Versailler Vertrag
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Inhaltsübersicht
Versailler Vertrag einfach erklärt
Im Jahr 1918 war klar: Deutschland hatte den Ersten Weltkrieg verloren. Aber weißt du, wie es danach weiterging? Das regelte der Versailler Vertrag. Dieser Friedensvertrag wurde am 28. Juni 1919 vom Außenminister Hermann Müller in Versailles (Frankreich) unterschrieben.
Aber was stand eigentlich im Versailler Vertrag? Hier siehst du die wichtigsten Punkte:
- Deutschland akzeptierte, alleine am Ersten Weltkrieg schuld zu sein.
- Deutschland musste Gebiete abgeben.
- Deutschland musste Reparationszahlungen (Schadensersatz) leisten.
- Das deutsche Militär wurde geschwächt.
Den Versailler Friedensvertrag kannst du als Mitgrund für die Krisen der Weimarer Republik sehen, zum Beispiel für den Hitlerputsch und die Inflation 1923 . Sie begünstigten letztendlich den Nationalsozialismus .
Versailler Vertrag Zusammenfassung
- Vertrag der Siegermächte des Ersten Weltkriegs mit Bestimmungen für Deutschland (= Kriegsverlierer)
- Inhalt Versailler Vertrag: Anerkennung der Kriegsschuld, Gebietsverluste, Schadensersatzzahlungen, Schwächung des deutschen Militärs
- Reaktion in Deutschland: Ablehnung, Gefühl der Demütigung
- Versailler Vertrag Folgen: schwerer Start der Weimarer Republik → zahlreiche Krisen
Der Vertrag von Versailles wurde am 28. Juni 1919 von Hermann Müller (SPD) im französischen Versailles unterschrieben. Der Friedensvertrag von Versailles trat am 10. Januar 1920 in Kraft.
Alleinige Kriegsschuld
Nach dem schrecklichen Ersten Weltkrieg stellst du dir bestimmt eine Frage: Wer war denn eigentlich Schuld? Im Versailler Vertrag erkannte Deutschland offiziell an, dass es alleine für den ersten Weltkrieg verantwortlich war. Deshalb konnten die Siegermächte Deutschland viele weitere Bestimmungen im Versailler Vertrag vorschreiben.
Gebietsabtretungen
Zu den Bestimmungen des Versailler Vertrags zählten zum Beispiel Gebietsabtretungen. Schau dir die Karte zum Versailler Vertrag einmal an. Deutschland ist dort kleiner als vor dem Ersten Weltkrieg. Im Westen musste die Weimarer Republik nämlich Elsass-Lothringen an Frankreich abgeben. Auch im Osten musste Deutschland Verluste hinnehmen. Einige Gebiete gingen dort nämlich an Polen.
Außerdem wurden noch einige deutsche Gebiete besetzt und Deutschland verlor seine Kolonien, also die Gebiete auf anderen Kontinenten, die Deutschland eingenommen hatte.
Einschränkung des Militärs
Außerdem wollten die Siegermächte natürlich sicherstellen, dass Deutschland für sie nicht nochmal eine Gefahr werden würde. Deshalb durfte Deutschland nur noch 100.000 Berufssoldaten und 15.000 Mann in der Marine haben. Außerdem wurden keine besonders gefährlichen Waffen wie Panzer und U-Boote in Deutschland verboten. Davon profitierte vor allem Frankreich: Es wurde so nämlich selbst zur führenden Macht in Europa.
Warum unterschrieb Deutschland den Vertrag überhaupt?
Wie du dir vorstellen kannst, war der Inhalt vom Versailler Vertrag in Deutschland äußerst unbeliebt. Sowohl für die Bevölkerung als auch für die Politiker war er eine Katastrophe. Es trat sogar eine ganze Regierung zurück, um nicht den Vertrag von Versailles unterschreiben zu müssen! Trotzdem stimmte Deutschland schlussendlich zu. Warum?
Die Antwort kannst du dir vielleicht schon denken. Deutschland hatte keine andere Wahl. Am Ende des ersten Weltkriegs war es nämlich noch nicht von den Siegermächten besetzt. Die deutschen Soldaten hatten nur in anderen Ländern gekämpft und dort verloren. Wenn Deutschland nicht unterschrieben hätte, hätte sich das schnell geändert — die Siegermächte wären auch in Deutschland einmarschiert. Deshalb stimmte Deutschland dem Inhalt vom Vertrag von Versailles schließlich zu.
Versailler Vertrag Folgen
Trotz der Unterschrift auf dem Versailler Vertrag war die Mehrheit der Deutschen dagegen. Sie sahen den Vertrag als Demütigung und als Schande für Deutschland. Viele Menschen waren nicht nur gegen den Versailler Vertrag sondern auch gegen die, die ihn unterschrieben hatten — die Politiker der Weimarer Republik .
Manche Menschen glaubten sogar, dass Deutschland gar nicht wirklich besiegt wurde, sondern die Anhänger der Demokratie für die Niederlage gesorgt hätten (Dolchstoßlegende ).
Folgen für die Weimarer Republik
Immer mehr Menschen wandten sich deshalb von der demokratischen Republik ab und hatten zunehmend radikalere Ansichten. Das siehst du zum Beispiel am Hitlerputsch 1923. Da versuchte Adolf Hitler , die Regierung zu stürzen, was ihm aber nicht gelang.
Wegen der hohen Reparationszahlungen druckte die Weimarer Republik außerdem immer mehr Geld. Das führte 1923 zu einer Hyperinflation : Die Preise explodierten, viele Menschen verloren ihr Erspartes und verarmten. Das wirtschaftliche Leben 1923 in Deutschland kannst du dir als ein einziges Chaos vorstellen.
Du siehst, dass die Folgen vom Versailler Vertrag für die Wirtschaft und die Politik der Weimarer Republik eine große Belastung waren. Du kannst ihn deshalb als Mitgrund für die Krisen der Weimarer Republik und das Aufkommen des Nationalsozialismus sehen.
Lehren aus dem Vertrag von Versailles
Die Bestimmungen des Versailler Vertrags schadeten also im Endeffekt nicht nur Deutschland, sondern indirekt auch der ganzen Welt durch den zweiten Weltkrieg. Wegen dieser schlechten Erfahrung mit den Folgen vom Versailler Vertrag gab es nach dem zweiten Weltkrieg keinen solchen Vertrag mehr.
Weimarer Republik
Der Versailler Vertrag stand am Anfang der Weimarer Republik und hat sie sehr geprägt. Möchtest du wissen, was in der Weimarer Republik sonst noch wichtig war? Dann schau gleich hier vorbei!