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Personenzentrierte Gesprächsführung

Um eine nachhaltige Einstellungsänderung zu erreichen, kannst du die personenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers anwenden. Was das ist und welche Grundkonzepte sie beinhaltet, erfährst du hier und im Video.

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Inhaltsübersicht

Personenzentrierte Gesprächsführung einfach erklärt

Die personenzentrierte Gesprächsführung ist eine Form der Psychotherapie, in der der Klient im Mittelpunkt steht. Die Therapiemethode basiert auf den Grundsätzen der humanistischen Psychologie: Das Individuum hat die Kraft, sich selbst zu heilen, in sich verankert.

Der Therapeut schafft dabei ein förderliches und wertschätzendes Klima, in dem sich der Klient auch selbst heilen kann. Die drei Kriterien der unbedingten Wertschätzung, der Kongruenz und der Empathie bilden dabei das Grundgerüst der Therapieform.

Begründet wurde die personenzentrierte Gesprächsführung durch Carl R. Rogers. Sie wird unter anderem in der Psychotherapie, der Jugendhilfe und der Erwachsenenbildung eingesetzt. 

Das humanistische Grundkonzept

Die personenzentrierte Gesprächsführung nach Carl Rogers basiert auf einem humanistischen Menschenbild. Stell dir den Menschen dafür als ein Wesen vor, das immer mehr nach Autonomie und Selbstverwirklichung strebt.

Der Mensch möchte also persönliches Wachstum erreichen und hat dementsprechend dazu auch alle Mittel in sich selbst veranlagt. Er entwickelt sich durch seine Erfahrungen und sein Selbstkonzept. Der Mensch ist deswegen ein Klient und kein Patient.

Merke: Der Mensch hat im Humanismus die Kraft, sich selbst zu heilen und ist von Grund auf gut!

Selbstkonzept und Selbstaktualisierungstendenz

Rogers sieht zwei Konzepte als wichtig für die klientenorientierte Gesprächsführung an: das Selbstkonzept und die Selbstaktualisierungstendenz.

  • Das Selbstkonzept beschreibt dabei, wofür du dich selbst hältst. Das können beispielsweise deine Persönlichkeitseigenschaften, dein Aussehen oder auch deine sozialen Rollen sein. Verhältst du dich nicht deinem eigenen Selbstkonzept entsprechend, entsteht eine Inkongruenz. Das bedeutet, du bist nicht im Einklang mit dir selbst.
     
  • Die Selbstaktualisierungstendenz beschreibt die Fähigkeit, Informationen aus der Umwelt in dein Selbstkonzept zu integrieren. Dadurch entwickelst du dich ständig weiter.

Beispiel: Ken hat das Selbstkonzept, dass er sehr fleißig ist. In letzter Zeit liegt er aber nur auf der Couch herum. Er fühlt deswegen einen inneren Konflikt.

Werden Selbstkonzept und Selbstaktualisierungstendenz vernachlässigt, können negative Emotionen und Spannungen oder im schlimmsten Fall auch psychische Krankheiten entstehen.

Grundhaltungen der personenzentrierten Gesprächsführung nach Carl Rogers

Zusätzlich sieht Rogers drei Grundhaltungen des Therapeuten zum Klienten als notwendig für eine erfolgreiche Einstellungs- und Verhaltensänderung:

Kongruenz

Kongruenz meint die Echtheit des Therapeuten. Im Gespräch mit dem Klienten sollte sich der Therapeut dabei seiner eigenen Emotionen bewusst sein und diese reflektieren können. In der personenzentrierten Gesprächsführung ist es nämlich sehr wichtig, das eigene Erleben ehrlich widerzuspiegeln. Nur so kann der Therapeut dem Klienten aufrichtig helfen.

Beispiel: Der Klient lügt den Therapeuten während der Sitzung an. Nachdem der Therapeut es bemerkt hat, sollte dieser seine enttäuschte Gefühlswelt mit dem Klienten teilen. Nur so können beide zusammen erfolgreich weiterkommen.

