Sturm auf die Bastille
Der legendäre Sturm auf die Bastille läutete am 14. Juli 1789 die Französische Revolution ein. Du fragst dich, was das war? Das erfährst du in diesem Video und Beitrag!
Inhaltsübersicht
Sturm auf die Bastille einfach erklärt
Der Sturm auf die Bastille war der Beginn der Französischen Revolution. Am 14. Juli 1789 stürmten wütende Bürger die Bastille — das damalige Staatsgefängnis in Paris.
Dort hielt der König seine politischen Gegner gefangen. Die Bastille galt deshalb als Symbol der unfairen Machtverhältnisse und Willkürherrschaft des Königs. Dagegen wollten sich die Bürger wehren. Vor allem zwei Dinge trieben sie an: ihre Wut gegen die Ungerechtigkeit und ihr Hunger, den die damalige schlechte wirtschaftliche Lage verursachte.
Es gelang ihnen tatsächlich die Gefangenen zu befreien. Der König war erschüttert und sprach dem Volk mehr Rechte zu.
Der Sturm auf die Bastille war der erste Aufstand des Volkes. Viele weitere folgten in der Französischen Revolution .
Die Frustration des Volkes
Aber wie kam es damals zum Sturm auf die Bastille? Das französische Volk litt unter der Gewaltherrschaft des Königs. Denn er war der alleinige Herrscher und handelte nur in seinem eigenen Interesse. Doch irgendwann reichte es den Bürgern!
Die Wut des Volkes hatte dabei zwei wesentliche Gründe :
- schlechte wirtschaftliche Lage
- ungerechte Königsherrschaft
Schlechte wirtschaftliche Lage
Der französische König hatte viele Fehler gemacht und Kriege geführt, die das Land in eine Krise trieben. Frankreich war dadurch hoch verschuldet.
Gleichzeitig gab es 1789 große Ernteausfälle, sodass die Menschen weniger zu essen hatten. Selbst einfache Lebensmittel wie Brot waren sehr teuer.
Außerdem gab es nicht genug Arbeit. Das sorgte dafür, dass die einfachen Leute Angst um ihre Existenz hatten und sich wehren wollten. Sie waren unzufrieden und gaben dem König die Schuld.
Die Ungerechtigkeit der Königsherrschaft
Eine weitere Enttäuschung für die Bevölkerung, war die damalige Ständegesellschaft in Frankreich. Das bedeutet, dass das französische Volk in Gruppen aufgeteilt war. Sie besaßen verschiedene gesellschaftliche Rechte. Dabei kannst du drei Stände unterscheiden:
- 1. Klerus: Papst, Äbte, Bischöfe, Mönche
- 2. Adel: Herzöge, Grafen, Ritter
- 3. Bauernstand: Bauern, Handwerker, Stadtbürger
Wegen der Wirtschaftskrise rief der König die drei Stände zusammen, um eine Abstimmung zu veranstalten. Das nennst du eine Generalversammlung.
Die war jedoch alles andere als fair: Denn jeder Stand bekam vom König nur eine Stimme. Adel und Klerus konnten den dritten Stand dadurch ganz einfach überstimmen.
Aber der dritte Stand bestand aus über 90% aller Bürger! Es herrschte also ein ziemliches Ungleichgewicht. Deshalb forderten die Mitglieder des dritten Stands mehr Stimmen.
Die Bürger, Bauern und Handwerker waren so unzufrieden, dass sie ihre eigene Versammlung gründeten. In der sogenannten Nationalversammlung wollten sie eine gerechte Verfassung ausarbeiten. Damit sollten die einfachen Leute mehr Rechte bekommen.
Der König ging anfangs nicht direkt gegen die Versammlung vor. Aber er feuerte den beim Volk beliebten Finanzminister, der als Unterstützer der Nationalversammlung bekannt war. Das machte die Bürger ziemlich wütend.
Dann positionierte der König auch noch seine königliche Armee am Stadtrand, um die Menschen einzuschüchtern. Mitglieder der Nationalversammlung fühlten sich durch die Soldaten vom König bedroht.
Aber anstatt klein beizugeben, wollte das Volk sich wehren! So entstand die Bürgerwehr. Sie wollten ihre Macht und ihren Ärger demonstrieren. Deshalb begannen sie, Waffen zu sammeln.
