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Otto von Bismarck erreichte während seiner politischen Karriere so viel wie kaum ein anderer nach ihm. Doch wie gelang ihm das? Das alles erfährst du in diesem Beitrag! 

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Inhaltsübersicht

Wer war Otto von Bismarck?

Otto von Bismarck (1815-1898) war der erste deutsche Reichskanzler und ein Politiker voller Widersprüche. Um im deutschen Nationalstaat, den er selbst gründete, für Frieden zu sorgen, führte er blutige Schlachten an. Und obwohl Bismarck als Begründer der fortschrittlichsten Sozialgesetze der Welt galt, griff er Sozialisten heftig an.

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Der erste Reichskanzler Otto von Bismarck

Seinen Weg an die Spitze des mächtigsten europäischen Staates erkämpfte er sich durch riskante Entscheidungen, denn er schreckte nicht vor brutalen Kriegen zurück. Und seine Taktik ging auf: Otto von Bismarck sorgte durch den gemeinsamen Kampf nord- und süddeutscher Truppen für die Einigung der norddeutschen mit den süddeutschen Staaten zu einem Deutschland. Trotz seiner gespaltenen Persönlichkeit dauerte der Kult um den „eisernen Kanzler“ lange nach seinem Tod an. Schau dir auch unser Video zu Otto von Bismarck an!

Otto von Bismarck Steckbrief

Name Otto Eduard Leopold von Bismarck
geboren am 1. April 1815 (Schönhausen an der Elbe)
gestorben am 30. Juli 1898 (Friedrichsruh)
bekannt als erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, Ministerpräsident Preußens
Kriege 

Krieg gegen Dänemark (1864)
Krieg gegen Österreich (1866)
Deutsch-Französischer Krieg (1870/71)

Otto von Bismarck Biografie

Otto von Bismarck übernahm in seinem Leben zahlreiche politische Ämter, sei es Abgeordneter im Parlament oder Reichskanzler. Wie aus dem schlechten Studenten Bismarck der zeitweise mächtigste Mann Europas wurde, erfährst du in unserem Otto von Bismarck Lebenslauf:

Kindheit und Studium

Otto von Bismarck wird am 1. April 1815 in Schönhausen in ein bewegtes Jahr geboren: Europa erlebte nach Napoleons Niederlage auf dem Wiener Kongress  eine Neuordnung der politischen Verhältnisse. 

Beide Elternteile des jungen Otto stammten aus verschiedenen Adelsfamilien; es war aber besonders der Vater, der durch seinen großen Reichtum und sein politisches Ansehen für den Jugendlichen zum Vorbild wurde. Wie es sich für einen jungen Adeligen gehört, zog es Bismarck zum Studieren nach Göttingen und Berlin. Bismarck hatte Großes vor: Um Staatsmann zu werden, begann er ein Jura-Studium. Doch der erst 17-jährige fand keinen Gefallen am Lernen und widmete sich lieber Trinkgelagen. 

Doch damit nicht genug: Bismarck wurde sogar nach seinem Studium aus dem Beamtenverhältnis entlassen! Der Grund dafür war, dass er monatelang einer Engländerin hinterher reiste und seinen Verpflichtungen vernachlässigte. Die Entlassung kam Bismarck aber durchaus gelegen, denn seine Mutter verstarb 1838 und so lag es an Otto, für das elterliche Landgut zu sorgen. 7 Jahre später übernahm er die komplette Leitung des Landgutes.  

Bismarcks Weg in die Politik

Obwohl Otto von Bismarck die klassische Karriere zum Staatsmann über das Studium abgebrochen hatte, hielt er an seiner Vision, einflussreicher Politiker zu werden, fest. Er engagierte sich immer mehr politisch, wie beispielsweise im preußischen Vereinigten Landtag. Dieser war aus Vertretern der verschiedenen preußischen Städte zusammengesetzt und befürwortete die Monarchie .

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Das Königreich Preußen

Ein wichtiges Ereignis in Bismarcks früher politischer Karriere stellte die Deutsche Revolution 1848/49 dar. Otto von Bismarck stand auf der Seite der Monarchie, also des Preußen-Königs Friedrich Wilhelm IV. Bismarck hatte nämlich für eine blutige Niederschlagung des Volksaufstandes während der politischen Revolution gesorgt. Zum Dank schickte der Monarch Bismarck nach Frankfurt am Main in den Deutschen Bund als Vertreter Preußens.

