Pyramidenbau
Was hat es mit dem Pyramidenbau auf sich, wie wurden Pyramiden gebaut und wann wurden Pyramiden gebaut? Wenn du darauf Antworten suchst, bist du hier genau richtig! Denn in diesem Artikel erfährst du alles darüber und unserem Video.
Inhaltsübersicht
Pyramidenbau einfach erklärt
Der Pyramidenbau der Ägypter in der Antike ist ein Meisterwerk der Baukunst. Die Pyramiden stellten die Macht und den Reichtum der ägyptischen Herrscher, der sogenannten Pharaonen, dar. Die Pharaonen ließen die Pyramiden von zehntausenden Arbeitern als ihre Grabstätten errichten. Sie sollten ihre Ruhe und Sicherheit im Jenseits gewährleisten.
Weil nicht bekannt ist, wie die Pyramiden damals gebaut wurden, haben Forscher verschiedene Pyramidenbau Theorien entwickelt: Die meisten Theorien gehen davon aus, dass die gigantischen Bauwerke mit Hilfe von Rampen errichtet wurden, über die die Steinblöcke transportiert wurden.
Die bekanntesten Pyramiden der Ägypter sind
- die Cheops-Pyramide,
- die Chephren-Pyramide,
- die Mykerinos-Pyramide
- sowie die rote Pyramide,
- die Meidun-Pyramide
- und die Knick-Pyramide in Dahschur.
Sie und fast 100 weitere Pyramiden wurden in ganz Ägypten gebaut.
In der Antike war das Bauen aber noch nicht so einfach wie heute. Der Bau der Pyramiden war damit eine beeindruckende Leistung. Schau dir jetzt an, wie Ägyptens Pyramiden gebaut wurden.
Wie haben die Ägypter die Pyramiden gebaut?
Der anstrengende und zeitintensive Pyramidenbau in Ägypten um 2550 vor Christus in der Antike war eine riesige Herausforderung für Ingenieure und Arbeiter. Besonders, weil die Menschen damals nur einfache Hilfsmittel kannten und ein Pyramidenbau sogar heute noch extrem schwierig wäre! Die akkuraten Winkel und minimalen Abweichungen sind deshalb umso beeindruckender.
Forscher gehen davon aus, dass die Ägypter einen großen Wissensvorsprung gegenüber den anderen Völkern der damaligen Zeit hatten. Sie nehmen dabei unter anderem an, dass die Ägypter besondere Messmethoden für Winkel hatten und sogar die Kreiszahl Pi und eine ähnliche Methode wie den Satz des Pythagoras kannten.
Trotzdem stellt sich die Frage, wie der Bau der riesigen ägyptischen Pyramiden ohne technische Hilfsmittel möglich war. Wie sieht es also mit der Pyramidenbau-Technik aus? Die Forschung hat dazu mehrere Pyramidenbau Theorien aufgestellt.
Pyramidenbau Theorien
Der Bau einer Pyramide ist bis heute ein Rätsel. Lange wurde vermutet, dass die Ägypter die Pyramiden mit Hilfe von Rampen errichteten. Auf ihnen wurden die riesigen Granit- und Kalksteinblöcke bis zur Pyramidenspitze hinauf geschoben oder gezogen.
Die Forscher vermuten bei dieser Theorie zum Pyramiden-Aufbau, dass die Ägypter die Rampen mit dem Wachsen der Pyramide immer weiter vergrößerten. Die Steine wurden dann von den Arbeitern immer auf das fertige Plateau der Pyramide transportiert.
Problem: Wenn man davon ausgeht, dass die Rampe eine Steigung von 5% hatte, dann wäre sie am Ende fast über 3 Kilometer lang gewesen – und so viel Platz gab es gar nicht vor den ägyptischen Pyramiden! Außerdem hätten die Arbeiter die Blöcke gar nicht schnell genug über die Rampe transportieren können. Schließlich hätte bei einer Bauzeit von ungefähr 20 Jahren und einer geschätzten Arbeitszeit von 10 Stunden am Tag alle 2 Minuten ein Block angeliefert werden müssen!
