Video
Quiz

Teste dein Wissen zum Thema Carl Rogers Modell!

Hier geht's zum Video „Personenzentrierte Gesprächsführung

Du willst wissen, was es mit dem Carl Rogers Modell auf sich hat und worin sein Ursprung liegt? Die wichtigsten Informationen findest du in diesem Beitrag und im Video !

Quiz zum Thema Carl Rogers Modell
5 Fragen beantworten
Inhaltsübersicht

Carl Rogers Modell — einfach erklärt

Carl Rogers’ Modell verfolgt einen humanistischen Ansatz. Darin stehen mehrere zentrale Konzepte im Vordergrund. Dazu gehören unter anderem das Menschenbild, die Grundhaltung und die Kommunikationstechniken, die bei einem Klienten angewendet werden.

Die Konzepte konzentrieren sich primär auf Wachstum, Selbstverwirklichung und menschliche Beziehungen. Diese Ansätze bilden damit auch die Basis für Carl Rogers’ Art und Weise, mit Klienten zu arbeiten. 

Die bekannteste Theorie des Carl Rogers Modells ist die Theorie der personenzentrierten Gesprächsführung.

Durch seine Forschung gehört Carl Rogers zu den einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts. Er gilt als Mitbegründer des humanistischen Menschenbilds und hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Fachgebietes.

Wichtig

Carl Rogers Modell ist kein Modell im klassischen Sinne. Vielmehr bündelt es die psychologischen Erkenntnisse von Rogers an einem Ort.

Wer war Carl Rogers?

Carl Rogers wurde 1902 in Chicago geboren und wuchs mit 5 Geschwistern auf. Seine Eltern waren Akademiker und seine Jugend war von strengen Regeln und Bildungsdruck geprägt. Trotz der strengen Erziehung war das Verhältnis zu seiner Familie vertraut und liebevoll.

Seine engen Familienbeziehungen prägten später auch seine Sicht auf die Bedeutung von emotionaler Unterstützung und von Kommunikation in der menschlichen Entwicklung. Das spiegelt sich auch in seiner Forschung wider.

Durch die Familiensituation bildete sich eine starke Abhängigkeit von Carl Rogers gegenüber seinen Eltern. So begann er auf Drängen seiner Eltern ein Agrarwirtschaftsstudium.

Das erfüllte den jungen Carl Rogers jedoch nicht und er wechselte zu einem Theologiestudium. Je mehr er sich aber mit dem Glauben beschäftigte, desto mehr wendete er sich ab. Das führte dazu, dass er 1923 ein Psychologiestudium an der Columbia University begann. 

Leider verschlechterte sich durch diese unabhängigen Entscheidungen das Verhältnis zwischen Rogers und seinen Eltern. Jedoch schwand die Abhängigkeit und Rogers fand den Weg zu sich selbst und fasste den Mut zu eigenständiger Forschung

Während seines Studiums heiratete er im Jahr 1924 seine Frau Helen Elliott, bevor er 1931 in klinischer Psychologie promovierte.

Carl Rogers
direkt ins Video springen
Carl Rogers – Steckbrief

In seiner anschließenden Karriere arbeitete Rogers sowohl als Professor, als auch als praktizierender Psychologe. Im Jahr 1987 starb Carl Rogers in „La Jolla“ in Kalifornien.

Carl Rogers — Menschenbild und Grundhaltung

Das Carl Rogers Modell basiert auf dem humanistischen Menschenbild. Nach diesem Modell ist der Mensch ein beziehungsorientiertes und entscheidungsfähiges Wesen, das nach persönlicher Entfaltung strebt.

Die Veränderung ist aber erst dann möglich, wenn der Psychologe eine Atmosphäre von Annahme, Verständnis und Echtheit schafft. Dann kann ein innerer Prozess hin zur Lösung angeregt werden.

C. Rogers – Zitat

„Die einzige Person, die berechtigt ist, sich mit der Veränderung eines Individuums zu beschäftigen, ist das Individuum selbst”.

Grundannahmen der humanistischen Psychologie sind: 

  • Jeder Mensch hat ein angeborenes Streben nach Selbstverwirklichung. Das nennst du auch die Aktualisierungstendenz. 
  • Bedürfnisse und Emotionen treiben menschliches Handeln an. 
  • Alle Menschen besitzen individuelle Werte, Ziele und Potenziale.
  • Lebenserfahrungen und zwischenmenschliche Beziehungen haben einen großen Einfluss auf deine persönliche Entwicklung. Dieser Grundsatz hat einen Rückbezug auf die Jugend von Carl Rogers. 
  • Der Mensch wird als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen und ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. 

Kernbedingungen des Modells

Rogers fand heraus, dass die Problemlösung beim Klienten dann erfolgt, wenn der Therapeut drei Grundhaltungen berücksichtigt:

  • Kongruenz: 
    Die Kongruenz bezeichnet die Echtheit gegenüber dem Klienten. Der Therapeut sollte aufrichtig, transparent und authentisch mit dem Klienten kommunizieren. 
      
  • Bedingungslose positive Wertschätzung:
    Bedingungslose positive Wertschätzung bedeutet, dass der Therapeut dem Klienten ohne jede Vorbedingung, Kritik oder Werturteil gegenübertritt. Es geht darum, dem Klienten das Gefühl zu vermitteln, dass er bedingungslos akzeptiert und respektiert wird, unabhängig von seinen Handlungen, Gedanken oder Gefühlen.
       
