Galileo Galilei
Den Himmel betrachten und dafür von der Kirche bestraft werden, geht das? Ja, genau das ist dem berühmten Astronomen Galileo Galilei im 17. Jahrhundert passiert. Was du noch über den italienischen Naturwissenschaftler wissen solltest, erfährst du in diesem Beitrag und Video .
Inhaltsübersicht
Wer war Galileo Galilei?
Der Universalgelehrte Galileo Galilei (1564 – 1642) war ein bekannter Physiker, Astronom und Mathematiker des 17. Jahrhunderts. Viele bahnbrechende Entdeckungen und Erfindungen Galileis, darunter das Teleskop, änderten die damalige Welt der Wissenschaft.
Mit dem von ihm gebauten Teleskop konnte Galilei so genau den Himmel betrachten wie kein Mensch zuvor. So konnte er beweisen, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist, sondern die Sonne.
Weil diese Erkenntnis den einflussreichen Ansichten der katholischen Kirche widersprach, wurde er angeklagt und seine Schriften verboten. Obwohl Galilei seine letzten Lebensjahre in Hausarrest verbringen musste, blieb er weiterhin von seinen Entdeckungen überzeugt. Und mit Erfolg: Galileo Galileo änderte durch sein Wissen unseren Blick auf das Sonnensystem .
Galileo Galilei Steckbrief
In diesem kurzen Galileo Galilei Steckbrief erfährst du schon einmal die wichtigsten Informationen:
Name | Galileo Galilei |
Lebensdaten |
Geburt: 15. Februar 1564 (Pisa, Italien) Tod: 8. Januar 1642 (Arcetri, Italien) |
Heimatland | Italien |
berühmt für: | Teleskop, Beweis des heliozentrischen Weltbilds , Prozess mit der katholischen Kirche |
Familie |
Frau: Marina Gamba drei Kinder: Virginia, Livia, Vincenzo |
Einflüsse auf ihn: |
Nikolaus Kopernikus (Galilei belegte durch seine Beobachtungen Kopernikus‘ heliozentrisches Weltbild) |
Galileo Galilei Leben
Galileo Galilei wurde am 15. Februar 1564 im italienischen Pisa geboren. Sein Vater gehörte den Patriziern, der oberen Schicht in Florenz an. Deswegen zog die Familie in die toskanische Stadt, als Galilei 11 Jahre alt war.
Nach seiner Schulausbildung im Kloster begann der junge Galileo ein Studium der Medizin in Pisa. Später brach er das Studium jedoch ab und entschied sich, in Florenz Mathematik zu studieren.
Seine akademische Laufbahn war ein voller Erfolg: Galileo Galilei nahm 1598 eine Stelle als Dozent für Mathematik an. Nur drei Jahre später wurde er Mathematik-Professor in Padua. Dort arbeitete er in einer kleinen Werkstatt an Experimenten, die den Lauf der Geschichte ändern würden. Mit seinen Fallgesetzen stellte er die Wichtigkeit des Luftwiderstandes und der Reibung heraus.
In Padua lebte er mit Marina Gamba zusammen. Mit ihr bekam er die Kinder Virginia, Livia und Vincenzo. Besonders zu Virginia hatte er ein enges Verhältnis: Sie sorgte sich um ihn, als er sich in Hausarrest befand. Galileo Galilei starb am 8. Januar 1642 in Arcetri, in der Nähe von Florenz.
Galileo Galilei Entdeckungen
Obwohl du Galileo Galilei heutzutage besonders als Astronom kennst, hatte er auch einen großen Einfluss auf die Physik. Er gilt deswegen auch als Universalgelehrter. Und auch als Mathematiker und Ingenieur konnte er Erkenntnisse zur damaligen Wissenschaft beitragen.
Seine erste bahnbrechende Entdeckung machte Galilei nämlich zu den Fallgesetzen: Er besagte, dass alle Gegenstände im Vakuum gleich schnell zu Boden fallen würden. Es ist dabei egal, wie groß oder schwer die Dinge sind. Er schloss daraus, dass der Luftwiderstand unter realen Bedingungen entscheidend ist.
