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Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten die europäischen Länder im Marshall Plan Hilfen von den USA. Doch warum das? Und wie wirkte sich das auf Europa aus? Alles Wichtige dazu erfährst du hier in unserem Beitrag und Video dazu!

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Inhaltsübersicht

Marshall Plan einfach erklärt

Der Marshall Plan war ein Hilfsprogramm der USA für die europäischen Staaten. Dabei ging es um deren Wiederaufbau nach den schweren Folgen des Zweiten Weltkrieges  in der Nachkriegszeit .

Von 1948 bis 1952 erhielten Deutschland und Europa im Marshall Plan Geld, Rohstoffe, Waren und Lebensmittel. Der Plan erwies sich als sehr erfolgreich für die USA:

Das Hilfsprogramm hatte eine nachhaltige Stärkung der europäischen Wirtschaft zum Ziel. So sollten vor allem die Handelspartnerschaften zwischen Europa und den USA gefestigt werden. Außerdem sollte der Plan nebenbei den Kommunismus in Europa eindämmen. 

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Teilnehmerländer des Marshall Plans

Du kannst den Marshall Plan auch als das sogenannte European Recovery Program (ERP) bezeichnen. Das wurde nämlich vom damaligen amerikanischen Außenminister George C. Marshall angekündigt und umgesetzt.

Zusammenfassung 

1946/47: sehr harter Winter → Schlechte Versorgungslage in Europa

5. Juni 1947: George C. Marshall kündigte das European Recovery Program (ERP) an. 

Die Ziele der USA:

  • Wiederaufbau der europäischen Staaten
  • Förderung der amerikanischen Wirtschaft
  • Starke Position der Westmächte im Ost-West-Konflikt
  • Zurückdrängung des Kommunismus

12. Juli 1947: Pariser Marshall Plan Konferenz: Zusammenarbeit der Länder als Voraussetzung für die Teilnahme am Plan

1949 bis 1952: Der Marshall Plan wurde aktiv: 16 Länder nahmen teil und erhielten wirtschaftliche Hilfen in Form von Geld, Lebensmitteln und Waren.

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Parade für die millionste Tonne Lebensmittel des Marshall-Plans für Griechenland

Schaue dir zunächst die Ziele des Plans an.

Die Ziele des Marshall Plans

Die Gründe des Marshall Plans waren sowohl menschlich als auch strategisch. Die Verelendung Europas in der Nachkriegszeit hätte viele Nachteile bedeutet: sowohl für die Menschen dort, als auch für die Siegermächte selbst. Deshalb war der ehemalige amerikanische Außenminister George C. Marshall der Meinung, Europa bräuchte dringend Hilfe von außen. Sein Plan verfolgte die folgenden vier Ziele:

1. Der Wiederaufbau der europäischen Staaten

Beginne allem voran mit dem offensichtlichsten Ziel: dem Wiederaufbau der europäischen Staaten und deren Wirtschaft.

Europa war in der Nachkriegszeit stark zerstört und die Wirtschaft lag am Boden. Die Menschen dort hatten allerdings nicht die nötige Kraft, um einen stabilen Wiederaufbau zu gewährleisten.

Im Jahr 1946/47 gab es zum Beispiel einen harten Winter in Europa. Daraufhin verschlechterte sich die europäische Versorgungslage stark: Es herrschte Armut und Lebensmittelnot. Weil die Länder aber vom Krieg so zerstört waren, konnten sie das nicht selbst wieder gut machen.

Deutschland und weitere Länder in Europa steckten also in einer humanitären Krise (Versorgungskrise) und auch der Handel war stark beschränkt. Sie waren auf Hilfe angewiesen.

Ein starkes Europa hatte neben den Vorteilen für die Europäer allerdings auch viele Vorteile für die USA selbst. Dazu zählt beispielsweise das zweite Ziel des Marshall Plans.

2. Die Förderung der amerikanischen Wirtschaft

Die USA erhofften sich, mit ihren Hilfen die europäischen Nationen wirtschaftlich am Leben halten zu können. Damit konnten sie nämlich Handelspartnerschaften festigen und sogar neue Handelspartner hinzugewinnen. Und das stärkte indirekt auch die Wirtschaft der USA. 

3. Starke Position im Ost-West-Konflikt

Nach dem zweiten Weltkrieg kam es zum Ost-West-Konflikt zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion. Und das zeigte sich auch in Europa: die östlichen europäischen Staaten waren unter den Einfluss der Sowjetunion geraten. Die westlichen eher unter den der USA.

Auch Deutschland war in der Nachkriegszeit geteilt und zumindest teilweise den beiden Siegermächten unterstellt. Dabei unterschieden sich die beiden Parteien — die USA und die Sowjetunion — ziemlich stark voneinander:

Dem amerikanischen Kapitalismus  stand vor allem der sowjetische Kommunismus gegenüber. Das kannst du dir so vorstellen: Im Kapitalismus gehören Produktionsmittel verschiedenen privaten Einzelpersonen bzw. Unternehmen. Produktionsmittel sind dabei alle Waren, die für eine Produktion gebraucht werden, also z. B. Maschinen, Rohstoffe oder Fabriken. Im Kommunismus gibt es jedoch keinen Privatbesitz. Alles muss einer staatlich festgelegten Ordnung folgen und wird aufgeteilt. Die beiden Mächte waren also von Grund auf unterschiedlich organisiert.

