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In jedem Satz gibt es mindestens ein Verb, oft auch „Tuwort“ genannt. Was Verben sind, welche Arten es gibt und wie du sie konjugierst, erfährst du hier im Beitrag und im Video!

Quiz zum Thema Verben
Inhaltsübersicht

Was sind Verben? — Beispiele

Verben (auch: Tuwörter, Tätigkeitswörter, Zeitwörter) beschreiben, was passiert oder gemacht wird. Im Wörterbuch stehen sie immer im Infinitiv (= Grundform). Dann bestehen sie aus dem Verbstamm und der Endung -en oder -n. Hier siehst du Beispiele für Verben:

Infinitiv Stamm Endung
machen mach en
sprechen sprech en
sein sei n

Ohne Verben könntest du keine Sätze bilden. Sie spielen also eine große Rolle in der Sprache. Außerdem liefern sie dir wichtige Informationen. Ein Verb zeigt dir beispielsweise an, wer etwas tut, wann es passiert und womit etwas geschieht. Im Satz beziehen sich Verben immer auf ein Subjekt und manchmal auch ein Objekt:

Subjekt Verb (konjugiert) Objekt
Ich backe Kuchen
Du sprichst Deutsch
Anna spielt Klavier

Hinweis: Verben schreibst du in der Regel klein

Erklärung: Verben konjugieren

Wie du gemerkt hast, verändern Verben im Satz ihre Form. Sie werden konjugiert (= gebeugt). Das heißt, du passt ihre Endungen an 3 Dinge an:

Person Verb: lachen
(1. Person Singular) ich lache
(2. Person Singular) du lachst
(3. Person Singular) er/sie/es lacht
(1. Person Plural) wir lachen
(2. Person Plural) ihr lacht
(3. Person Plural) sie lachen

Bei der Anzahl unterscheidest du zwischen Einzahl/Singular (ich, du, er/sie/es) und Mehrzahl/Plural (wir, ihr, sie).

Zeitform Verb: spielen
Präsens ich spiele
Präteritum ich spielte
Perfekt ich habe gespielt
Plusquamperfekt ich hatte gespielt
Futur I ich werde spielen
Futur II ich werde gespielt haben

In ihrer konjugierten Form nennst du die Verben übrigens finite Verben.

Hinweis: Deutsche Verben werden nicht immer gleich konjugiert. Wie sie sich verändern hängt davon ab, ob es schwache, starke oder gemischte Verben sind.

Starke, schwache und gemischte Verben konjugieren

Bei starken Verben verändert sich im Präteritum (= 1. Vergangenheit ) und/oder im Partizip II der Vokal im Verbstamm (Beispiel: ich fahre → ich fuhr). Das Partizip II,  was du z. B. für die Bildung des Perfekts (= 2. Vergangenheit ) brauchst, wird mit ge…en gebildet (→ gefahren).

Bei schwachen Verben bleibt der Vokal im Verbstamm gleich (Beispiel: ich rede → ich redete). Das Partizip II bildest du hier mit ge…t (geredet). 
 
Es gibt auch gemischte Verben, bei denen sich der Vokal im Präteritum und/oder im Partizip II verändert (Beispiel: ich renne → ich rannte). Das Partizip II wird aber trotzdem mit ge…t gebildet (gerannt). Gemischte Verben weisen also Merkmale von starken und schwachen Verben auf.

Hinweis: Mehr zum Thema starke, schwache und gemischte Verben erfährst du hier !

Erklärung: Verben im Satzbau — Prädikate 

Das Verb im Satz verrät dir, was passiert. In der Grammatik nennst du Wörter mit dieser Funktion Prädikate. Alle Prädikate sind im Deutschen Verben. Jeder Satz braucht ein Prädikat. Das heißt: Ohne Verb kannst du keinen vollständigen Satz bilden.

Ein Prädikat wird immer von einem Subjekt begleitet. Das kann ein Substantiv oder ein Pronomen sein. Das Subjekt beschreibt, wer oder was etwas tut. Es steht im Nominativ (→ wer?). 

Subjekt Prädikat
Ich schwimme
Der Hund bellt


Das Prädikat kann sich auch auf ein weiteres Pronomen oder Substantiv beziehen — das Objekt. Objekte stehen meistens im Dativ (→ wem?) oder im Akkusativ (→ wen?). 

Subjekt Prädikat Objekt
Ich helfe dir
Mein Bruder spielt Klavier

Hinweis: Hier erfährst du mehr über Subjekte, Prädikate und Objekte.

Arten von Verben — Erklärung

Verben können grundsätzlich 3 Dinge ausdrücken: Tätigkeiten, Vorgänge und Zustände. Hier siehst du Beispiele für Verben:

  • schwimmen → Tätigkeit
  • wachsen → Vorgang
  • sein → Zustand

Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, verschiedene Arten von Verben voneinander zu unterscheiden. Was alles Verben sind, sehen wir uns jetzt genauer an. 

