Jakobiner
Du möchtest wissen, wer die Jakobiner waren und welche Rolle sie in der Geschichte Frankreichs gespielt haben? Dann bist du hier genau richtig. Alles über die Mitglieder, die Entstehung und die Ziele der Jakobiner erfährst du in diesem Artikel und in unserem Video .
Inhaltsübersicht
Jakobiner einfach erklärt
Als Jakobiner bezeichnest du die Mitglieder eines politischen Klubs während der Französischen Revolution . Sie forderten die Abschaffung der Monarchie und kämpften für soziale Gleichheit. Das Ziel der Jakobiner war es also, aus Frankreich eine Republik zu machen.
Die Mitglieder stammten aus dem gehobenen Bürgertum. Ihre Anhänger waren hingegen das einfache Volk. Es unterstützte den Jakobinerklub, weil die Menschen wegen großer Armut und Hunger mit der Monarchie unzufrieden waren und der Klub damit warb, diese Probleme zu lösen. Der radikalste und wichtigste Anführer der Jakobiner war Robespierre.
Die rote Zipfelmütze, auch Jakobinermütze genannt, wurde zum Erkennungszeichen des Jakobinertums. Die Anhänger trugen sie, da sie glaubten, dass freigelassene Sklaven diese Mützen trugen. Damit war die rote Jakobinermütze ein Symbol der Anhänger der Republik. Später wurde sie zum Zeichen der Schreckensherrschaft.
Entstehung
Während der Französischen Revolution wurden viele politische Klubs gegründet, nachdem die Macht des Königs durch die neue Verfassung eingeschränkt war. Einer davon war der Bretonische Klub. Er wurde 1789 gegründet, löste sich aber schnell wegen Meinungsverschiedenheiten der Mitglieder auf.
Es kam jedoch im selben Jahr schon wieder zur Neugründung. Sie wurden von da an Jakobiner genannt, weil der neue Versammlungsort ein ehemaliges Jakobinerkloster war.
Viele Jakobiner wurden in die französische Nationalversammlung gewählt. Deshalb waren sie in der Lage, die Politik mitzugestalten.
- Der Klub folgte dem Leitspruch der Französischen Revolution: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit”
- Abschaffung der Monarchie
- Bildung einer Republik
Radikalisierung und Abspaltung
Nach der Gründung entwickelten sich innerhalb des Jakobinerklubs verschiedene Vorstellungen, wie die Zukunft Frankreichs gestaltet werden sollte. Zunächst beherrschten die Girondisten den Klub. Sie wollten eine Republik, waren aber in ihrer Forderung nicht radikal.
Mit der Zeit wurden aber einige Mitglieder des Klubs immer gewaltbereiter. Die Ansichten der Mitglieder unterschieden sich daher immer mehr. Deshalb teilten sich die Mitglieder innerhalb des Klubs in die gemäßigten Girondisten und die radikalen Jakobiner auf.
Ein Beispiel für die unterschiedlichen Ansichten ist, dass die radikalen Jakobiner, im Gegensatz zu den Girondisten, die Hinrichtung des Königs forderten. Diese Meinungsverschiedenheiten führten dann zum endgültigen Ausschluss der Girondisten aus dem Jakobinerklub im Oktober 1792.
Die radikalen Jakobiner
Der radikale Teil des Jakobinerklubs wurde seit dem Ausschluss der Girondisten auch als Bergpartei bezeichnet. Der Grund dafür war, dass sie in der Nationalversammlung in den oberen Rängen saßen.
Die Radikalisierung der Bergpartei erhöhte auch die Gewaltbereitschaft ihrer Anhänger. Besonders das einfache Volk, die Sansculotten. Es kam dann am 2. Juni 1793 zum Aufstand der Sansculotten. Der wurde vermutlich von den radikalen Jakobinern veranlasst. Dieser Aufstand führte zum endgültigen Ende der Girondisten und sogar zur Hinrichtung ihrer Anführer. Der Klub der Girondisten existierte nun nicht mehr. Deshalb kamen die radikalen Jakobiner, unter der Führung von Robespierre an die Macht.
- endgültige Abschaffung der Monarchie durch Hinrichtung des Königs 1793
- Verdrängung der Girondisten aus der Nationalversammlung
- soziale und politische Gleichheit: Das führte zur Unterstützung durch die Sansculotten.
Jakobiner: Schreckensherrschaft
Mit dem Aufstand der Sansculotten und der Hinrichtung der Girondisten begann im Sommer 1793 unter dem radikalen Anführer Maximilien de Robespierre die Schreckensherrschaft der Jakobiner. Sie wurde auch „La Terreur“ (Der Terror) genannt und war gekennzeichnet durch die brutale Unterdrückung und Massenhinrichtungen aller politischen Gegner.
Der Jakobinerklub hatte somit die Macht ergriffen und bildete zusätzlich den Wohlfahrtsausschuss. Das war die Übergangsregierung während der Französischen Revolution. Unter der Leitung Robespierres wurden dort während der Schreckensherrschaft Gesetze und sogar die Menschenrechte außer Kraft gesetzt. Robespierre ließ dabei viele Gegner verhaften und hinrichten. Er hatte auch den Plan, den Terror durchzusetzen, bis alle seine Feinde besiegt worden waren. Dafür nutzte er auch den Gerichtshof für Prozesse gegen politische Feinde. Diesen Gerichtshof nennst du auch Revolutionstribunal. Dort wurden viele Gegner der Revolution zum Tode verurteilt.
- Machterhalt mit allen Mitteln: Verurteilung ihrer Gegner im Revolutionstribunal.
- Ende der Aufstände des einfachen Volkes: Das Volk litt unter den Maßnahmen des Wohlfahrtsausschusses. Dazu gehörten Höchstlöhne und die Förderung des Kriegs. Das führte zu Protesten.
- radikale Durchsetzung der Schreckensherrschaft
Das Ende der Jakobiner
Wie du dir vorstellen kannst, verlor der Jakobinerklub durch die Schreckensherrschaft immer mehr Anhänger. Robespierre und der Wohlfahrtsausschuss gerieten außer Kontrolle. Die Anzahl der von ihnen veranlassten Hinrichtungen stieg sogar ins Tausendfache. Robespierre begann sogar Leute aus den eigenen Reihen hinzurichten. Das führte dazu, dass er die Unterstützung des Jakobinerklubs selbst verlor. Robespierres Sturz und seine Hinrichtung durch die Guillotine im Juli 1794 beendeten die Schreckensherrschaft der Jakobiner.
Die Französische Revolution
Wie du nun erfahren hast, waren die Jakobiner der bekannteste und auch radikalste Klub der Französischen Revolution. Wenn du mehr über die Französische Revolution erfahren möchtest, dann schau dir doch dazu unser Video an!