unterschiede im Wachstum der Nervenzellen . Menschen mit einem guten Nervenwachstum haben auch eine höhere Plastizität im Gehirn. Das heißt, sie können sich besser an äußere Umstände anpassen.

Forscher vermuten deshalb, dass Menschen mit hoher Neuroplastizität auch besser mit Schicksalsschlägen umgehen können.

Wie kann man Resilienz stärken?

Oft preisen Ratgeberautoren und Selbsthilfegurus die Resilienz als eine Art Allheilmittel an. Resilienz heißt allerdings nicht, dass man auf einmal unverwundbar ist. Stattdessen kannst du sie dir als eine Kombination verschiedener psychischer Schutzfaktoren vorstellen. 

Je stärker die einzelnen Schutzfaktoren sind, desto höher ist auch deine Resilienz. Einige Faktoren wie deine genetischen Voraussetzungen kannst du nicht verändern. An anderen Aspekten kannst du aber arbeiten, um indirekt auch deine Resilienz zu stärken.

  • Positives Denken: Du kannst zum Beispiel versuchen, durch Achtsamkeit und Reflexion die positiven Dinge in deinem Alltag mehr zu betonen. So schaffst du eine positivere Grundeinstellung dem Leben gegenüber.
     
  • Selbstbewusstsein stärken : Außerdem kannst du an deinem Selbstwertgefühl arbeiten. So können dir Verletzungen durch andere oft weniger anhaben
      
  • Nicht zurückziehen: Das soziale Netz ist ein wichtiger Resilienzfaktor. Du solltest deshalb lernen, Hilfe anzunehmen und dich auf andere zu verlassen. Denn niemand kann das Leben ganz alleine meistern. 
     
  • Stressumgang lernen: Krisen bedeuten immer auch Stress. Entspannungsübungen und die Kontrolle deiner Emotionen  können gute Strategien sein, dich selbst zu beruhigen. Auch das fördert die Resilienz.

Kann man Resilienz testen?

Gerade im Internet findest du oft Selbsttests zur Resilienz und Fragebögen zur schnellen Beurteilung deiner Widerstandsfähigkeit. Das Problem mit diesen Tests ist allerdings, dass sie die Situation außer Acht lassen.

Denn wie viel Kraft wirklich in dir steckt, erfährst du nur in Lebenskrisen. Der Mensch zeigt dann Resilienz, wenn er muss — davor bleibt sie unsichtbar. Wirklich testen lässt sie sich deshalb nicht.

Du kannst allerdings an den einzelnen Schutzfaktoren arbeiten, um dein Resilienz-Schutzschild so gut wie möglich zu stärken. Die lassen sich teilweise auch verlässlicher testen.

Resilienz — häufigste Fragen

  • Was ist Resilienz einfach erklärt?
    Resilienz wird häufig als Widerstandsfähigkeit übersetzt. Sie beschreibt die Fähigkeit einzelner Personen oder einer ganzen Gesellschaft, besonders schwierige Lebenssituationen zu überwinden.
     
  • Was ist ein Resilienz Beispiel?
    Resilienz zeigen zum Beispiel Menschen, die selbst nach einer Katastrophe, einem Unfall, Gewalterfahrungen oder Krisen, dem Leben positiv begegnen. Wo andere aufgeben würden, wachsen sie an der Herausforderung.
     
  • Was bedeutet resilient?
    Resilient sein bedeutet, sich von Krisen zu erholen (lat. resilire „zurückspringen“). Es beschreibt die Fähigkeit, auf mentale Ressourcen zurückgreifen und Krisen als Entwicklungschance nutzen zu können.

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Coping

Jetzt kennst du die Resilienz Definition und kannst resiliente Menschen erkennen. Wenn du auch selbst resilienter werden willst, spielt der Umgang mit Stress eine wichtige Rolle. In unserem Video zum Thema Coping findest du wertvolle Tipps dazu.

Zum Video: Coping
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