Wortarten
Was sind Wortarten?
Wortarten helfen dir, Wörter in Gruppen zu unterteilen. In der deutschen Sprache gibt es 10 Wortarten: Nomen, Verben, Adjektive, Pronomen, Artikel, Numerale, Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen und Interjektionen.
Du kannst sie in zwei Kategorien einteilen:
- Veränderliche Wortarten (flektierbare): Die kannst du deklinieren oder konjugieren, z. B. „Haus“ → „Häuser“ oder „ich gehe“ → „du gehst“.
- Unveränderliche Wortarten: Sie bleiben immer gleich, z. B. „und“ oder „oh“.
Gehen wir die Unterteilung der Wortarten nun einmal von oben bis unten durch!
Flektierbare Wortarten
Flektierbare Wortarten sind Wörter, die du verändern kannst. Diese Veränderungen nennst du „Flexion“. Dabei werden oft Endungen an das Wort angehängt oder Teile des Wortes verändert. So kannst du das Wort an die Zeit, die Anzahl oder die Rolle im Satz anpassen.
Flektierbare Wortarten:
- deklinierbare Wortarten
- konjugierbare Wortarten
Deklinierbare Wortarten
Bei den deklinierbaren Wortarten musst du die Endung anpassen. Sie zeigt dir, in welchem Fall das Wort steht — zum Beispiel im Nominativ (Wer?), Genitiv (Wessen?), Dativ (Wem?) oder Akkusativ (Wen?).
Deklinierbare Wortarten:
- Nomen
- Artikel
- Pronomen
- Adjektive
Beispiel zur Deklination (Nomen):
Singular | Plural |
Der Hund | Die Hunde |
Des Hundes | Der Hunde |
Dem Hund | Den Hunden |
Den Hund | Die Hunde |
Nomen/Substantive
Mithilfe von Nomen (Substantiven) beschreibst du Dinge, Tiere, Menschen oder Ideen. Konkrete Nomen kannst du sehen oder anfassen. Abstrakte Nomen beschreiben dagegen Gefühle oder Gedanken.
Du schreibst Nomen immer groß. Oft stehen sie gemeinsam mit einem Artikel, wie „die Katze“ oder „ein Baum“. Du veränderst ihre Form, wenn du sie deklinierst. Das geschieht je nach Fall (Kasus) und Anzahl (Numerus). Ihr Geschlecht (Genus) bleibt aber immer gleich.
- Wer spielt? → Der Hund spielt.
- Wem gibst du den Ball? → Ich gebe dem Hund den Ball.
- Wen siehst du? → Ich sehe den Hund.
Beispiel für Nomen:
- Konkrete Nomen (kannst du anfassen): Hund, Tisch, Blume, Auto
- Abstrakte Nomen (kannst du nicht anfassen): Freude, Angst, Geduld, Hoffnung
Adjektive
Adjektive beschreiben Eigenschaften von Nomen. Sie sagen dir, wie etwas ist. Adjektive können vor dem Nomen stehen, wie in „der große Hund“, oder nach einem Verb, wie in „der Hund ist groß“.
Viele Adjektive kannst du steigern:
- Grundform (Positiv): schnell
- Vergleich (Komparativ): schneller
- Höchste Steigerung (Superlativ): am schnellsten
Wenn ein Adjektiv vor einem Nomen steht, deklinierst du es: „das neue Auto“, „dem neuen Auto“.
Beispiele für Adjektive:
- Eigenschaften: schnell, klug, schön
- Farben: blau, rot, gelb
Artikel
Die Artikel begleiten Nomen und zeigen dir ihr Geschlecht (maskulin, feminin, neutral) sowie die Anzahl (Singular oder Plural) an. Sie helfen dir auch dabei, den Fall des Nomens zu erkennen.
Es gibt zwei Arten von Artikeln:
- Bestimmte Artikel: Sie weisen auf ein bestimmtes Nomen hin, z. B. „der“, „die“, „das“.
- Unbestimmte Artikel: Sie weisen auf ein unbestimmtes Nomen hin, z. B. „ein“, „eine“.
Auch Artikel kannst du deklinieren. Ihre Form verändert sich je nach Fall:
- Nominativ: Der Hund läuft.
- Dativ: Ich gebe dem Hund einen Knochen.
- Akkusativ: Ich sehe den Hund.
Beispiele für Artikel:
- Bestimmte Artikel: der, die, das
- Unbestimmte Artikel: ein, eine
Pronomen
Pronomen sind Wörter, die ein Nomen ersetzen oder genauer beschreiben. Du kannst sie auch Fürwörter nennen. Mit ihnen kannst du Wiederholungen vermeiden oder auf etwas Bestimmtes hinweisen.
Pronomen sind deklinierbar. Das heißt, du passt sie in ihrer Form dem Geschlecht (Genus), der Anzahl (Numerus) und dem Fall (Kasus) des Nomens an. Ein Beispiel:
- Nominativ: Er spielt im Garten.
- Dativ: Ich gebe ihm den Ball.
- Akkusativ: Ich sehe ihn im Garten.
Du unterscheidest verschiedene Arten von Pronomen, die du je nach Satz anders einsetzen kannst.
Beispiele für Pronomen:
- Personalpronomen: ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie
- Demonstrativpronomen: das, dieser, derjenige
- Possessivpronomen: mein, dein, sein, unser, euer, ihr
- Relativpronomen: der, die, das, welcher, welche, welches
- Reflexivpronomen: mich, mir, dich, dir, sich, uns, euch, sich
- Interrogativpronomen: wer, was, wem, wen, wessen
- Indefinitpronomen: etwas, nichts, einiges, niemand
Konjugierbare Wortarten
Du kannst dir merken, dass konjugierbare Wörter immer Verben sind. Sie verändern sich, um zu zeigen, wer etwas tut oder wann es passiert. Das erreichst du durch das Anhängen von Endungen oder durch eine Veränderung des Stamms.
