Hannibal
Mithilfe eines riskanten Plans zog Hannibal in Rom ein. Alles über sein abenteuerliches Vorhaben und das Leben des berühmten Feldherrn erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video !
Inhaltsübersicht
Wer war Hannibal?
Der antike Feldherr Hannibal Barkas marschierte mit seinem Heer und 37 Kriegselefanten erfolgreich über die Alpen. Ziel war die gegnerische Großmacht im Mittelmeerraum: das Römische Reich.
Als Oberhaupt der nordafrikanischen Großmacht Karthago sah es Hannibal als seine Pflicht, den Erzfeind Rom zu vernichten. Unter seiner Herrschaft gewannen die Karthager viele Schlachten gegen das Römische Reich und trieben es so an den Rand des Untergangs.
Doch schlussendlich scheiterte Hannibals großes Vorhaben. Denn womit er nicht gerechnet hatte: Die Römer griffen seine Heimat Karthago an, während sich Hannibal und seine Armee noch in Rom aufhielten.
Hannibal in Karthago
Hannibal Barkas wurde im Jahre 247 v. Chr. in Karthago geboren. Karthago war eine afrikanische See- und Handelsmacht an der Mittelmeerküste im heutigen Tunesien. Die Karthager lebten in den reichsten Städten und besaßen die stärkste Flotte.
Die beiden antiken Großmächte Karthago und Rom legten sich ständig miteinander an und kämpften um die Vorherrschaft im Mittelmeer . Bereits Hannibals Vater hatte als Oberhaupt der Karthager den Ersten Punischen Krieg gegen das Römische Reich angeführt, jedoch verloren.
Auf die Feldzüge nahm er seinen Sohn mit, um ihn das Reiten und Kämpfen zu lehren. Hannibal stellte sich geschickt an und bald war klar: Er hatte Talent. Seine kämpferischen Fähigkeiten setzte Hannibal später als Feldherr ein und gewann eine Schlacht nach der anderen.
Doch wohin brachten ihn seine Feldzüge und welche Macht verschaffte Hannibal Karthago dadurch im Mittelmeerraum?
Hannibal: Zweiter Punischer Krieg
Nach dem Tod seines Vaters übernahm der 25-jährige Hannibal Karthagos Herrschaft und das Kommando in Spanien. Er war besonders angriffslustig und breitete sein Reich schnell aus.
Jedoch hatten sich Karthago und Rom zuvor im Ebro-Vertrag darauf geeinigt, dass die Karthager nur Gebiete südlich des Flusses Ebro einnehmen durften. Dennoch griff Hannibal die Stadt Saguntum an, die nördlich des Flusses lag. Somit verletzte er den Vertrag und der Zweite Punische Krieg brach aus.
Gut zu wissen: Die Römer nannten die Karthager auch Punier. Deshalb werden die Schlachten oft als Punische Kriege bezeichnet.
Hannibal ging taktisch vor. Er wusste, dass Karthago besonders stark in Schlachten auf Festland war. Das Römische Reich hingegen war stark in Kämpfen auf hoher See. Deshalb wollte Hannibal Rom über den Landweg angreifen. Zwischen Spanien und Italien lag jedoch ein Hindernis: die Alpen. Also schmiedete Hannibal Barkas einen riskanten Plan.
Hannibal: Alpenüberquerung
Um in Rom einzumarschieren, wollte Hannibal mit Elefanten über die Alpen bis nach Italien wandern. Denn mit den riesigen Dickhäutern schürte er Respekt und Angst bei seinen Kriegsgegnern. Was nach einem gefährlichen Abenteuer klang, stellte sich jedoch als legendäre Operation heraus.
Auf seinem waghalsigen Eroberungszug begleiteten Hannibal 50.000 Fußsoldaten, 9.000 Reiter und 37 Kriegselefanten. Doch die 15-tägige Alpenüberquerung wurde für die Karthager zur Qual.
Denn währenddessen brach der Winter ein. Die Soldaten froren sich die Finger und Zehen ab, weil sie Kälte, Wind und Schnee nicht gewohnt waren. Viele stürzten auf dem eisigen Grunde, brachen sich die Beine oder rutschten samt ihren Pferde in die Tiefe.
