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Ludwig XIV., auch bekannt als der „Sonnenkönig“, wird schon als Kind König von Frankreich. Alles, was du über ihn wissen musst, erfährst du hier und in unserem Video !

Quiz zum Thema Ludwig XIV.
Inhaltsübersicht

Wer war Ludwig XIV.?

Ludwig XIV. (1638–1715), auch „Sonnenkönig“ genannt, war ein König von Frankreich. Er sah es als sein oberstes Ziel, die Vorherrschaft Frankreichs gegenüber allen anderen Staaten innezuhalten.

Als Ludwig XIV. mit 22 Jahren die Macht übernahm, wählte er die Sonne zu einem wichtigen Symbol seiner Regierung. Deswegen wird er auch noch heute „Sonnenkönig“ genannt. Das Reich regierte Ludwig XIV. insgesamt mehr als 70 Jahre lang und setzte dabei Maßstäbe wie kein Herrscher vor ihm.

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Steckbrief Ludwig XIV.

Um seine Macht auszubauen, führte Ludwig XIV. viele Kriege, vor allem mit Österreich. Seine Geltung spiegelte sich auch in seinem prächtigen Königssitz wider, dem Schloss Versailles. Ludwigs Hang zum Prunkvollen und die Kosten seiner Kämpfe ließen Frankreich nach seinem Tod in Armut zurück.

Kindheit und Regierung

Ludwig XIV. wurde am 5. September 1638 in Frankreich geboren. Als Ludwigs Vater 1643 starb, wurde er mit gerade einmal 5 Jahren zum König ernannt. Da Ludwig XIV. noch viel zu jung war, um die Aufgaben eines Königs zu bewältigen, übernahm seine Mutter die Regierung.

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Ludwig XIV. als Kind

Der Premierminister, Kardinal Mazarin, stand ihr dabei stets zur Seite. Mazarin war für alle Regierungsgeschäfte sowie die Erziehung des jungen Königs zuständig. Mit 16 Jahren führte er Ludwig in die Politik ein. Nach Mazarins Tod 1661 übernahm Ludwig im Alter von 22 Jahren die Herrschaft und regierte ab diesem Zeitpunkt selbstständig.

Absolute Monarchie

Die Regierung Ludwigs XIV. zeichnete sich dadurch aus, dass er allein über die Ausübung aller Staatsgewalt verfügte. Damit ging er als der bedeutendste Vertreter des Absolutismus in die Geschichte ein.

Die absolutistische Herrschaft erreichte Ludwig XIV., indem er die Verwaltung zentralisierte: Provinzen und Städte wurden von nun an von Beamten geführt. Diese waren gänzlich abhängig vom König, weil sie über kein eigenes Land verfügten.

Was ist Absolutismus?

Absolutismus ist eine Form der Königsherrschaft, in der der König die absolute Macht ohne leitenden Minister übernimmt. Er allein erlässt Gesetze, die er selbst aber nicht befolgen muss, und ist gleichzeitig auch der oberste Richter.

Gleichzeitig beschränkte er das Parlament und den Adel in ihren politischen Freiheiten. Ihr einziges Privileg war es, keine Steuern zahlen zu müssen. Außerdem erließ er ganz allein neue Gesetze. Bei all dem war er umgeben von Ministern, die er sorgfältig auswählte und die ihn in seinen Angelegenheiten beraten sollten.

Schon gewusst? Ludwig XIV. setzte den Absolutismus auf eine für ganz Europa vorbildhafte Weise um. Das gelang ihm durch die Zentralisation des Staates allein auf die Krone.

Berater an Ludwigs Seite

Vor allem der Minister Jean Baptiste Colbert war überzeugt davon, dass Ludwig der „erste König der Welt“ werden sollte. Um das zu erreichen, stürzte er sich regelrecht in die Arbeit.

Colbert kümmerte sich um die Finanzen des Staats und schaffte es, Wirtschaft und Handel stark anzukurbeln und zu modernisieren. Außerdem stellte er die Justiz und das Forstwesen neu auf. Er behielt den Blick aber nicht nur auf Frankreich selbst gerichtet, sondern plante, nach Nordamerika und Indien zu expandieren. So entstand zeitgleich eine französische Kriegs- und Handelsflotte

Aber auch einige kulturelle Reformen sind Colbert zu verdanken. Er rief künstlerische, literarische und wissenschaftliche Akademien ins Leben, die in Frankreich bis heute bestehen. Ein Beispiel ist die Académie des sciences (Akademie der Wissenschaften), die heute zum Institut de France gehört. Sie versammelt französische und ausländische Wissenschaftler — und verdankt ihr Entstehen einzig und allein Jean Baptiste Colbert.

Wer war der Sonnenkönig?

Vor allem durch Colberts Schaffen vergrößerte sich die Macht Ludwigs immer mehr. Diese uneingeschränkte Macht wird auch in der Selbstwahrnehmung des Königs deutlich: Da die Sonne den Mittelpunkt des Sonnensystems darstellt und auch Ludwig XIV. nun der Mittelpunkt Frankreichs war, wählte er die Sonne zum Symbol seiner Regierung. Daher wird er auch der „Sonnenkönig“ genannt.