Konjugierbare Wortarten:
- Verben
Verben
Verben kennst du vielleicht als Tuwörter oder Tätigkeitswörter. Sie zeigen dir, was passiert oder was jemand tut. Mit Verben gibst du Handlungen an und legst fest, in welcher Zeit (z. B. Vergangenheit oder Zukunft) sie stattfinden.
Du kannst sie in verschiedene Zeiten (Tempora), Modi (z. B. Indikativ oder Konjunktiv) sowie in Aktiv und Passiv setzen. Sie passen sich zudem dem Subjekt in Person (1., 2., 3.) und Anzahl (Singular oder Plural) an.
- Ich laufe. → Du läufst. → Wir laufen.
- Ich lese. → Ich las. → Ich werde lesen.
Beispiele für Verben:
- Tätigkeiten: schreiben, tanzen, spielen
- Zustände: sein, haben
Gut zu wissen: Um einen ganzen Satz zu bilden, brauchst du immer ein Verb! Die einzige Ausnahme sind Ausrufe wie „Felix!“. Der Ausruf zählt theoretisch als vollwertiger Satz, enthält aber kein Verb.
Nicht flektierbare Wortarten
Nicht flektierbare Wortarten sind nicht veränderbar. Das bedeutet, dass sie ihre Form nie verändern.
Nicht flektierbare Wortarten:
- Präpositionen
- Adverbien
- Konjunktionen
- Numerale
Präpositionen
Mit Präpositionen zeigst du, wie Wörter im Satz zueinander stehen. Sie beschreiben oft den Ort, die Zeit oder den Grund. Präpositionen bestimmen auch den Fall des Bezugswortes:
- Genitiv: wegen des Regens
- Dativ: mit dem Fahrrad
- Akkusativ: um die Ecke
Beispiele für Präpositionen:
- Ort: auf, unter, neben
- Zeit: nach, vor, seit
- Grund: wegen, trotz
Adverbien
Adverbien sind Umstandswörter, die dir mehr über Ort, Zeit, Art oder Grund verraten. Mit ihnen kannst du genauer beschreiben, wo etwas passiert („dort“), wann es passiert („heute“) oder wie es passiert („schnell“).
Du findest Adverbien oft mit W-Fragen:
Beispiele für Adverbien:
- Ort (Wo?): draußen, drinnen, dort
- Zeit (Wann?): gestern, heute, bald
- Art (Wie?): vorsichtig, laut, gerne
Konjunktionen
Konjunktionen verbinden Wörter oder Sätze miteinander. Es gibt zwei Arten:
- Nebenordnende Konjunktionen: Sie verbinden gleichwertige Satzteile. Das heißt, jeder Satzteil wäre auch ohne den anderen vollwertig und könnte alleine stehen, z. B. „und“, „aber“.
- Unterordnende Konjunktionen: Sie verbinden Haupt- und Nebensätze, z. B. „weil“, „dass“.
Beispiele für Konjunktionen:
- Nebenordnend: und, aber, oder
- Unterordnend: weil, dass, obwohl
Numerale
Numeralien geben dir die Anzahl oder Reihenfolge an. Es gibt verschiedene Arten:
- Kardinalzahlen: eins, zwei
- Ordinalzahlen: erster, zweiter
- Bruchzahlen: ein Drittel, ein Viertel
Beispiele:
- Bestimmt: vier, dreimal
- Unbestimmt: einige, viele
Tipp: Fragst du dich, wann du Zahlen als Wort ausschreibst und wann du sie einfach als Ziffern schreiben darfst? Die Regel, dass du alle Zahlen bis zwölf ausschreiben musst, stimmt nämlich nicht. Hier erfährst du, wie es richtig ist.
Interjektionen
Interjektionen drücken Empfindungen oder Geräusche aus. Sie stehen oft alleine im Satz.
Beispiele für Interjektionen:
- Gefühle: oh, ach, aua
- Geräusche: miau, haha
Wortarten — häufigste Fragen
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Was gibt es für Wortarten im Deutschen? Die 10 Wortarten im Deutschen sind: Nomen, Artikel, Verben, Adjektive, Pronomen, Adverbien, Präpositionen, Numeralien, Konjunktionen und Interjektionen. -
Was sind Beispiele für die verschiedenen Wortarten? Beispiele für die 10 Wortarten sind:
- Nomen: Hund, Freude, Auto
- Verben: laufen, sein, schreiben
- Adjektive: schnell, klug, blau
- Artikel: der, die, ein
- Pronomen: ich, mein, der
- Numerale: eins, erster, ein Drittel
- Adverbien: hier, heute, gerne
- Präpositionen: auf, nach, wegen
- Konjunktionen: und, weil, aber
- Interjektionen: oh, aua, miau
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Welche Wortarten gibt es? Wortart Erklärung Wortart Beispiel Nomen/Substantive Haupt-/Dingwort Haus, Tisch, Katze Verben Tun-/Tätigkeitswort spielen, lachen, singen Adjektive Eigenschafts-/Wie-Wort gut, klein, lang Adverbien Umstandswort bald, deshalb, draußen
Nominalisierung
Jetzt kennst du die unterschiedlichen Wortarten. Aber wusstest du schon, dass du einige davon in ein Nomen umformen kannst? Wie Nominalisierungen genau funktionieren, zeigen wir dir in unserem Video!