Vollverben, Hilfsverben & Modalverben

Sogenannte Vollverben, Hilfsverben und Modalverben erfüllen jeweils eine andere Funktion im Satz:

Vollverb:

  • Verb Beispiele: lesen, singen, kochen
  • Funktion: Prädikat des Satzes, kann alleine stehen
    Ich gehe ins Kino.

Hilfsverb:

  • Verb Beispiele: sein, haben, werden
  • Funktion: Hilft bei der Bildung von bestimmten Zeiten & dem Passiv,  steht zusammen mit Vollverb
    Ich habe meine Oma angerufen.
    → Das Spiel wurde beendet

Modalverb:

  • Verb Beispiele: dürfen, können, müssen, wollen
  • Funktion: Drückt z. B. Möglichkeit, Pflicht oder Wunsch aus, steht zusammen mit Vollverb
    Ich kann gut tanzen

Hinweis: Möchtest du mehr über Modalverben erfahren? Dann schau hier vorbei!

Trennbare & nicht trennbare Verben

Mehrere deutsche Verben haben eine Vorsilbe (= Präfix), die teilweise bei der Konjugation vom Verb getrennt wird. 

Trennbare Verben:

  • Eigenschaft: Im Präsens und Präteritum steht das Präfix am Satzende. Beim Partizip II, das mit -ge gebildet wird, steht die Vorsilbe vor dem -ge.
  • Beispiel: auffallen → Ich falle gerne auf. → Ich bin aufgefallen.

Nicht trennbare Verben: 

  • Eigenschaft: Das Präfix bleibt immer mit dem Verb zusammen. Das Partizip II bildest du in diesem Fall ohne -ge.
  • Beispiel: bestehen → Ich bestehe die Prüfung. → Ich habe die Prüfung bestanden.

Reflexive & reziproke Verben

Es gibt außerdem einige deutsche Verben mit einem sogenannten Reflexivpronomen (mir, mich, dir, dich, sich, uns, euch). Diese kannst du einteilen in:

  • reflexive Verben: werden mit allen Reflexivpronomen genutzt, auch im Singular. 
    Beispiel: Ich schaue mir Filme an. 
     
  • reziproke Verben: werden nur im Plural verwendet (Bedeutung: einander). 
    Beispiel: Wir sehen uns morgen. (= Wir sehen einander morgen.)

Hinweis: Hier findest du mehr Infos über die reflexiven Verben. 

Transitive & intransitive Verben

Vielleicht hast du im Wörterbuch schonmal die Abkürzung vt oder vi gesehen und dich gefragt, was das für Verben bedeutet. Mit „vt“ werden sogenannte transitive Verben gekennzeichnet und „vi„steht für intransitive Verben. Aber was bedeutet „(in)transitive Verben“?

  • transitive Verben: brauchen ein Akkusativobjekt (wen/was?)
    Beispiel: Ich kaufe ein Eis. (Was kaufe ich? → ein Eis)
     
  • intransitive Verben: nutzt du ohne Akkusativobjekt. 
    Beispiel: Ich bin im Urlaub.

Hinweis: Das Passiv kann nur aus Sätzen mit transitiven Verben gebildet werden. Wie das funktioniert, erklären wir dir hier genauer. 

Modus: Indikativ, Konjunktiv, Imperativ

Bei der Verwendung von Verben musst du auch auf den Modus achten. Um welche Art von Aussage handelt es sich? Du unterscheidest zwischen Indikativ,  Konjunktiv und Imperativ.

  • Indikativ: Mit dem Indikativ beschreibst du, dass etwas tatsächlich passiert.
    → Beispiel: Ich lese ein Buch.
     
  • Konjunktiv: Mit dem Konjunktiv drückst du aus, dass etwas möglich ist. Es gibt verschiedene Situationen, in denen du entweder den Konjunktiv I oder Konjunktiv II brauchst.
    → Beispiel: Du sagtest, du seist krank. (Konjunktiv I) / Hätte ich doch besser gelernt! (Konjunktiv II)
     
  • Imperativ: Der Imperativ drückt einen Befehl aus.
    → Beispiel: Hör mir zu!

Hinweis: Mehr zum Thema Modus erfährst du hier!

Was sind Verben — häufigste Fragen

  • Was sind Verben?
    Verben nennst du auch Tunwörter oder Tätigkeitswörter. Denn mit Verben drückst du aus, was jemand tut. Du verwendest Verben für Vorgänge, Tätigkeiten und Zustände.
      
  • Was ist ein Verb einfach erklärt?
    Verben sind Tunwörter. Mit ihnen drückst du Handlungen, Vorgänge und Zustände aus. Jedes Verb hat auch eine Grundform: den Infinitiv. Die Formenbildung des Verbs nennst du Konjugation (Beugung).
Quiz zum Thema Verben

Präpositionen

Super, jetzt kennst du die ausführliche Antwort auf die Fragen „Was sind Verben?“, „Was ist ein Verb Beispiel?“ und „Wie wird das Zeitwort auch genannt?“. Oft findest du bei deinem Verb eine Präposition. Alles, was du zu dieser Wortart und zu Verben mit Präpositionen wissen musst, erfährst du in diesem Video.

Zum Video: Präpositionen
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