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Im Humanismus geht es um Menschlichkeit. Du willst wissen, was das genau bedeutet, woher er kommt und wer die wichtigsten Humanisten waren? Dann bist du hier bei unserem Beitrag und Video  genau richtig.

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Inhaltsübersicht

Was ist Humanismus?

Der Humanismus ist eine Weltanschauung, die im 15. und 16. Jahrhundert in Europa besonders weit verbreitet war. Der Mensch sollte ab sofort in den Fokus der Welt, der Wissenschaft und der Forschung gerückt werden. Dabei strebten die Humanisten vor allem nach Menschlichkeit.

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Erasmus von Rotterdam, ein wichtiger Humanist

Im Humanismus sind drei Dinge besonders wichtig: 

  • die Würde jedes Menschen zu respektieren
  • gewaltfrei zu leben
  • und sich stets weiterzubilden.

Dabei stützt sich der Humanismus auf die alte Kultur der Antike , also die hinterbliebenen Werke und die Ansichten der alten Griechen und Römer .

Auch heute noch findest du viele Grundwerte des Humanismus in den meisten Verfassungen — wie unserem Grundgesetz — wieder!

Humanismus Definition

Das Wort Humanismus leitet sich vom lateinischen Wort humanitas ab und bedeutet Menschlichkeit. Der Humanismus ist ein Menschenbild, bei dem die Würde jedes einzelnen Menschen im Vordergrund steht. Außerdem beschreibt der Humanismus eine eine geistige Bewegung des 15. Jahrhunderts, wodurch er die Epoche der Renaissance stark prägte.

Das Menschenbild des Humanismus

Unter dem Humanismus verstehst du also eine Geisteshaltung oder Einstellung — auch Menschenbild genannt. Aber was ist eigentlich ein Menschenbild?
Ganz einfach: es geht dabei darum, welche Rolle der einzelne Mensch in seiner Umgebung und der Kultur spielen soll. Die persönlichen Werte des Menschen zeigen sich dabei in dem, was er tut.

Wie stellen sich also die Humanisten die Rolle des Menschen vor?

Im Humanismus nimmt der Mensch eine sehr zentrale Rolle ein. Daher kommt auch der Name: Humanismus leitet sich nämlich vom lateinischen Wort “humanitas” ab, was so viel wie “Menschlichkeit” bedeutet. Im Humanismus geht es dabei um jeden einzelnen Menschen.

Der einzelne Mensch soll gebildet sein und sich unabhängig von äußeren Zwängen, wie zum Beispiel einem Herrscher oder einer Gottheit, entfalten können. Außerdem strebt er ein gewaltfreies Leben an, weil die Würde des Menschen im Mittelpunkt steht. Gewalt passt da natürlich nicht dazu.

Ziel ist es also, den Menschen selbst zu verbessern und das Zusammenleben der Menschen zu regeln.

Ein weiterer Fokuspunkt des Humanismus ist das menschliche Schaffen. Weil dem Menschen im Humanismus solch große Bedeutung zukommt, setzt ein Humanist das Ideal des Menschen als Inspiration vieler Kreationen ein. Das kannst du zum Beispiel in den Kunstwerken oder Schriften der Renaissance oder der Antike  beobachten.

Wann gab es den Humanismus?

Seine Blütezeit erfuhr der Humanismus im Europa des 15. und 16. Jahrhunderts. Genauer gesagt, zur Zeit der Renaissance.
Der besondere künstlerische Stil dieser Epoche ist sicherlich der Denkweise des Humanismus zu verdanken.

Außerdem beschäftigten sich die Menschen intensiv mit der Anatomie des Menschen und seiner Position in der Welt. Dadurch kam es zu der Zeit auch zu vielen wissenschaftlichen Erkenntnissen! 

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Der Vitruvianische Mensch – Leonardo da Vinci

Humanistisches Denken, das den Menschen in den Vordergrund stellt und ihn von Unterdrückung befreien will, war also wichtig für viele Entwicklungen. Zum Beispiel für die Reformation. Die Missstände in der Kirche konnten nur aufgezeigt werden, weil viele Leute ein neues freieres Bild des Menschen anerkennen wollten. Das sprach natürlich gegen die Unterdrückung durch die Kirche.

Im 17. Jahrhundert blühte der Humanismus dann erneut auf, du sprichst vom sogenannten Neuhumanismus. Viele bedeutende deutsche Schriftsteller und Dichter aus dieser Zeit vertraten neuhumanistische Ideen. Von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller hast du bestimmt schon mal gehört. Und auch heute noch werden humanistische Ideen aufgegriffen. Er ist also nicht verschwunden. Doch wie entstand er überhaupt?

