Absolutismus
Der Absolutismus ist eine Herrschaftsform. Wenn du wissen willst, was diese Staatsform ausmacht, bist du bei unserem Beitrag und Video genau richtig!
Inhaltsübersicht
Absolutismus einfach erklärt
Der Absolutismus ist eine Herrschaftsform, die sich im 17. Jahrhundert in Europa verbreitete. Dabei regiert ein Herrscher alleine und unbeschränkt über ein Land. In einer absoluten Monarchie ist das meist ein Monarch. Er steht über dem Gesetz und nur sein Wille zählt. Politische Entscheidungen darf nur er selbst treffen.
Die Macht des Herrschers wird meist durch das sogenannte Gottesgnadentum begründet. Dabei wird angenommen, Gott wolle, dass zum Beispiel ein König an der Macht ist und über das Volk herrscht. Deshalb funktioniert die absolutistische Herrschaftsform nur in sehr religiösen Ländern.
Der Begriff Absolutismus bezeichnet außerdem auch eine Epoche: Zur Zeit des 17. bis 18. Jahrhunderts waren absolute Monarchien nämlich weit in Europa verbreitet.
Der Absolutismus ist eine Regierungsform. Es gibt einen alleinigen Herrscher — i. d. R. einen Monarchen — der über dem Gesetz steht und die Staatsgewalt ausübt. Dabei beruft er sich auf das Gottesgnadentum. Der Absolutismus ist außerdem die Epoche zwischen 1648 und 1789. Damals war diese Staatsform in Europa nämlich weit verbreitet.
Die Maßnahmen des Absolutismus
Mit dem Absolutismus kam es außerdem zur Entwicklung einer sogenannten staatlichen Souveränität. Darunter verstehst du, dass der Staat selbst entscheiden kann, welche Gesetze und Regierungsformen er umsetzen möchte. Dabei darf sich dann auch kein anderes Land einmischen.
Das führte dazu, dass es im Inneren der absolutistisch regierten Staaten zu großen Veränderungen kam: Zum einen bauten die Monarchen häufig das Militär aus. Zum anderen wurden die Stände, also Gruppen des Volkes, entmächtigt.
Und auch außenpolitisch wurden Maßnahmen ergriffen: Absolute Herrscher strebten meistens nach territorialer und machtpolitischer Expansion. Sie wollten also ihr Reich und damit ihre Macht erweitern.
Der europäische Absolutismus
Bezeichnend für den Absolutismus als Epoche waren die Entwicklungen in Europa im 17. Jahrhundert. Eine besonders wichtige Figur dafür war König Ludwig XIV. aus Frankreich. Er regierte damals absolutistisch über das Land. Dort war er dann so erfolgreich, dass es ihm viele Herrscher in Europa nachmachen wollten: Der Absolutismus wurde zur gängigsten Herrschaftsform im Europa des 17. Jahrhunderts.
Auch der 30-jährige Krieg 1648 spielte eine Rolle für die Entwicklungen: Nach dem Krieg wünschten sich nämlich viele Menschen im Deutschen Bund wieder eine staatliche Ordnung. Der Absolutismus aus Frankreich kam da natürlich gelegen und die Hochphase der Epoche begann.
Doch die absolutistische Herrschaftsform in Europa hielt nicht ewig an! Die Revolution in Frankreich 1789 löste später eine weitere politische Welle aus: die Menschen wendeten sich wieder vom Absolutismus ab. Daraufhin bildeten sich viele Republiken und konstitutionelle Monarchien in Europa.
Absolutismus Beispielländer
Die Bedeutung des Absolutismus kennst du jetzt. Schau dir noch einige Beispiele zu Herrschern an, die absolutistisch regierten, um das Thema noch besser zu verstehen!
Frankreich
Den absolutistischen Herrscher König Ludwig XIV. kennst du jetzt bereits. Er war außerdem noch berühmt für seinen Spruch “Ich bin der Staat”. Das spiegelt die absolutistische Herrschaftsform ziemlich gut wider, findest du nicht? König Ludwig XIV. regierte absolut über Frankreich und nur er hatte das Sagen. Er galt als “Sonnenkönig”, weil er das Land zu einer starken Wirtschafts- und Militärmacht machte. Deshalb wollten ihn auch so viele Herrscher in Europa nachahmen.
Deutschland
Auch in Deutschland strebten Herrscher nach dem Vorbild von Ludwig XIV. nach der absoluten Macht. Da Deutschland nach dem Ende des 30-jährigen Krieges 1648 aber in viele kleine Einzelstaaten unterteilt war, lief das hier ein wenig anders:
Die einzelnen Fürsten der Länder setzten nämlich jeweils ihre eigene Vorstellung des Absolutismus durch. Deshalb sprichst du bei Deutschland auch von einem “landesfürstlichen Absolutismus”. Das bedeutet, dass anders als in Frankreich kein einzelner Herrscher auf nationaler Ebene herrschte, sondern dass es viele kleinere Fürstentümer gab. Und die wollten jeweils selbst unbeschränkt über ihre Gebiete herrschen. Dabei war es ihnen egal, wie klein oder unbedeutend sie waren.
Saudi-Arabien
Aber auch heute noch gibt es absolutistisch regierte Länder. Ein Beispiel dafür ist Saudi-Arabien. In diesem streng religiösen Land gibt es noch immer eine absolute Monarchie. Der König herrscht auf Basis der Staatsreligion, dem Islam , uneingeschränkt über sein Volk. Die Verfassung des Landes ist der Koran.
Der König stützt sich also auf die Religion und hat die alleinige Macht — Ein typisches Zeichen des Absolutismus. Dabei wird dort ziemlich streng regiert: Das Land verstößt gegen viele Menschenrechte und eine Opposition, also eine politische Gegenbewegung, darf es dort auch nicht geben.
Konstitutionelle Monarchie
Alles klar! Jetzt weißt du alles über den Absolutismus! Eine andere Art der Monarchie ist die konstitutionelle Monarchie. Dabei ist der Herrscher im Gegensatz zur absoluten Monarchie eingeschränkt. Schau dir gleich unser Video dazu an, um mehr zu erfahren!