Ganz im Sinne der Repräsentation dieser Bezeichnung erreichten Künste, Kultur und Wissenschaften während seiner Regierung ihre Blütezeit. Bauwerke zeichneten sich durch Prunk und elegante Verzierungen aus, prächtige Parkanlagen wurden nach streng geometrischen Plänen geschaffen und große Dichter (wie zum Beispiel Jean Racine und Pierre Corneille) schrieben Tragödien für das Hoftheater.

All das stieg Ludwig dem Sonnenkönig aber zu Kopf: Er war überzeugt davon, einen höheren Wert als der Rest der Gesellschaft zu haben.

Leben auf Schloss Versailles

Diese Überzeugung wird auch anhand seines Lebensstils deutlich.

Der offizielle Königssitz, von dem aus Ludwig das Volk regierte, war das Schloss Versailles. Mit seinen rund zehntausend Einwohnern und 700 Zimmern allein im Hauptgebäude war es das größte Schloss Europas.

Im Mittelpunkt standen die Privatgemächer des Königs. Hier sollte die Sonne unmittelbar über seinem Bett aufgehen. Bei seinem Morgenritual mussten 200 Bedienstete anwesend sein, um ihm zu huldigen. Außerdem trugen Musiker, Dichter und Schauspieler zur Unterhaltung der höfischen Gesellschaft bei. Dabei holte er nur die Besten aus ganz Europa an seinen Hof.

Kriege unter Ludwig XIV.

Ludwigs Ziel war es, die europäische Hegemonie, also die überlegene Herrschaft Frankreichs, zu erreichen. Daher führte er eine ganze Reihe von Kriegen, die du auch „Reunionskriege“ nennst.

Einer der ersten Kriege dieser Art war der Devolutionskrieg. Hier bekämpften sich Spanien und Frankreich, da Ludwig XIV. einen Teil der Spanischen Niederlande einnehmen wollte. Das gelang ihm auch, und so konnte er sein großes Reich weiter vergrößern.

Der nächste Krieg, mit dem Ludwig seine Macht ausweiten wollte, war der Holländische Krieg. Da keiner der anderen europäischen Staaten wollte, dass Frankreich noch größer wurde, erhielten die Holländer Unterstützung durch Brandenburg, das Heilige Römische Reich, Spanien und England. Letztendlich gab es dennoch wichtige Gebietsgewinne für Frankreich, zum Beispiel das Königreich Burgund.

Auch der Pfälzische Erbfolgekrieg ging in die Geschichte ein. Immer mehr europäische Nationen verbündeten sich hierbei gegen Frankreich. Obwohl Frankreich diesen Krieg verlor, behielt es das Elsass. 

Nach all diesen Kriegen blieb Frankreich die bedeutendste Macht seiner Zeit in Europa. Ludwigs Leitsatz dabei war stets „L’état, c’est moi“, also „Der Staat bin ich“.

Was bedeutet Hegemonie?

Das Wort „Hegemonie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Führung“. Sprichst du in der Politik von „Hegemonie“, ist damit die Vorherrschaft eines Staates gegenüber einem oder mehreren anderen Staaten gemeint. Diese Überlegenheit kann militärisch, kulturell oder wirtschaftlich begründet sein.

Wandel zur Industriegesellschaft

Unter der Herrschaft von Ludwig XIV. kam es zu einem Wandel von einer Landwirtschafts- zu einer Industriegesellschaft. Arbeitsprozesse wurden neu organisiert, sodass es möglich war, in Massen zu produzieren.

Die Gewinne, die sich dadurch erwirtschaften ließen, flossen allerdings in die Kriegsführung und den teuren Lebensstil von Ludwig XIV. ein. Ganze 40 Prozent der Staatseinnahmen wurden allein für die Hofhaltung des Schlosses Versailles verbraucht!

Frankreich steht vor dem Ruin

All diese Ausgaben trieben Frankreich letzten Endes in den Ruin. Das ständige Streben nach Ruhm stieg Ludwig XIV. zu Kopf. Er hoffte auf das spanische Erbe und gab immer mehr für die Kriegsführung aus. Als er nach 62 Jahren Amtszeit am 1. September 1715 in Versailles starb, stand Frankreich vor dem Staatsbankrott

Nicht einmal 100 Jahre später war der verursachte Staatsbankrott eine der Hauptursachen für die Französische Revolution .

Quiz zum Thema Ludwig XIV.

Französische Revolution

Wie du gerade erfahren hast, wurde der Grundstein für die Französische Revolution schon zur Zeit Ludwigs XIV. gelegt: Seine hohen Ausgaben ließen den Staat nach seinem Tod ohne Geld zurück. Welche Zustände noch dazu führten, dass die Menschen in Frankreich unzufrieden waren und deshalb rebellierten, erfährst du in unserem nächsten Beitrag .

Zum Video: Französische Revolution
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