Die Entstehung des Humanismus

Seinen eigentlichen Ursprung hat der Humanismus schon in der Antike bei den Römern und den Griechen. Sie waren begeistert von der Natur des Menschen. Durch den Einbruch des düsteren Mittelalters  schien das alte Menschenbild jedoch beinahe verloren.

Allerdings wurde im 15. Jahrhundert Konstantinopel von den Osmanen erobert und viele Gelehrte mussten nach Italien fliehen. Sie brachten viele alte Schriften mit und das sorgte dort für neue Inspiration. Außerdem war das Mittelalter so düster, dass die Menschen sich nach der Antike sehnten. Die Folge: Der Humanismus blühte auf und die Renaissance entstand. Er breitete sich daraufhin von Italien auf viele andere westeuropäische Länder aus.

Das Menschenbild des Renaissance-Humanismus ist deshalb übrigens wichtig für den Umbruch der geschichtlichen Epoche des Mittelalters in die Neuzeit .

Die Humanisten der damaligen Zeit wollten die Menschlichkeit also wieder in das Rampenlicht stellen. Doch was ist eigentlich ein Humanist?

Wer waren die wichtigsten Humanisten?

Im Grunde kannst du dir merken: Jeder, der humanistisch denkt, ist auch ein Humanist. Die wirklich bekannten Humanisten waren jedoch meistens Künstler, Schriftsteller oder Philosophen. Sie bauten wichtige Ideen und Ideale des Humanismus in ihre Werke mit ein.
Wir stellen dir hier einige der wichtigsten Humanisten aus der Antike und der Renaissance vor:

Cicero

Einer der wichtigsten Humanisten aus der Zeit der Antike war Marcus Tullius Cicero. Vielleicht hast du schon einmal von ihm gehört. Er war ein römischer Redner und Schriftsteller. Zu seiner Zeit war es grundsätzlich so, dass der Mensch im Gegensatz zu den Göttern als fehlerhaft wahrgenommen wurde.

Cicero baute das römische Konzept der „humanitas“ auf und stellte die Menschenfreundlichkeit und auch die Bildung in den Fokus. Das machte ihn zu einem wichtigen Vorbild für die Humanisten der späteren Renaissance.

Zitate von Cicero:
Der ungerechteste Frieden ist immer noch besser als der gerechteste Krieg.“ (Gewaltfreiheit)
Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher, als wenn sie Menschen glücklich machen.“(Menschenfreundlichkeit)
Die Autorität des Lehrers schadet oft denen, die lernen wollen.“(persönliche Bildung)

Petrarca

Einer der Mitbegründer des Humanismus zur Zeit der Renaissance war Francesco Petrarca. Er war einer der größten Dichter Italiens und hatte es sich zum Ziel gemacht, die Antike wiederzubeleben. Er orientierte sich dabei stark an der Arbeit von Cicero und versuchte dessen Werke auf die damalige Zeit anzuwenden.

Sein Fokus war es, den Menschen wieder in den Mittelpunkt der Forschung und des Weltgeschehens zu stellen. Im vorherigen Mittelalter stand nämlich immer Gott im Fokus. Das sollte zu einem Aufbruch führen.

Erasmus von Rotterdam

Ein weiterer Humanist dieser Zeit war Erasmus von Rotterdam. Er war ein Gelehrter und gilt als einer der wichtigsten Humanisten.

Er war auch ein Vorreiter der Reformation. Wie du jetzt bereits weißt, waren humanistische Ideen wesentlich für deren Entwicklung. Erasmus von Rotterdam hielt eine bedeutende Rede über die “Rückkehr zu den Quellen”, also zu den originalen Ideen der Antike. Früher waren nämlich viele alte griechische Texte ins Lateinische übersetzt worden. Erasmus bemängelte, dass man beim Lesen der Texte nur einen “Schatten umarmt”.

Martin Luther war davon so beeindruckt, dass er sich bei seiner Bibelübersetzung vor allem auf hebräische und griechische Texte stützte. So konnte er sich darauf verlassen, dass seine eigene Bibelübersetzung möglichst unverfälscht sein konnte.

Wie du siehst, beeinflusste die Weltanschauung des Humanismus also sogar historische Ereignisse — wie die Reformation — stark.

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Renaissance

Die Renaissance ist als Epoche des Aufbruchs in eine neue Zeit bekannt. Dabei spielten humanistische Vorstellungen eine wichtige Rolle! Welche das war, erfährst du in unserem Video dazu!

Zum Video: Renaissance
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