Nur ein Elefant und wenige Soldaten hatten die strapaziöse Alpenüberquerung Hannibals überlebt. Dennoch war sein waghalsiger Plan aufgegangen. Denn Hannibal Barkas stand vor den Toren des Römischen Reichs : Hannibal ad portas.
„Hannibal ad portas“ ist lateinisch und bedeutet so viel wie „Hannibal vor den Toren“. Im Zweiten Punischen Krieg war dies ein Schreckensruf der Römer. Auch heute noch wird dieser Ausdruck benutzt und bedeutet „Gefahr ist im Anzug“.
Hannibal: Schlacht von Cannae
In Italien angekommen, zog Hannibal mit seinen Truppen durch das Land und gewann eine Schlacht nach der anderen. Im August 216 v. Chr. trafen das römische und das karthagische Heer in Cannae, einer Stadt im Süden Italiens, aufeinander.
Da die Römer doppelt so viele waren wie Hannibals Armee, musste er in der berühmten Schlacht von Cannae strategisch vorgehen. Der kluge Feldherr hatte eine Idee: Mit seinem Heer umzingelte er die römischen Truppen von allen Seiten. So gab es für sie kein Entkommen mehr.
In dieser Schlacht fielen etwa 70.000 Römer. Danach gab es praktisch kein römisches Heer mehr. Die Schlacht von Cannae ging als schlimmste Niederlage des Römischen Reichs in die Geschichte ein.
Hannibal: Rom
Nachdem Hannibal Barkas weite Gebiete Italiens eingenommen hatte, wollte er dem Römischen Reich den finalen Todesstoß versetzen und die Hauptstadt Rom angreifen. Jedoch stellte sich das römische Volk quer. Zusätzlich befürchtete er, seine Armee sei nun zu klein, um in die Hauptstadt einzumarschieren. Denn in der gewonnenen Schlacht von Cannae waren gleichwohl viele karthagische Krieger gefallen.
Hannibal warf seine Pläne über den Haufen und verspielte sich damit die Chance, das Römische Reich endgültig zu besiegen. Die Römer schlugen dafür um so härter zurück.
Hannibal: Schlacht bei Zama
Im Jahr 204 v. Chr. wagte der römische Feldherr Scipio die Überfahrt nach Nordafrika. Er brach mit 40 Kriegsschiffen auf, um die Karthager direkt in ihrer Heimat anzugreifen. Hannibals Heer musste somit die Eroberungszüge in Italien abbrechen und nach Afrika zurückkehren, um Karthago zu beschützen.
Die beiden Heere trafen 202 v. Chr. in der Schlacht bei Zama in Afrika aufeinander. Hannibals Karthago erlitt schlussendlich eine vernichtende Niederlage, während die Römer seine Heimat eroberten. Der Zweite Punische Krieg war ausgetragen und Hannibal besiegt.
Karthago musste weite Teile seines Herrschaftsgebiets abtreten und wurde zu einer römischen Provinz, also Teil des Römischen Reichs. Rom ging als neue Supermacht im Mittelmeerraum hervor.
Hannibal: Todesursache
Nach der verlorenen Schlacht bei Zama beendete Hannibal Barkas seine Laufbahn als Feldherr und wurde Politiker in Karthago. Er setzte wichtige Reformen durch und ging gegen Korruption in seinem Land vor. Dadurch schaffte er sich allerdings auch einflussreiche politische Feinde.
Sie verrieten Hannibal bei den Römern. Deshalb musste er flüchten. Daraufhin nahm er sich im Jahr 183 v. Chr. im Alter von 64 Jahren mit einem Gifttrank selbst das Leben.
Julius Caesar
Karthago blieb 100 Jahre lang eine unbewohnbare Ruinenstadt. Erst Julius Caesar befahl im Jahr 46 v. Chr. ihren Wiederaufbau. Mehr über den mächtigen Herrscher des alten Roms erfährst du hier!