Adolf Hitler
Als Staatsoberhaupt Deutschlands verantwortete Adolf Hitler nicht nur den Zweiten Weltkrieg, sondern auch den Völkermord an den Juden. Aber wie kam es überhaupt dazu, dass Hitler aufstieg und zu diesem grausamen Diktator wurde? Das erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video .
Inhaltsübersicht
Wer war Adolf Hitler?
Adolf Hitler (1889-1945) war ein nationalsozialistischer Politiker, Diktator und selbst ernannter deutscher Führer. Seine Diktatur führte zum Zweiten Weltkrieg und dem Völkermord am jüdischen Volk, dem sogenannten Holocaust.
Nachdem Adolf Hitler vom Vorsitzender der NSDAP (Nationalsozialistischen Partei Deutschlands) zum Reichskanzler und Reichspräsidenten aufgestiegen war, leitete er den nächsten Schritt seiner Machtergreifung in die Wege: den Zweiten Weltkrieg. Schon von Anfang an machte Hitler deutlich: der Krieg würde ein barbarischer Vernichtungskrieg sein.
Im Krieg verwirklichte der Diktator seine judenfeindliche Ideologie — rund 6 Millionen Juden ließ er auf brutalste Weise ermorden. Auch in den eigenen Reihen ging Hitler radikal vor. Wer ihm keinen blinden Gehorsam versprach, wurde ebenfalls Opfer seiner erbarmungslosen Diktatur.
Dabei bahnte sich der zukünftige Weg Hitlers schon seit seiner Kindheit an — früh wurde seine judenfeindliche Grundhaltung geprägt, die sein Denken und Handeln über die Jahre hinweg steuern sollte. Aber wie genau wurde Adolf Hitler zu dem grausamen Diktator, der er war? Und wie gelang es ihm, dennoch so viele Unterstützer für sich zu gewinnen? Das erfährst du jetzt!
- geboren am: 20. April 1889
- Geburtsort: Braunau am Inn, Österreich
- gestorben am: 30. April 1945
- Todesort: Berlin, Deutschland
- Schuld am Zweiten Weltkrieg und Holocaust
Hitlers Kindheit
Adolf Hitler kam im österreichischen Braunau am Inn am 20. April 1889 zur Welt. Seine Mutter Klara war Haushilfe, der Vater Alois Zollbeamter. Wegen seines Berufs musste die Familie oft umziehen.
„Hitler“ ist eine Schreibvariante des Familiennamens „Hiedler“ von Hitlers Vorfahren. Adolfs Vater war ein uneheliches Kind und hieß ursprünglich Schicklgruber. Sein angeblicher leiblicher Vater hieß Hiedler. Bei der Eintragung der Namensänderung wurde aus Hiedler Hitler. Warum ist bis heute nicht bekannt.
Während der junge Adolf in der Grundschule gute Noten schrieb, verschlechterten sich seine Leistungen ab der Realschule drastisch. Er blieb mehrmals sitzen und schmiss die Schule schließlich ohne einen Abschluss.
Schon vor diesem Zeitpunkt in Hitlers Lebenslauf kam er in ersten Kontakt mit judenfeindlichen, also antisemitischen, Ansichten. Denn sein Geschichtslehrer Dr. Leopold Pötsch vertrat eine judenfeindliche Grundhaltung. Damit nahm der Lehrer starken Einfluss auf den jungen Hitler, der den damals kennengelernten Antisemitismus schließlich als Motivation für den Zweiten Weltkrieg anführte.
Adolf Hitler als Jugendlicher und junger Erwachsener
Doch bevor aus Hitler zum Diktator wurde, hatte er einen ganz anderen Plan: Adolf Hitler wollte erst Künstler werden. Zweimal bewarb er sich bei der Akademie der Bildenden Künste in Berlin, wurde aber beide Male abgelehnt. Durch den gelegentlichen Verkauf seiner Zeichnungen und Aquarelle verdiente er sich später sein einziges Einkommen.
Als Hitler 18 Jahre alt war, wurde er zum Waisen. Er lebte allein von der Waisenrente und dem Erbe, das ihm seine verstorbenen Eltern hinterließen. Damit kam er anfangs gut über die Runden und hielt es deswegen nicht für nötig, sich eine Arbeit zu suchen. Doch bald wurde das Geld knapp. Daraufhin kam Hitler gezwungenermaßen in einem Obdachlosenheim unter.
Übrigens: Zu dieser Zeit las Adolf Hitler viele judenfeindliche Schriften. Außerdem setzte er sich mit dem Leben und den Ansichten des Komponisten Richard Wagner , des Wiener Bürgermeisters Dr. Karl Lueger und des Gründers der „Alldeutschen Bewegung“ Georg von Schönerer auseinander. Sie prägten seine spätere antidemokratische und antisemitische Ideologie maßgeblich, die er schließlich im Zweiten Weltkrieg und Holocaust in die Realität umsetzte.
Hitler im Ersten Weltkrieg
Um sich der österreichischen Wehrpflicht zu entziehen, zog Adolf 1913 nach München. Als im Jahr darauf der Erste Weltkrieg ausbrach, meldete er sich dann aber als Freiwilliger zum Kriegsdienst der Bayrischen Armee.