Bedingungslose positive Wertschätzung

Bei der bedingungslosen positiven Wertschätzung kommt es nicht darauf an, dass der Therapeut jedes Verhalten des Klienten für gut befindet. Vielmehr geht es darum, den Klienten zu jedem Zeitpunkt als Menschen wahrzunehmen und dementsprechend auch zu schätzen.

In der personenzentrierten Gesprächsführung sollte der Fokus darauf gelegt werden, dass der Klient seine eigene Wahrnehmung hat und auch seine eigenen Entscheidungen trifft. Es ist die Aufgabe des Therapeuten, die Eigenheiten des Klienten zu akzeptieren und ihn auf dem persönlichen Weg zur Besserung zu ermutigen.

Beispiel: Der Klient hat die Übungsaufgaben aus der letzten Sitzung nicht gemacht. Statt dem Klienten Vorwürfe zu machen, sollte der Therapeut nach der Ursache fragen, um das Verhalten zu verstehen. Dann kann er dem Klienten auch helfen, es nächstes Mal besser zu machen.

Empathie

Auch die Empathie ist eine Grundhaltung in der personenzentrierten Gesprächsführung. Zentral solltest du hier beachten, dass der Therapeut einfühlsam gegenüber dem Klienten sein sollte. Dafür muss er den Gefühlen und der Wahrnehmung des Klienten gegenüber offen sein. Durch das aktive Zuhören kann der Therapeut sich sicher sein, den Klienten in den Mittelpunkt zu stellen und seine Emotionen auch richtig zu verstehen

Beispiel: Stell dir beispielsweise vor, der Klient fühlt sich bei einer Übung unwohl und erwähnt unter Tränen, dass er die Übung nicht weitermachen kann. Statt auf die Übung zu bestehen und darauf hinzuweisen, dass es nur so besser wird, sollte der Therapeut nach den genaueren Gefühlen des Klienten fragen und diese auch ernst nehmen. Damit fühlt sich der Klient verstanden und es entsteht ein lösungsorientiertes Klima.

Methoden und Anwendungsgebiete in der personenzentrierten Gesprächsführung

In der klientenorientierten Gesprächstherapie werden verschiedene Methoden angewendet. Die wichtigsten sind dabei das aktive Zuhören und das Spiegeln der Klienten.

  • Beim aktiven Zuhören ist der Therapeut angehalten, dem Klienten durch eine empathische Grundhaltung Akzeptanz zu vermitteln. Dabei wird durch verbale und nonverbale Mittel verdeutlicht, dass dem Klienten zugehört wird. Unter verbalen Mitteln kannst du zustimmende Sätze einordnen, wie: „Ja, ich verstehe dich.“ Als nonverbales Mittel kannst du dir beispielsweise Nicken oder Blickkontakt vorstellen. 
     
  • Das Spiegeln wird benutzt, um Missverständnisse aufzudecken. Dabei gibt der Therapeut das Gesagte des Klienten in einfacher Sprache wieder. Es geht hauptsächlich darum, die vom Therapeuten wahrgenommene Gefühlswelt des Klienten zu schildern.

Kritik an der personenzentrierte Gesprächsführung

Kritisiert wird bei der personenzentrierten Gesprächsführung, dass der Erfolg der Therapie oft von der Einstellung des Klienten und nicht vom Können des Therapeuten abhängt.

Zusätzlich wird vernachlässigt, dass Menschen auch Teil von Systemen sind. Die ausschließliche Betrachtung des Klienten als Individuum ignoriert systemabhängige Probleme.

Außerdem sind die drei Kriterien der unbedingten Wertschätzung, der Kongruenz und der Empathie notwendig. Sind sie nicht erfüllt, kann die Therapiemethode nicht richtig funktionieren.

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Empathie

Super, jetzt kennst du die Grundlagen der personenzentrierten Gesprächsführung. Empathie ist dabei ein großer Bestandteil. Erfahre hier genauer, was Empathie ist! 

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