Unabhängigkeitskrieg
Im Unabhängigkeitskrieg kämpften die Kolonien in Amerika für ihre Unabhängigkeit von Großbritannien. Wie der Krieg ausging und was das für Auswirkungen hatte, erfährst du in diesem Beitrag und in unserem Video.
Inhaltsübersicht
Unabhängigkeitskrieg einfach erklärt
Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg dauerte von 1775 bis 1783. Insgesamt 13 britische Kolonien kämpften in Amerika gegen ihr Mutterland Großbritannien.
Bereits vor dem Krieg waren die Amerikaner sehr unzufrieden mit der britischen Regierung. Sie fühlten sich von ihr unterdrückt und ausgebeutet. Deshalb begannen immer mehr Amerikaner gegen die Herrschaft der Briten zu protestieren. Der Höhepunkt dieser Proteste war die sogenannte Boston Tea Party .
Die Konflikte zwischen den Amerikanern und den Briten wurden daraufhin immer gewalttätiger. Am 4. Juli 1776 unterschrieben die Amerikaner dann die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Ihr Wunsch nach Freiheit von Großbritannien war auch der Grund für den Beginn des Unabhängigkeitskrieges.
Offiziell beendet wurde der Unabhängigkeitskrieg dann erst mehrere Jahre später mit dem Frieden von Paris 1783. Nach dem Sieg der Amerikaner erkannte Großbritannien die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Kolonien formell an.
Unabhängigkeitskrieg Zusammenfassung
Verlauf
April 1775 | Beginn des Unabhängigkeitskrieges; erste Kämpfe in Lexington und Concord |
4. Juli 1776 | Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung |
1778 und 1779 |
Kriegseintritt europäischer Staaten (z. B. Frankreich) auf der Seite der Amerikaner → entscheidender Vorteil |
Sommer 1781 | Sieg der Amerikaner in der Schlacht von Yorktown; Großbritannien kapituliert |
3. September 1783 | Frieden von Paris: offizielles Kriegsende; Großbritannien erkennt die Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien formell an |
Folge: Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien von Großbritannien
→ Voraussetzung für die Entstehung der USA
Wie kam es zum Unabhängigkeitskrieg?
Aus vorherigen Kolonialkriegen hatte der englische König hohe Kriegsschulden. Um an Geld zu kommen, führte er in seinen amerikanischen Kolonien drei Gesetze ein:
- Die Amerikaner mussten hohe Steuern an Großbritannien zahlen.
- Sie mussten Zölle für importierte Güter zahlen. Das sind Produkte, die aus dem Ausland nach Amerika kamen.
- Sie durften einige wichtige Produkte nicht selbst herstellen, sondern mussten sie teuer aus Großbritannien beziehen.
Vor allem der letzte Punkt führte dazu, dass die Amerikaner nur schwer Geld verdienen konnten. Daher hatten sie Schwierigkeiten, die hohen Steuern zu bezahlen. Du kannst dir denken, dass das auf Dauer nicht funktionieren konnte!
Die Kolonisten, also die Einwohner der Kolonien in Amerika, protestierten gegen diese Gesetze. Durch ihr berühmtes Motto „No taxation without representation“ forderte die Widerstandsbewegung mehr Mitbestimmungsrechte in steuerlichen Angelegenheiten.
Boston Tea Party
Durch die Proteste in seinen amerikanischen Kolonien nahm Großbritannien schließlich die meisten Steuern wieder zurück. Zum Ärger der Amerikaner beharrten die Briten allerdings weiterhin darauf, Zölle für Tee zu verlangen.
Deshalb beschlossen mehrere amerikanische Kolonisten 1773, ein Zeichen des Widerstandes zu setzen: Sie verkleideten sich als Ureinwohner Amerikas und gingen zum Hafen von Boston. Dort warfen sie über 300 Kisten mit Tee von englischen Handelsschiffen ins Wasser. Durch die sogenannte Boston Tea Party zettelten sie eine Art amerikanische Revolution an.