Hitler verschrieb sich voll und ganz dem Krieg. Für seine Leistungen als Soldat wurde er zweifach mit dem Eisernen Kreuz geehrt — eine Kriegsauszeichnung, die für Tapferkeit, Freiheitsliebe und Ritterlichkeit steht. Für seine Gewalttaten im Krieg wurde Hitler also gewürdigt, was den späteren Diktator in seinem brutalen Handeln weiter unterstütze.
Nach Kriegsende blieb er bis 1920 in der Reichswehr, der deutschen Armee während der Weimarer Republik. Für sie war Hitler nun als Verbindungsmann und Aufklärungsredner tätig. Seine Einheit schlug ihn für einen Sprecherkurs für propagandistische Zwecke vor. Dort stellte Adolf Hitler sein Talent als begnadeter Redner zur Schau, das ihm später auf seinem Weg zur Machtergreifung viele Toren öffnen sollte.
Politische Anfänge
Als Verbindungsmann der Reichswehr lag es an Hitler, politische Gruppierungen zu überwachen. Dabei stieß er auf die Deutsche Arbeiterpartei (DAP), die eine bedeutende Rolle in Hitlers Lebenslauf und der Durchsetzung seines nationalsozialistischen Regimes einnehmen würde. Er schloss sich DAP an und fand in ihr seine politische Heimat.
Auf Parteiveranstaltungen übte er sich weiter in der Kunst des Sprechens. Das Publikum war jedes Mal gebannt von Adolf Hitlers rhetorischer Begabung. Schon damals zeigte sich seine Fähigkeit, Menschen mit seinen Reden zu beeinflussen, wodurch der spätere Diktator zahlreiche Anhänger für sich gewann.
Außerdem arbeitete Hitler am Parteiprogramm der DAP mit, die 1920 zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannt wurde. Im Jahr darauf wurde Adolf Hitler Vorsitzender der neuen NSDAP — mit alleiniger Vollmacht. Seine diktatorischen Neigungen waren ab diesem Zeitpunkt bereits deutlich.
Hitlerputsch und Inhaftierung
Während 1923 allgemeines Chaos in der Weimarer Republik herrschte, sah Adolf Hitler eine Chance, an die Macht der Regierung zu gelangen.
Mit seinen Anhängern stürmte er eine Versammlung zahlreicher Minister. Dort drängte Hitler die Minister dazu, sein Vorhaben zu unterstützen: Er plante, die Regierung umzustürzen und selbst zu übernehmen. Unter Drohung stimmten die Minister zunächst zu. Kurz nach dem Vorfall zogen sie die Zusagen aber wieder zurück.
Dennoch wollten Hitler und seine Unterstützer am nächsten Tag, den 9. November 1923, den geplanten Hitlerputsch — also die Übernahme der Regierung — in die Realität umsetzen. Allerdings kam ihnen die bayerische Polizei zuvor, die die Putschisten mit Waffengewalt niederschlug.
Daraufhin flüchtete Adolf Hitler, wurde aber zwei Tage später festgenommen. Wegen Hochverrates verurteilte ihn das Gericht im Februar 1924 zu fünf Jahren Festungshaft in Landsberg. Die NSDAP wurde verboten.
Während seiner Inhaftierung in der Festung Landsberg verfasste Adolf Hitler 1924 den ersten Band seines Buches „Mein Kampf„. Darin schilderte er detailliert seine antidemokratischen und antisemitischen Ideologien. Auch seine Pläne zur Machtergreifung stellte er ausführlich dar.
Aber dank der Unterstützung des Leiters der Strafanstalt wurde Adolf Hitler vorzeitig aus der Haft entlassen. Bereits Ende Dezember desselben Jahres war er wieder auf Bewährung frei.
Machtergreifung Adolf Hitlers
Nach dem gescheiterten Hitlerputsch erteilten sowohl die bayerische Regierung als auch die preußische Landesregierung Adolf Hitler ein zweijähriges Redeverbot. Deshalb wandte sich der rechte Politiker erst 1927 wieder an die Öffentlichkeit.
Bei der Reichstagswahl im Jahr darauf erhielt Hitlers neu gegründete NSDAP zunächst nur wenige Stimmen. Doch die Weltwirtschaftskrise führte dazu, dass immer mehr Menschen ihr Vertrauen in die bestehende Regierung verloren. Die neu aufstrebende Partei der Nationalsozialisten dagegen genoss immer mehr Zulauf — viele vor allem aufgrund von Hitlers überzeugenden Reden. Aus den Wahlen 1930 ging die NSDAP als zweitstärkste Partei hervor.
Daraufhin empfing Reichspräsident Paul von Hindenburg zum ersten Mal den Parteivorsitzenden Adolf Hitler zu einem Gespräch.
Reichskanzler und Reichspräsident
Am 13. März 1932 fand die Reichspräsidentenwahl statt, bei der sich auch Adolf Hitler als Kandidat präsentierte. Im ersten Wahlgang erhielt er jedoch nur 30,2 Prozent der Stimmen. Im zweiten Wahlgang bekam er nicht viel mehr. Stattdessen wurde Hindenburg erneut ins Amt gewählt.
