Deutsche Bundeskanzler
Wer war bis jetzt Kanzler in Deutschland? Die Antwort darauf und eine Liste deutscher Bundeskanzler haben wir hier und in unserem Video für dich zusammengefasst!
Inhaltsübersicht
Wer war Bundeskanzler in Deutschland?
Seit 1949 gab es in Deutschland 9 Bundeskanzler. Der aktuelle Kanzler ist Olaf Scholz.
- Konrad Adenauer, CDU (1949-1963)
- Ludwig Erhard, CDU (1963-1966)
- Kurt Georg Kiesinger, CDU (1966-1969)
- Willy Brandt, SPD (1969-1974)
- Helmut Schmidt, SPD (1974-1982)
- Helmut Kohl, CDU (1982-1998)
- Gerhard Schröder, SPD (1998-2005)
- Angela Merkel, CDU (2005-2021)
- Olaf Scholz, SPD (2021-heute)
Die Rolle des Kanzlers wurde bereits 1867 im Norddeutschen Bund geschaffen. Dessen Aufgaben wurden jedoch erweitert, weshalb der deutsche Bundeskanzler die theoretisch politisch mächtigste Person der Bundesrepublik Deutschland ist. Formal untersteht er jedoch dem Bundestagspräsidenten und dem Bundespräsidenten .
Die Aufgaben des Kanzlers liegen darin, die Geschäfte der Bundesregierung zu leiten. Außerdem entscheidet er/sie, welche Minister Teil der aktuellen Regierung sein sollen.
Deutsche Bundeskanzler BRD (1949-heute)
In dieser Liste Deutscher Bundeskanzler findest du Informationen zu den wichtigsten Ereignissen und Entscheidungen des jeweiligen Kanzlers:
Konrad Adenauer (1949-1963)
Konrad Adenauer (CDU) war der erste Kanzler der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Er gilt deswegen auch als „Kanzler der Gründerjahre“. Konrad Adenauer ging nicht unerfahren in die Rolle des Bundeskanzlers: Er hatte bereits an der Erarbeitung des Grundgesetzes mitgewirkt, welches bis heute gültig ist.
Seine wichtigste Aufgabe lag darin, Deutschland nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs sowohl wirtschaftlich als auch politisch aufzubauen. Er sorgte auch dafür, dass die fast acht Millionen Kriegsgefangenen und -flüchtlingen integriert werden. Und das, obwohl Deutschland nach dem Krieg auf ein Viertel seines Staatsgebietes verzichtete! Der deutsche Bundeskanzler Adenauer pflegte außerdem gute Beziehungen zu den Gewinnern des Zweiten Weltkrieges, Großbritannien und den USA.
Ludwig Erhard (1963-1966)
Auf Adenauer folgte ein weiterer CDU-Kanzler: Ludwig Erhard. Erhard war bereits Wirtschaftsminister der Bundesregierung Adenauers. Er gilt bis heute als „Vater der Sozialen Marktwirtschaft “.
Der wirtschaftsorientierte Kanzler sorgte mit seinem Motto „Wohlstand für alle“ für Optimismus. Erhard verschaffte nicht nur der Wirtschaft einen gewaltigen Aufschwung , sondern verbesserte die Handelsbeziehungen zum Osten. Nach nur drei Jahren beendete er seine Kanzlerschaft: Streitigkeiten über finanzpolitische Fragen hatten 1966 zum Ende der Regierung zwischen CDU/CDU und FDP geführt.
Kurt Georg Kiesinger (1966-1969)
Nach der wirtschaftlich erfolgreichen Kanzlerschaft Ludwig Erhards sah sich der neue deutsche Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) mit schwerwiegenden Problemen konfrontiert. Zusammen mit der SPD musste der deutsche Bundeskanzler den ökonomischen Rückgang, der auf das Wirtschaftswunder folgte, eindämmen. Deswegen vergab der Staat Aufträge, um die Arbeitslosigkeit niedrig zu halten.
Ein weiterer Streitpunkt der Kiesinger-Kanzlerschaft lag in den sogenannten Notstandsgesetzen. Diese sollten greifen, sobald ein Krieg entstand. Die deutschen Behörden wären dann im Stande, über den Einsatz der Streitkräfte zu bestimmen. Dies sorgte vor allem bei Studenten für Proteste und Unruhen und ging unter dem Namen 68er Bewegung in die Geschichte ein.
Willy Brandt (1969-1974)
Nach 20 Jahren fiel die Wahl zum ersten Mal auf einen SPD Bundeskanzler: Willy Brandt. Im Gegensatz zu den vorherigen, wirtschaftsorientierten Regierungen war Brandt vor allem um die Ostpolitik bemüht.
