Kapitalismus
Du fragst dich „Was ist Kapitalismus?“ und „Was bedeutet kapitalistisch?“. Die Antworten auf diese Fragen erhältst du in unserem Beitrag und im passenden Video .
Inhaltsübersicht
Kapitalismus einfach erklärt
In Kapitalismus steckt das Wort Kapital. Das ist ein Sammelbegriff für Produktionsmittel wie Maschinen, Fabriken, Rohstoffe oder Geld. Eine Person, der das Kapital gehört, nennst du Kapitalist. Um ihr Kapital zu vermehren, stellen Kapitalisten die Produkte her (Angebot), die Menschen kaufen wollen (Nachfrage). Gleichzeitig versuchen sie, ihre Produktionskosten so niedrig wie möglich zu halten.
Der Kapitalismus ist eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, bei der Angebot und Nachfrage den Markt regulieren. Die Produktionsmittel (das Kapital) gehören wenigen Einzelpersonen. Dabei greift der Staat kaum oder gar nicht in die Ordnung ein.
Entstehung
Der Kapitalismus hat seinen Ursprung im späten 18. Jahrhundert in Nordengland. Aufgrund der Industriellen Revolution entstanden damals viele Fabriken. Dort mussten die Leute den ganzen Tag schwer arbeiten. Es gab einige Menschen, die weniger arbeiteten, weil ihnen die Fabriken gehörten. Das waren die Kapitalisten. Um mit seiner Fabrik möglichst viel Geld zu verdienen, bezahlte ein Kapitalist seine Arbeiter häufig sehr schlecht.
Diese Ausbeutung der Arbeiter endete erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Staat griff aktiv in die Wirtschaft ein. Durch Reformen gelang es den Politikern, die kapitalistische Marktwirtschaft gerechter zu gestalten. Gleichzeitig entstanden Parteien und Gewerkschaften, die sich für die Rechte der Arbeiter einsetzten.
Merkmale
Der Kapitalismus umfasst per Definition einige wichtige Merkmale, die du kennen solltest:
Wachstum
Kapitalisten haben das Ziel, ihr Kapital zu vermehren. Dazu müssen sie immer neue Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Um das zu schaffen, muss ihr Unternehmen wachsen. Darum investiert ein Kapitalist in neue Technologien (z.B. Dampfmaschine) und fördert die Wissenschaft.
Freie Markwirtschaft
(Kapitalistische Marktwirtschaft)
Der Staat greift im Kapitalismus per Definition nicht in die Wirtschaft ein. Das bedeutet, dass Firmen frei entscheiden können, welche Produkte sie in welcher Anzahl produzieren. Umgekehrt haben die Menschen die Freiheit, auszuwählen, was sie kaufen möchten.
Privatbesitz
Die Produktionsmittel gehören nicht dem Staat (öffentlicher Besitz), sondern den Besitzern des Kapitals. An sich kann im Kapitalismus jeder Mensch zu Geld kommen, wenn er genug Kapital anhäuft (z.B. indem er als Kapitalist ein erfolgreiches Unternehmen gründet).
Gleichzeitig zahlt ein Kapitalist häufig nur wenig Geld an seine Arbeiter, um mehr Profit zu erhalten. Das führt zu Ungleichheit.
Kapitalismus Heute
Heute existiert die kapitalistische Marktwirtschaft meistens nicht mehr in ihrer reinen Form. In vielen Industrieländern funktioniert die Wirtschaft im Grunde aber noch immer kapitalistisch.
So ist auch Deutschland heutzutage kapitalistisch. Allerdings hat hier der Kapitalismus eine andere Bedeutung. Der Staat sorgt durch Maßnahmen wie Mindestlöhnen, festen Arbeitszeiten oder Rentenzahlungen für mehr Gerechtigkeit in der Wirtschaft. In Deutschland sagst du darum nicht mehr kapitalistische Marktwirtschaft, sondern soziale Marktwirtschaft .
Kommunismus
Aufgrund der großen Ungerechtigkeit gab es besonders im 19. Jahrhundert viele Gegner des Kapitalismus. Einer davon war Karl Marx . Sein Ziel war es durch den Kommunismus eine gerechtere Gesellschaft zu erschaffen. Schaue dir am besten gleich unser Video an, um mehr über den Kommunismus zu erfahren.