In den Reichstagswahlen im Sommer stellte sich die NSDAP als stärkste Partei heraus. Daraufhin forderte Hitler Hindenburg auf, ihn zum Reichskanzler zu ernennen. Doch Hindenburg wies ihn zurück.
Erneute Wahlen fanden im September statt. Wieder bildete die NSDAP die Spitze der Parteien. Am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg Adolf Hitler aus diesem Grund schließlich doch zum Reichskanzler — ein Meilenstein in Hitlers Biografie. Warum er das tat? Darüber sind sich Historiker bis heute noch nicht einig.
Gut zu wissen: Im März 1933 setzte Reichskanzler Hitler das Ermächtigungsgesetz durch. Es berechtigte ihn dazu, ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat Gesetze zu erlassen. Auch die Zustimmung des Reichspräsidenten wurde dadurch überflüssig. Das war der Beginn von Adolf Hitlers Diktatur.
Als Paul von Hindenburg starb, übernahm Adolf Hitler 1934 sein Amt: Er nannte sich nun gleichzeitig Reichskanzler und Reichspräsident. Zur selben Zeit führte er den Titel „Führer“ ein und übernahm selbst die Leitung der sogenannten Schutzstaffel (SS).
Zweiter Weltkrieg und Holocaust
Schon seit Jahren plante Adolf Hitler während seines Aufstiegs an die Macht im Geheimen den Zweiten Weltkrieg und gleichzeitigen Holocaust. Darin setzte Hitler seine antisemitischen Pläne — Ansichten zu dem jüdischen Volk, die ihn bereits seit seiner Kindheit begleiteten — nun schließlich in die Tat um.
Der militärischen Führung offenbarte Hitler bereits 1937 seine außenpolitischen Pläne. Dafür forderte er die Aufrüstung der Wehrmacht — innerhalb von zwei Jahren sollte diese für einen Angriffskrieg bereit sein.
1938 übernahm Hitler selbst den Oberbefehl über die Wehrmacht. Gleichzeitig ersetzte er den damaligen Außenminister durch Joachim von Ribbentrop, der in den folgenden Jahren die deutsche Außenpolitik streng nationalsozialistisch ausrichten würde.
Die Pogromnacht am 9. November 1938 war ein Wendepunkt für Adolf Hitlers Ideologie. Die Nationalsozialisten zerstörten in dieser Nacht viele Synagogen und jüdische Geschäfte, verschleppten und ermordeten Juden wahllos. Von da an eskalierte der Antisemitismus des Führers in den kommenden Jahren zu einem Völkermord an den Juden, dem Holocaust.
In einer Reichstagsrede am 30. Januar teilte Adolf Hitler seinen Standpunkt mit der Öffentlichkeit: Würde es einen neuen Weltkrieg geben, so würde er diesen als gezielten Vernichtungskrieg, in erster Linie gegen das jüdische Volk, führen.
Der Hitler-Stalin Pakt ermöglichte den Einmarsch deutscher Truppen in Polen am 1. September 1939. Damit nahm der Schrecken des Zweiten Weltkriegs seinen Anfang. Dessen verheerende Folgen würden die nächsten sechs Jahre der Weltgeschichte prägen.
Kriegsende
Der Krieg nahm seinen Lauf. Am 20. Januar 1942 fand schließlich die Wannsee Konferenz statt. Das Ergebnis der Konferenz: die systematische Durchführung des jüdischen Völkermords, der Millionen von Juden in ganz Europa das Leben kosten würde.
Nach Jahren des Krieges kapitulierte die Deutsche Armee 1943 in Stalingrad — entgegen der Anweisung Hitlers, bis zum bitteren Ende standzuhalten. Die Schlacht um Berlin am 20. April 1945 leitete schließlich die letzte Phase des Krieges ein. Doch selbst dann sandte Adolf Hitler noch „Soldaten“ aus — Kinder und alte Männer, die er an der Front in den sicheren Tod schickte.
In seiner letzten Rundfunkansprache am 30. Januar 1945 beschwor Adolf Hitler den Endsieg Deutschlands. In Wirklichkeit war der Krieg aber bereits verloren.
Adolf Hitler Tod
Als das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Niederlage Deutschlands bereits absehbar war, fasste Adolf Hitler einen Entschluss: Er würde Selbstmord begehen.
Am 30. April 1945 erschoss er sich selbst und starb in seinem Führerbunker. Offiziell für tot erklärt wurde der Führer jedoch erst im Oktober 1956.
In seinem Testament erklärte Adolf Hitler, seinen Tod selbst gewählt zu haben, um der Schande der Kapitulation zu entgehen.
Adolf Hitler und der Zweite Weltkrieg
Durch den Zweiten Weltkrieg setzte Adolf Hitler seine nationalsozialistischen und antisemitischen Ideologien in die Tat um. Dabei forderte der Krieg Millionen von Opfern. Wie genau er begann, verlief und endete, erfährst du in unserem Beitrag dazu.