  • Empathie: 
    Der Therapeut sollte versuchen, sich in die Lage des Klienten hineinzuversetzen. Wichtig ist, dass er dessen Empfinden wertfrei nachvollziehen kann — er sollte sich also keine eigene Meinung darüber bilden.

Diese 3 Bedingungen garantieren, dass die Sichtweise des Therapeuten in den Hintergrund rückt. Stattdessen steht die hilfesuchende Person mit ihren Wünschen und Zielen im Vordergrund.

Carl Rogers Modell — Gesprächsführung

Auch die personenzentrierte Gesprächsführung des Carl Rogers Modells orientiert sich an dem Grundsatz, dass der Mensch die Lösung zu seinen Problemen bereits in sich trägt. 

In seiner Forschung und durch Erfahrung am Klienten kam Rogers zu dem Schluss, dass Beurteilungen oder Ratschläge aller Art nicht dabei helfen, die Probleme des Klienten zu lösen.

Damit lehnt das Carl Rogers Modell eine Behandlung des Klienten von außen grundsätzlich ab: Viel mehr sollte der Therapeut sich zurücknehmen und versuchen, das Problem aus den Augen des Klienten zu verstehen. 

In seiner Forschung der personenzentrierten Gesprächsführung entwickelte C. Rogers einen Leitfaden für erfolgreiche Gesprächstechniken zwischen Therapeut und Klient. 

  1. Aktives Zuhören
    Der Therapeut hört dem Klienten aufmerksam zu und erfasst verbale und nonverbalen Signale.
  2. Paraphrasieren 
    Der Therapeut gibt die Kernaussagen des Klienten in eigenen Worten wieder. So kann das Verständnis für den Klienten gefördert werden und er kann seine Gedanken ordnen. 
  3. Verbalisieren von Emotionen
    Der Therapeut spricht die Emotionen aus, die er beim Klienten vermutet. So hilft er ihm dabei, seine Emotionen zu erkennen und diese zu verarbeiten.
  4. Offene Fragen stellen 
    Offene Fragen sind ein nützliches Mittel, um die Selbsterkenntnis zu erweitern. Der Klient wird zum Nachdenken angeregt und kann so seine Gefühle besser erforschen. 
  5. Beziehungsangebote nutzen 
    Der Therapeut geht auf Beziehungsangebote ein, die vom Klienten angeregt werden. So kann er die therapeutische Beziehung vertiefen und den Klienten „tiefer“ erreichen.

Kritik — Carl Rogers und seine Theorien

Carl Rogers gehörte zu den größten Psychologen des 20. Jahrhunderts. Trotzdem ist nicht jeder mit den Theorien des Carl Rogers Modells einverstanden. Folgende Kritikpunkte sind am verbreiteten: 

Angriffspunkt Kritikpunkt 
Menschenbild  Viele Psychologen argumentieren, dass das humanistische Weltbild nach Rogers zu positiv und idealistisch ist. Nicht alle Menschen tragen die Lösung des Problems in sich. Es gibt durchaus psychische Zustände, die destruktives Verhalten auslösen. Wenn man das vergisst, kann eine Psychotherapie scheitern. 
Therapeutische
Grundhaltung 
Die therapeutische Grundhaltung von Rogers beruht auf Empathie und positiver Beachtung. Kritische Stimmen entgegnen, dass eine bestimmende Art und kritisches Hinterfragen oft zielführender sein könnte.
Personenzentrierte
Gesprächsführung
Das Carl Rogers Modell der klientenzentrierten Gesprächsführung ist vielen Kritikern zu universal. Der Ansatz kann nicht für jedes Störungsbild gleich sein. 

Carl Rogers Modell — häufigste Fragen 

  • Was sind die 3 Grundhaltungen nach Rogers?
    Rogers fand heraus, dass die Problemlösung in der Psychotherapie dann erfolgt, wenn der Therapeut drei Grundhaltungen berücksichtigt. Das sind Kongruenz, Empathie und bedingungslose positive Wertschätzung.
        
  • Welches Menschenbild hat Carl Rogers? 
    Carl Rogers ist ein Vertreter des humanistischen Menschenbildes. Die Grundannahme ist, dass der Mensch in einer psychologischen Behandlung alles zu seiner Heilung Notwendige in sich trägt und so am besten in der Lage ist, seine persönliche Situation zu erkennen und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten.
Quiz zum Thema Carl Rogers Modell
5 Fragen beantworten

Personenzentrierte Gesprächsführung 

Jetzt hast du einen Überblick über Carl Rogers und sein Modell. Wenn du dich noch weiter für die Personenzentrierte Gesprächsführung interessierst, schau dir unseren Beitrag an, in dem wir genauer auf dieses Thema eingehen!

Zum Video: Personenzentrierte Gesprächsführung
Zum Video: Personenzentrierte Gesprächsführung

Bildquelle: Carl Ransom RogersCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Hallo, leider nutzt du einen AdBlocker.

Auf Studyflix bieten wir dir kostenlos hochwertige Bildung an. Dies können wir nur durch die Unterstützung unserer Werbepartner tun.

Schalte bitte deinen Adblocker für Studyflix aus oder füge uns zu deinen Ausnahmen hinzu. Das tut dir nicht weh und hilft uns weiter.

Danke!
Dein Studyflix-Team

Wenn du nicht weißt, wie du deinen Adblocker deaktivierst oder Studyflix zu den Ausnahmen hinzufügst, findest du hier eine kurze Anleitung. Bitte .