Das kannst du auch an den unterschiedlichen Wirtschaftsformen erkennen:
Sowjetunion: Planwirtschaft , d. h. der Staat lenkt die Wirtschaft mit „Plänen“ vollständig.
Westliche Alliierte (u. A. USA): freie Marktwirtschaft , d. h. die Wirtschaft reguliert sich frei über Angebot und Nachfrage auf dem Markt.

Und um im Kalten Krieg eine starke Position zu sichern, wollten die USA die europäische Einheit und Wirtschaft fördern. Dabei kam den USA zugute, dass Westeuropa wirtschaftlich unabhängig von Osteuropa war. Es konnte also unabhängig aufgebaut werden.

4. Zurückdrängung des Kommunismus

Durch die unsichere  Lage in Europa nach dem 2. Weltkrieg fühlten sich die USA verantwortlich dafür, die Ausbreitung des Kommunismus in Europa zu stoppen. So kam es beispielsweise dazu, dass Präsident Truman die sogenannte Truman-Doktrin in Kraft setzte. Damit waren die USA sogar verpflichtet, den Kommunismus in Schach zu halten. Die westeuropäischen Staaten sollten deshalb so gut wie möglich von der Sowjetunion ferngehalten werden.

Die Truman Doktrin war dabei Teil der sogenannten „Eindämmungspolitik“ (Containment-Politik ) der Vereinigten Staaten von Amerika.

Die Ausführung des Marshall Plans

George C. Marshall hielt am 5. Juni 1947 eine Rede vor Absolventen der Universität Harvard und verkündete zum ersten Mal seine Pläne. Er wollte den europäischen Staaten massive wirtschaftliche Hilfe zukommen lassen. 

Am 12. Juli 1947 kam es dann zur sogenannten Marshall Plan Konferenz in Paris.

Die Marshall Plan Konferenz

US-Außenminister George C. Marshall lud mehrere Länder nach Paris ein. Dort sollte der Marshall Plan besprochen werden.

Folgende Länder nahmen an der Marshall Plan Konferenz teil: Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden und die Türkei. Deutschland nahm nicht teil, weil Westdeutschland von Anfang an für den Plan vorgesehen war.

Einige Länder, die grundsätzlich interessiert gewesen wären, wurden von der Sowjetunion gezwungen, die Einladung abzulehnen. Dazu zählten: Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei und Jugoslawien. Jugoslawien schaffte es immerhin, ab 1950 dennoch Unterstützung durch den Marshall Plan zu erhalten.

Wer nahm am Marshall Plan teil?

Der Marshall Plan wurde allen am Krieg beteiligten Ländern angeboten. Sogar der Sowjetunion selbst. Allerdings weigerte sich die Sowjetunion am Marshall Plan teilzunehmen und verbot es auch den Ländern, die unter ihrem Einfluss standen. 

Das lag daran, dass sich die sowjetische Planwirtschaft wirtschaftlich viel zu stark von den Vorstellungen der USA unterschied. Außerdem wurden die Hilfen stark von den USA kontrolliert. Die Sowjetunion wollte im Kalten Krieg  nicht auf Hilfen der USA angewiesen sein.

Marshall war seinerseits nicht daran interessiert, dass die Staaten selbstsüchtig mit den Hilfen der USA umgingen. Weil er einen starken Europäischen Wirtschaftsraum erschaffen wollte, mussten die Staaten zusammenarbeiten. Das machte er zur Voraussetzung für den Plan.

Der Marshall Plan wurde also stark abhängig von der Mitarbeit der europäischen Nationen ausgeführt. Es nahmen letztlich 16 europäische Nationen am Marshall Plan teil.

Der Marshall Plan startet 

Im Jahr 1948 wurde der Marshall Plan gestartet. Insgesamt sollte er vier Jahre lang laufen. Doch wie sah das in der Praxis aus?

Welche Hilfen gab es?

Beim Marshall Plan erhielten die westeuropäischen Länder sowohl finanzielle als auch materielle Hilfen.

Insgesamt erhielten die europäischen Länder 14 Milliarden US-Dollar. Das waren vor allem Subventionen.  Das meiste Geld erhielten dabei die Siegermächte Großbritannien und Frankreich.

Außerdem erhielten die Länder Lebensmittel, wie Essen oder Trinken, sowie Waren für den Aufbau der Industrie, wie beispielsweise Maschinen oder Baumaterialien.

Die Folgen des Marshall Plans für Deutschland und die Sowjetunion

Der Marshall Plan hatte durch seinen Eingriff in die europäische Wirtschaft viele Folgen. Darunter zählen:

  • Ankurbelung der europäischen Wirtschaft: möglicher Beitrag zum „deutschen Wirtschaftswunder“ in den 1950er Jahren.
  • Eine langfristige Bindung der westeuropäischen Staaten an die USA.
  • Antwort der Sowjetunion auf den Plan: die Ankündigung des Molotow-Plans. Der sollte die Integration Westdeutschlands in den Westen (USA) abbauen und den Kommunismus in Ostdeutschland wahren.
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Kalter Krieg

Wie du jetzt weißt, war der Marshall Plan ein Mittel des Kalten Krieges. Um den auch zu verstehen, schaue dir doch noch unser Video  zum Kalten Krieg an! 

Zum Video: Kalter Krieg
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