Bismarck im Deutschen Bund

Bismarck setzte sich dort leidenschaftlich für die Interessen Preußens innerhalb der deutschen Gesamtpolitik ein. Er kämpfte dabei stets für die Machterweiterung Preußens. Doch die Erkrankung Friedrich Wilhelms machte ihm einen Strich durch die Rechnung: Der Monarch musste abdanken und überließ seinem gemäßigteren Bruder, Prinz Wilhelm II. von Preußen, das Feld. 

Otto von Bismarck erkannte, dass der neue Monarch keine Machtexpansion Preußens mehr wollte. Das war für Bismarck unverständlich und er stellte sich gegen den preußischen König. Um Bismarck in Schach zu halten, schickte Prinz Wilhelm von Preußen Bismarck schließlich weit weg: Er arbeitete als Diplomat in St. Petersburg und Paris.

1862 drohte eine innere Verfassungskrise den politischen Frieden in Preußen zu zerstören. Auslöser dafür war, dass das Parlament mehr Geld für das Militär verweigert hatte. Eine Krise für den König bedeutete eine Chance für Otto von Bismarck, sich als echter Staatsmann zu beweisen.

Denn Bismarck, Militärfreund und sehr konservativ, erschien dem Monarchen als die perfekte Figur, um gegen das Parlament zu stimmen. So wurde Bismarck durch die Ernennung Wilhelms I. zum Ministerpräsidenten, um gegen das Parlament stimmen zu können.

Rede von „Eisen und Blut“

Legendär ist in diesem Zusammenhang die Rede von „Eisen und Blut„, die Bismarck an die liberalen Politiker im Parlament richtete: „Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden große Fragen der Zeit entschieden, … sondern durch Eisen und Blut.“ Seine Ansprache deckte seine tiefsten Überzeugungen auf: Otto von Bismarck scheute nicht vor Krieg zurück, um Preußens machtpolitische Stellung auszubauen.

Bismarck fand in der Bevölkerung viele Anhänger, denn viele Menschen träumten zu dieser Zeit von einem geeinten großdeutschen Reich. Die Bewohner der norddeutschen und süddeutschen Staaten fühlten sich immer mehr miteinander verbunden. Bismarcks Expansions- und Kriegspolitik hatte genau dieses Ziel und stieß daher auf breiten Zuspruch

Krieg um Schleswig und Holstein

Als es zu einem Krieg mit Dänemark um Schleswig und Holstein kam, verbündete sich Bismarck mit Österreich. Nach einem glorreichen Sieg über Dänemark teilten sich die beiden Länder die Verwaltung von Schleswig und Holstein, aber es blieb nicht lange friedlich!

Denn als es 1866 um die Vormachtstellung in Europa ging, setzte sich Bismarck in vielen Kriegen und Schlachten gegen das österreichische Kaiserreich durch. Nur ein Jahr später stand Otto von Bismarck als Kanzler an der Spitze des Norddeutschen Bundes, der größtenteils seinem eigenen Entwurf eines Staatenbundes entsprach.

Übrigens: Der Norddeutsche Bund war ein Zusammenschluss vieler norddeutscher Staaten unter der Führung Preußens. Er umfasste nicht nur deutsche, sondern auch heutige polnische Gebiete.

Deutsch-Französischer Krieg

Politische Unruhen im europäischen Ausland sollten einen weiteren Schritt zur Einheit Deutschlands bedeuten. Denn in Spanien musste ein neuer König bestimmt werden, doch der Favorit widersprach der Vorstellung Frankreichs: er gehörte schließlich zum gleichen Königshaus wie der preußische König. So standen sich in dieser Frage Frankreich und Preußen feindlich gegenüber. In diesem Zusammenhang löste ein Telegramm des Königs von Preußen an Bismarck einen Krieg aus: die Emser Depesche.

Emser Depesche

Die Emser Depesche war ein Telegramm des preußischen Königs Wilhelm an seinen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck. Dessen eigentlicher Inhalt war lediglich eine Zusammenfassung des Treffens des preußischen Königs mit den französischen Auslandsvertretern. Bismarck aber formulierte das Telegramm so um, dass Frankreich in schlechtem Licht da stand. Napoleon III. sah das als Provokation und als direkte Kriegserklärung

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Der erste Reichskanzler Otto von Bismarck

Otto von Bismarck zeigte bei dieser Kriegsankündigung sein Können als kluger Stratege. Er hatte durch die Emser Depesche gewissermaßen den Krieg provoziert und hatte jetzt ein Ass im Ärmel: den Bündnisfall. Denn die Kriegserklärung gegen den Norddeutschen Bund hatte zur Konsequenz, dass dem Ministerpräsidenten die süddeutschen Staaten mit ihren Truppen zur Hilfe kommen mussten. Durch den Bündnisfall geeint, kämpften die zwei mächtigsten Staatenbündnisse Europas, Frankreich und die deutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg gegeneinander. Gleichzeitig stärkte Otto von Bismarck die Einheit der beiden deutschen Staaten.