Doch woher sollte der dritte Stand die Munition für die Waffen bekommen?
Ablauf Sturm auf die Bastille
Der König hatte Munition im Gefängnis gelagert. Die Bürger planten daher kurzerhand die Stürmung der Bastille!
Du kannst dir vorstellen, dass die vielen Aufständischen den Kommandanten der Bastille ziemlich verunsicherten. Aus Verzweiflung entschied er deshalb, mit Gewalt gegen sie vorzugehen: Er ließ seine Soldaten auf die Menge schießen.
90 Demonstranten starben am 14.Juli 1789. Die aufgebrachten Bürger wurden also erst einmal zurückgetrieben. Doch damit war der Sturm auf die Bastille noch lange nicht vorüber.
Nur wenige Stunden später kehrten die Leute zurück. Dieses Mal mit mehr Menschen und besseren Waffen. Sogar einige Soldaten des Königs schlugen sich auf die Seite des Volkes!
Die Bürgerwehr schaffte es so, das Gefängnis zu stürmen. Dabei kamen sie an die Munition und befreiten sogar die letzten Gefangenen. Die Stürmung der Bastille war erfolgreich: Der Kommandant, der befohlen hatte, auf die Leute zu schießen, bat letztendlich um Waffenstillstand.
Doch das Volk war noch lange nicht zufrieden. Der Kommandant wurde geköpft, gemeinsam mit weiteren Anhängern des Königs. Ihre Köpfe wurden auf Heugabeln zum Rathaus getragen. Ganz schön brutal, oder?
Mit dem Sturm der Bastille war der erste Schritt in Richtung Revolution getan.
Folgen des Sturms auf die Bastille
Der Sturm auf die Bastille brachte Paris in Aufruhr. Das Militär wurde besiegt und der König bekam es mit der Angst zu tun. Er musste sein Volk beruhigen und machte ihnen deshalb Zugeständnisse:
Ab sofort erkannte er die Nationalversammlung an. Sie bekamen sogar ihre eigene Nationalgarde. Das war ein vom Volk bewaffnetes Militär, das der Nationalversammlung untergeben war. Sie wurde angeführt von General La Fayette, einem dem König untergebenen Mann.
Die Stürmung der Bastille bedeutete das Ende der absolutistischen Herrschaft! Der königliche Gouverneur wurde durch einen Generalrat ersetzt. Damit wurden wichtige Entscheidungen in der Verwaltung jetzt von mehreren Personen getroffen. Die Menschen waren in der Politik endlich besser vertreten.
Außerdem bereitete der Sturm auf die Bastille den Weg für weitere Aufstände. Das Ziel war es, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte zu erreichen. Die Stürmung der Bastille war jedoch erst der Anfang einer langen Revolution.
Übrigens: Der 14.07.1789 und der Sturm auf die Bastille sind in Frankreich so bedeutend, dass der 14. Juli auch heute noch der Nationalfeiertag Frankreichs ist!
Sturm auf die Bastille — häufigste Fragen
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Was passierte bei dem Sturm auf die Bastille?
Am 14. Juli 1789 stürmten die französischen Bürger die Bastille. Die Bastille war das Staatsgefängnis und Symbol der absolutistischen Herrschaft des französischen Königs. Der Sturm auf die Bastille gilt als der Beginn der Französischen Revolution. Das Volk lehnte sich gegen das Machtzentrum der Willkürherrschaft auf.
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Wer wurde bei dem Sturm auf die Bastille getötet?
Wütende Bürger besorgten sich Waffen und stürmten die Bastille, um an die dort lagernde Munition zu gelangen. Der Kommandant des Gefängnisses ließ jedoch auf die Menschen schießen. Dabei starben 90 Menschen.
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Was ist am 14. Juli 1789 passiert?
Am 14.07.1789 erfolgte der Sturm der Bastille. Der Tag symbolisiert das Ende der absolutistischen Herrschaft in Frankreich. Der 14. Juli ist deshalb der Nationalfeiertag Frankreichs.
Französische Revolution
Der Sturm auf die Bastille war nur der Auftakt der blutigen Französischen Revolution. Wie es dann weiterging, erfährst du in diesem Video . Schau gleich rein!