Eine andere Theorie besagt, dass eine äußere Rampe um die Pyramide herum gebaut wurde. Das sah dann so aus wie eine Wendeltreppe.
Problem: Auch hier hätte ein Transport viel zu lange gedauert, da die Rampe mehrere Kilometer lang gewesen wäre. Allgemein hätte so ein Rampenbau auch zu viel Holz gebraucht. Das gab es in Ägypten aber nicht ausreichend!
Laut einer weiteren Theorie sollen die Ägypter für den Bau einer Pyramide Maschinen — Aufzüge, Seilwinde, Kräne — benutzt haben.
Problem: Forscher konnten keine Beweise finden, dass damals wirklich mit solchen Maschinen gearbeitet wurde.
Es gibt aber auch Forscher, die davon ausgehen, dass die großen Pyramiden in Ägypten ursprünglich Stufen mit kleinen gemauerten Treppen hatten. So sollen die Steine nach oben gehebelt worden sein. Anschließend sei eine Zwischenschicht aufgetragen worden.
Problem: Auch diese Theorie hat keine Beweise.
Wie du siehst, gibt es also keine eindeutige Pyramidenbau Theorie, die den Pyramiden Aufbau erklärt.
Beispiel: Bau der Cheops Pyramide
Die Cheops-Pyramide ist die größte Pyramide der Welt. Bevor Diebe ihre Außenverkleidung aus Kalk und Teile der goldenen Spitze geklaut hatten, war sie 146 Meter hoch und hatte eine Grundfläche von gigantischen 53 Tausend Quadratmetern. Es wird vermutet, dass der Bau der Pyramide ungefähr 20 Jahre gedauert hat. Die Pyramide selbst besteht aus über 2 Millionen Kalkstein- und Gneisblöcken, die jeweils 2,5 Tonnen oder mehr wiegen.
Um die Pyramide zu bauen, waren hoch spezialisierte Techniker und Arbeiter am Bau der Pyramide tätig — insgesamt um die 45 Tausend Arbeiter! Dazu gehörten Steinmetze, Bau- und Transportarbeiter sowie Arbeiter, die für die Versorgung zuständig waren.
Übrigens: Früher wurde davon ausgegangen, dass die Arbeiter an den ägyptischen Pyramiden Sklaven waren. Später jedoch fanden sich Hinweise darauf, dass die Arbeiter beim Bau einer Pyramide gut bezahlt wurden.
Die Cheops-Pyramide gehört zu den Pyramiden von Gizeh. Sie sind das einzige und fast vollständig erhaltene der sieben Weltwunder der Antike und nach der Chinesischen Mauer das größte je von Menschenhand erschaffene Bauwerk. Die drei Pyramiden wurden zwischen 2590 und 2470 vor Christus von den Königen Cheops, Chefren und Mykerinos errichtet.
Welche Arten von Pyramiden gibt es?
Es gibt neben den allgemein bekannten Pyramiden mit geraden Kanten auch noch weitere Pyramidenbauten, die mit einer anderen Pyramidenbau Technik gebaut wurden. Dazu gehören die Stufen-Pyramide und die Knick-Pyramide. Die Stufen-Pyramide kennzeichnet sich durch Stufen — wie bei einer Treppe, nur größer. Die bekannteste Stufenpyramide ist die Djoser-Stufen-Pyramide. Die Knick-Pyramide hat einen Knick in den Kanten. Das kam wahrscheinlich durch Bauprobleme zustande.