Eine weitere „Erfindung“ Galileis ermöglichte ihm, den Himmel zu betrachten: das Teleskop. Dabei handelte es sich lediglich um eine geklaute Weiterentwicklung, da das Gerät zuvor in Holland entwickelt wurde. Jedoch verbesserte Galilei es, sodass er wesentlich genauer und weiter sehen konnte. Stolz präsentierte er seine Erfindung 1609 den wohlhabenden Patriziern in Venedig auf dem Glockenturm des San Marco.
Gut zu wissen: Galileo Galilei schenkte das Teleskop der höchsten Behörde in Venedig, die dafür sein Gehalt erhöhten und ihn zum Mathematik–Professor auf Lebenszeit ernannten.
Beweis des heliozentrischen Weltbilds
Aber was sah Galilei eigentlich? Er entdeckte neue Sterne und beobachtete lange die Monde des Jupiters. Ihn erstaunte jedoch, dass die Monde immer wieder von dem Planeten verdeckt wurden. Diese Beobachtung widersprach dem Weltbild, das die Erde im Zentrum des Universums sah. Dieses Weltbild wird auch geozentrisches Weltbild genannt.
Galileo Galilei widmete sich daher einer anderen Theorie: Der Astronom Nikolaus Kopernikus hatte nämlich schon zuvor vermutet, dass die Sonne das Zentrum des Universum bilden würde, das sogenannte heliozentrische Weltbild. Außerdem besagte das Modell, dass die Erde nicht flach, sondern eine Kugel sei.
Kopernikus konnte sein Modell jedoch nicht belegen. Doch hier kam Galilei ins Spiel: Er lieferte diese Belege für Kopernikus‘ These im Jahre 1610 in seinem Werk „Siderus Nuncius„, deutsch „Sternenbotschaft“.
Prozess der katholischen Kirche gegen Galileo Galilei
Obwohl Galileis Entdeckungen unter Naturwissenschaftlern großen Zuspruch bekamen, widersprachen sie grundsätzlich dem Weltbild der katholischen Kirche. Galileo Galilei wollte die kirchliche Abneigung nicht auf sich sitzen lassen.
Er entschloss sich 1611 nach Rom zu reisen, um die kirchliche Oberbehörde von seinen Erkenntnissen zu überzeugen. Da das heliozentrische Weltbild grundsätzlich dem biblischen Bild widersprach, lehnte man Galileis Erkenntnisse ab. Im Jahr 1616 wurde Galilei von der katholischen Kirche sogar ermahnt, die Lehre Kopernikus nicht als Tatsache zu verteidigen. Er soll sie nur als Theorie verbreiten.
1632 veröffentlichte Galilei dann den sogenannten „Dialog“ — ein Buch über seine Überzeugungen zu den beiden Weltsystemen. Darin verteidigte er das heliozentrische Weltbild. Damit soll es Galilei laut dem Papst zu weit getrieben haben. Schnell wird die Verbreitung des Buches gestoppt. Galileo Galilei wird des Ungehorsams angeklagt und vom Papst nach Rom zitiert. Um sein Leben zu retten, schwört er von seinen Überzeugungen ab. Doch trotz dieser Bemühungen wird er im Juni 1633 zu lebenslangem Kerkerhaft verurteilt.
Innerlich hielt Galilei aber weiterhin an seinem Glauben fest. Angeblich soll er nach seinem Urteil beim Verlassen des Raumes gemurmelt haben: „und sie [die Erde] bewegt sich doch“.
Die letzten Jahre seiner Strafe verbrachte Galilei in Hausarrest. Kurz vor seinem Tod erblindete er jedoch und konnte deswegen nicht mehr weiterforschen. In dieser Zeit pflegte ihn seine Tochter, die allerdings vor ihm starb.
Nikolaus Kopernikus
Du hast gerade alles Wichtige über die bahnbrechenden Entdeckungen Galileo Galileis erfahren. Durch seine Belege des heliozentrischen Weltbildes hatte Galilei auch einen Einfluss auf die Laufbahn von Nikolaus Kopernikus. Wenn du jetzt noch mehr über den Astronomen Nikolaus Kopernikus wissen willst, schau dir folgenden Beitrag an!