Deutschland war nach dem Bau der Berliner Mauer (1961) ein geteiltes Land. Unter dem Motto „Wandel durch Annäherung“ versprach sich Brandt ein friedliches Zusammenleben der BRD und DDR .
Ein umstrittener Schritt: Der neue deutsche Bundeskanzler erkannte die Ostgrenze Polens an, wodurch ehemalige Deutsche ihre ursprüngliche Heimat verloren. Ein unvergessener Augenblick Brandts Kanzlerschaft war der Besuch zum Unterzeichnen der Verträge: Brandt besuchte den Ort des jüdischen Ghetto-Aufstandes zum Gedenken der Opfer und kniete sich nieder. Dieser Kniefall ging damals um die Welt und ist auch heute noch ein Zeichen der Versöhnung. 1971 erhielt er für seine Bemühungen den Friedensnobelpreis.
Helmut Schmidt (1974-1982)
Auf Brandt folgte ein weiterer SPD Bundeskanzler, nämlich Helmut Schmidt. Auch er musste sich wieder mit wirtschaftlichen Problemen befassen, denn der Ölpreis war auf dem globalen Markt drastisch gestiegen. Die Finanz-Problematik wollte Schmidt gemeinschaftlich durch den sogenannten „Weltwirtschaftgipfel“ bekämpfen, den es bis heute gibt.
Ein kleiner Teil der Protestbewegungen unter Kiesinger hatte sich unter dem aktuellen Kanzler extremisiert und bekämpfte mit terroristischen Mitteln den Staat. Die sogenannte Rote Armee Fraktion (RAF) verübte im Herbst 1977 eine Mordserie, die in einer Flugzeugentführung und dem Mord des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer gipfelte.
Helmut Kohl (1982-1998)
Helmut Kohl (CDU) war für 16 Jahre Kanzler. Er ist somit der am längsten amtierende Bundeskanzler. Sein Name ist stark mit der Wiedervereinigung Deutschlands verbunden. Kohl arbeitete zusammen mit Michail Gorbatschow, dem Präsidenten der UdSSR, um eine erfolgreiche Vereinigung von Ost-und Westdeutschland zu schaffen.
Dies sollte Vor- und Nachteil für ihn sein: Mit dem neu geeinten Deutschland konnte Schröder Teil der NATO werden. Doch während der Zeit der sowjetischen Besetzung waren starke, wirtschaftliche Defizite in Ostdeutschland entstanden, darunter die hohe Arbeitslosigkeit. Kohl konnte während seiner Kanzlerschaft nur wenig dagegen unternehmen. In der Bevölkerung sorgte das für Unmut und war einer der Gründe für die Abwahl Kohls.
Gerhard Schröder (1998-2005)
Gerhard Schröder (SPD) ging aus einer neuen Regierungsmehrheit aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen hervor. Innenpolitisch setzte er in seiner zweiten Amtszeit die „Hartz-Reformen“ durch, die allen Arbeitslosen unter anderem einen Beitrag zur Grundsicherung zusichern sollten.
Dass der deutsche Bundeskanzler die Unterstützung durch deutsche Truppen im Irak-Krieg (2003-2011) verweigerte, stieß auf harte Kritik. Gleichzeitig sicherte er zu, in Afghanistan gegen den Terrorismus zu kämpfen. Er sah deshalb die Anschläge von 9/11 als Angriff gegen die westlichen Demokratien und auch Deutschland.
Angela Merkel (2005-2021)
Angela Merkel (CDU) war die erste Frau im Kanzleramt und kommt auf die zweitlängste Kanzlerschaft nach Helmut Kohl. Angela Merkel war 16 Jahre Kanzlerin — jedoch einige Tage weniger als Kohl. Sie musste während ihrer Kanzlerschaft viele Krisen meistern: die Weltfinanzkrise 2008, die humanitäre Krise mit ihrem Höhepunkt 2015 und die Corona-Pandemie.
Während ihrer Regierungszeit setzte sie die Wehrpflicht aus und führte den gesetzlichen Mindestlohn ein, der seitdem jährlich steigt.
Olaf Scholz (2021-heute)
Der aktuelle deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) regiert seit 2021 in einer neuen „Ampel“-Regierung mit Bündnis 90/Die Grünen und der FDP. Auch Olaf Scholz muss sich mit den Folgen der Corona-Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft auseinandersetzen.
Seit April 2022 sieht sich Scholz außerdem mit den Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine konfrontiert: Die Regierung unter Scholz beschloss umfangreiche Entlastungspakete, die die steigende Inflation und die Energiekrise eindämmen sollten.
Gründung BRD
Super, du kennst jetzt alle Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ! Wie es zu ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg kam und wer daran beteiligt war, erfährst in diesem Video.