Pyramide und Pyramidenkomplex
Oft denkt man bei Pyramiden nur an ein Bauwerk, aber eigentlich standen in Ägypten die Pyramiden nie allein. Denn sie waren keine isolierten Gräber, sondern gehörten zu ganzen Gebäudekomplexen. Folgende Gebäude befanden sich normalerweise in der Nähe einer Pyramide:
- Totentempel der Pyramide
- Taltempel am Nil
- kleine Nebenpyramiden für die Königinnen und Prinzessinnen
- Schiffsliegestellen mit den Schiffen, die den König ins Jenseits tragen sollten
- Totenstädte („Nekropolen“) mit den Grabstätten der Königsverwandten und Oberbeamten
- Pyramidenstadt
Jetzt weißt du, wie viel Mühe und Aufwand in den Bau einer Pyramide gesteckt wurde und dass es sogar ganze Pyramidenkomplexe gab. Schau dir gleich an, warum sie gebaut wurden.
Warum wurden die Pyramiden gebaut?
Die Pyramiden dienten als Grabstätten für die Pharaonen sowie deren Frauen und höchsten Berater. Deshalb besteht auch der größte Teil der Pyramide aus einer unterirdischen Grabkammer. Dort wurden zahlreiche Schätze aufbewahrt. Die Grabkammern waren durch Fallen vor Grabräubern geschützt.
Die Schätze und die aufsteigende Form der Pyramide sollten dem Pharao den Aufstieg in den Himmel ermöglichen. Von dort aus konnte er dann nach seinem Tod weiter über das Volk wachen.
Übrigens: Die Ägypter nannten die Pyramide „mer“. Das bedeutet so viel wie „Platz des Aufstiegs“.
Als Königsgräber stellen die Pyramiden heute die bekanntesten und eindrucksvollsten Bauten der ägyptischen Kultur dar. Gleichzeitig waren sie damals die Symbole der Macht, des Status und der Religion.
Es gibt aber auch Forscher, die davon ausgehen, dass die Ägypter die Pyramiden aus Furcht vor der Auslöschung ihrer Kultur gebaut haben. Laut ihnen lagerten die Ägypter ihren gesamten Wissensreichtum in den Pyramiden und stellten ihr Wissen auch durch den Bau der Pyramiden dar. So sollte das Wissen für die Ewigkeit bestehen.
Andere Forscher glauben allerdings, dass der Pyramidenbau einfach nur das ägyptische Volk während der Trockenzeiten und der Überschwemmungszeiten des Nils beschäftigen sollte. Denn in diesen Zeiträumen konnten sie nirgends sonst arbeiten.
Heute gibt es ungefähr 80 Pyramiden in Ägypten.
Die Pyramiden findest du entlang des Nil-Flusses und in der Nähe der Stadt Memphis. In Küstennähe findest du allerdings keine Pyramiden.
Waren die Ägypter die einzigen Pyramidenbauer?
Nicht nur die Ägypter bauten Pyramiden. Tatsächlich findest du in vielen anderen Ländern der Welt auch Pyramiden oder ähnliche Bauwerke. Dazu gehören Afrika, Asien, Südamerika , Europa und sogar die Antarktis! Manche davon wurden allerdings nicht von Menschen erbaut, sondern von der Natur geformt.
Schau dir hier die bekanntesten Pyramiden in diesen Ländern an:
- Mexiko: Hier findest du die Teotihuacán, Chichen Itza und Coba-Pyramide.
- Antarktis: In der Antarktis gibt es Schnee-Pyramiden, die durch Erosion entstanden sind.
- Bosnien: Dort gibt es mehrere Berge, die genau so aussehen wie Pyramiden.
In welchem Land gibt es nun aber die meisten Pyramiden? — Die meisten Pyramiden findest du im Sudan! Dort gibt es 200 bis 250 Pyramiden. Auch sie wurden als Grabmäler für Könige und Königinnen gebaut.
Pharaonen
Jetzt kennst du dich mit dem Ägypten Pyramiden Bau aus und weißt, dass die Pyramiden in Ägypten für die Pharaonen gebaut wurden. Schau dir am besten unser Video zu den Pharaonen an, um mehr über die Herrscher des alten Ägyptens herauszufinden.