Die britische Regierung empfand das als öffentliche Beleidigung und erhöhte daraufhin den militärischen Druck auf die Amerikaner: Der englische König ließ zum Beispiel Häuser räumen, um dort zusätzliche Soldaten unterzubringen. Die Boston Tea Party und die drastische Reaktion Großbritanniens darauf kannst du dir als Grund für den Anfang des Unabhängigkeitskrieges merken.
Unabhängigkeitskrieg USA
Nach der Boston Tea Party spitzte sich die Situation zwischen den Amerikanern und den Briten immer weiter zu. Das führte im April 1775 schließlich zu den ersten bewaffneten Konflikten. Die ersten Gefechte fanden in Lexington und Concord statt.
Am 4. Juli 1776 erklärten die amerikanischen Kolonien offiziell ihre Unabhängigkeit von der englischen Krone. Das hielten sie in ihrer Unabhängigkeitserklärung fest. Vertreter aus allen 13 Kolonien unterzeichneten dann diese sogenannte Declaration of Independence.
Darin beschlossen die Amerikaner ihre Selbstbefreiung von der Herrschaft Großbritanniens. Sie hatten aber noch ein weiteres Ziel: Aus den einzelnen Kolonien wollten sie daraufhin einen souveränen, das heißt einen unabhängigen Staatenbund gründen. Damit hatten sie die Grundlage für die spätere Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika geschaffen. Am 4. Juli feiern die US-Amerikaner daher bis heute ihren Nationalfeiertag.
Beginn und Ablauf des Unabhängigkeitskrieges
Als Beginn des Unabhängigkeitskrieges kannst du schon die ersten Kämpfe im April 1775 verstehen. Erst nach der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung kam der Krieg aber so richtig ins Rollen.
In der Anfangsphase des Krieges hatten die Amerikaner große Schwierigkeiten, sich im Kampf gegen die Briten durchzusetzen. Die sogenannte amerikanische Kontinentalarmee war nämlich zahlenmäßig klar unterlegen. Außerdem bestand sie hauptsächlich aus Freiwilligen.
Auf der anderen Seite stand die britische Armee, die auf gut ausgebildete Berufssoldaten setzen konnte. Trotzdem schafften es die Amerikaner unter der Führung von George Washington, der starken Kolonialmacht Großbritannien standzuhalten.
Im Jahr 1778 und 1779 schlugen sich dann europäische Staaten wie Frankreich auf die Seite der Amerikaner. Sie bildeten ein Bündnis, dem auch Länder wie Spanien und die Niederlande beitraten. Diese Staaten belieferten die amerikanische Armee daraufhin mit Waffen und kämpften teilweise auch selbst mit. Dadurch konnten die Amerikaner ihre ersten größeren Siege einfahren. Das war schließlich der Wendepunkt im Unabhängigkeitskrieg USA.
Ende des Unabhängigkeitskrieges
Im Sommer 1781 setzte sich die amerikanische Armee in der Schlacht von Yorktown letztendlich gegen die britische Kolonialmacht durch. Ein entscheidender Vorteil der Amerikaner war dabei die Unterstützung durch französische Truppen. Mit diesem wichtigen Sieg endete der bewaffnete Konflikt.
Anfang des Jahres 1782 begannen dann zwischen Großbritannien und Amerika die Friedensverhandlungen. Am 3. September 1783 wurden sie schließlich erfolgreich abgeschlossen. Damit war der Unabhängigkeitskrieg beendet. Im Frieden von Paris erkannte die englische Krone die Unabhängigkeit ihrer ehemaligen Kolonien offiziell an. Nur wenige Jahre später entstanden so die Vereinigten Staaten von Amerika (USA).
George Washington
Einen großen Anteil am Sieg der Amerikaner im Unabhängigkeitskrieg hatte George Washington. Wenn du mehr über den späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten erfahren möchtest, schau dir doch unser Video dazu an.