Preußen und Süddeutschland hatten über eine Million Soldaten in ihrem Heer und waren Frankreich weit überlegen. Außerdem revolutionierten die Eisenbahn und moderne Waffen die Kriegsführung. Aus diesen Gründen triumphierten die Deutschen über die Franzosen, deren König wurde in Kriegsgefangenschaft genommen und anschließend die Monarchie in Frankreich für immer gestürzt.

Der Sieg der Deutschen über die Franzosen war die ultimative Bestätigung für Otto von Bismarck: Seine kluge Taktik und seine waghalsigen Entscheidungen hatten ihn stets zum Erfolg geführt, sowohl im Krieg als auch in der Einigung Deutschlands. Denn im Spiegelsaal von Versailles wurde der Preußen-König Wilhelm II. am 18. Januar 1871 zum Kaiser des deutschen Nationalstaates  ausgerufen. Bismarck war hier die Schlüsselfigur der deutschen Einigung und wurde zum Kanzler ernannt. 

Bismarcks Politik

Trotz der äußeren Einigung der deutschen Gebiete sorgte Otto von Bismarck als Politiker für innerpolitische Streitigkeiten: Er sah er die Sozialisten als Gefahr für seine Pläne. Mit harten Gesetzen versuchte er, diese in ihrer Macht einzuschränken.

Aber nicht nur das! Auch die gemäßigte Zentrumspartei sowie die katholische Kirche handelten nicht so, wie Bismarck es erwartete. Ein beliebtes Mittel, vor dem Bismarck nicht zurückschreckte: der Kampf. Im sogenannten Kulturkampf, den er ohne Waffen kämpfte, setzte er die Zivilehe durch. Dadurch entkräftete er die jahrhundertelange Tradition der kirchlichen Ehe. 

Gut zu wissen: Die Zivilehe ist nicht mehr von der Kirche abhängig und wird im Standesamt geschlossen. Sie besteht bis heute.

Trotz seiner vielen Konflikte sorgte sich Otto von Bismarck um die arbeitende Bevölkerung. Viele Menschen hatten während der Industrialisierung  unter den unmenschlichen Arbeitsbedingungen gelitten, wodurch viele Menschen gestorben waren. Der Kanzler sah in diesen Ungerechtigkeiten ein großes politisches Problem und er wollte den Sozialisten bei der Lösung zuvorkommen. Nach Bismarcks Vorstellungen sollte der Staat die Fabriken der Arbeiter regelmäßig überprüfen. Außerdem baute Otto von Bismarck in seinen Sozialgesetzen die Versicherungen zum Schutz der Arbeiterschaft aus.

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Otto von Bismarck und Kaiser Wilhelm II

Der „eiserne Kanzler“ Otto von Bismarck hatte also viele Gesichter, einerseits erzkonservativ, andererseits stets um die Arbeiterschaft bemüht. Seine eigenwillige, herrische Art kostete ihm aber letztendlich die Karriere. Denn Kaiser Wilhelm II. sah den Kanzler als zu stur an; der Kaiser wollte seine eigene Linie durchsetzen. Als Konsequenz dankte Bismarck ab und zeigte wieder sein Formulierungsgeschick: Er stellte die Situation so dar, als ob Kaiser Wilhelm II. Schuld an dem politischen Ende von Bismarck hätte.

Bismarck Tod

Am 30. Juli 1898 starb Otto von Bismarck in Friedrichsruh bei Hamburg, was in der internationalen Presse sogar wichtiger war als der spanisch-amerikanische Krieg. Der Kult um ihn währte auch nach seinem Tod und sorgte im November 1898 für einen Ausverkauf seiner Biografie.

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Deutsches Kaiserreich

Du weißt nun alles Wichtige zum ersten Reichskanzler Otto von Bismarck! Er regierte neben Kaiser Wilhelm II. im deutschen Kaiserreich. Wenn du jetzt erfahren willst, wann es gegründet wurde und warum der Erste Weltkrieg für ein abruptes Ende des Kaiserreiches sorgte, dann schau dir unseren Beitrag dazu an!

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