Merkantilismus
Du möchtest wissen, was der Merkantilismus ist? In unserem Artikel und unserem Video erfährst du alles darüber.
Inhaltsübersicht
Merkantilismus Definition
Der Merkantilismus ist eine Wirtschaftspolitik, die hauptsächlich im absolutistischen Frankreich des 16. und 18. Jahrhunderts verfolgt wurde. Damals lebte der König auf großem Fuß und brauchte viel Geld. Der französische Finanzminister Jean Baptiste Colbert löste dieses Problem durch den Merkantilismus.
Er entschied, die im Land ein- und ausgeführten Waren und Rohstoffe zu kontrollieren. Es wurden dann nur billige Rohstoffe importiert, die zu hochwertigen Fertigwaren verarbeitet wurden. Die wurden teuer im Ausland verkauft und dadurch kam viel Geld ins Land. Gleichzeitig sorgten Zölle und Verbote dafür, dass keine Rohstoffe ausgeführt wurden und keine fremden Fertigwaren ins Land kamen.
Merkantilismus Ziele
Das Ziel des Merkantilismus war die Steigerung der nationalen Wirtschaftskraft. Das bedeutet, dass das eigene Land durch den Handel reicher werden sollte.
Dafür musste die inländische Produktion von Waren erhöht werden. Die wurden dann fleißig im Ausland verkauft. Dadurch wurde Geld in das eigene Land hineingebracht, sodass es dort zu einem Überschuss an Geld kam.
Dieses Geld sollte natürlich im Land bleiben und nicht für ausländische Waren ausgegeben werden. Daher wurden hohe Zölle auf Importe, also Güter von außerhalb, erhoben. Die wurden dadurch teurer und die Menschen kauften lieber die einheimischen Produkte.
Außerdem dürften möglichst keine Rohstoffe das Land verlassen. Die sollten ja zu Waren verarbeitet werden. Das wurde durch Ausfuhrzölle erreicht.
Die Grundidee des Merkantilismus kannst du also so zusammenfassen: Es soll dem eigenen Staat gut gehen. Dafür wird der Handel mit anderen Ländern eingeschränkt.
Merkantilismus in Europa
Zur Zeit von König Ludwig XIV brauchte Frankreich immer mehr Geld, um seine prunkvollen Paläste, den Hofstaat und das Heer zu bezahlen. Um das Geld ins Land zu bringen, entwickelte Ludwigs Finanzminister Jean Baptiste Colbert den Merkantilismus (abgeleitet vom lateinischen „mercari“ – „Handel treiben“) weiter.
Frankreich schaffte dann günstig Rohstoffe aus seinen Kolonien in Afrika, Asien und Amerika an. Damit produzierten die Manufakturen Frankreichs hochwertige Produkte, die anschließend teuer ins Ausland verkauft wurden. So konnte viel Geld nach Frankreich gebracht und das Problem der Geldknappheit gelöst werden.
Aber nicht nur in Frankreich, sondern auch in anderen europäischen Ländern war der Merkantilismus verbreitet. Auch im deutschen Raum, insbesondere in Preußen und Österreich, beeinflusste der Merkantilismus die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Sie wurde dort Kameralistik genannt.
Absolutismus
Durch den Merkantilismus wurde das Geld besorgt, das für den Absolutismus nötig war. Schau dir jetzt unser Video an, um alles über diese Herrschaftsform herauszufinden.