Was transkribieren ist und wie du dabei vorgehst, erfährst du in diesem Beitrag und im Video dazu!

Inhaltsübersicht

Transkribieren einfach erklärt

Das Verb „transkribieren” bedeutet „umwandeln” bzw. „übertragen”. Damit ist in den Sprachwissenschaften das Übertragen von gesprochener Sprache in geschriebenen Text gemeint. Weil die Aufnahme Stück für Stück angehört und verschriftlicht werden muss, dauert der Prozess meist relativ lange.

Als Orientierung lässt sich festlegen, dass die Transkription in der Regel vier– bis sechsmal so lange dauert wie die Aufnahme. Bei einer 15-minütigen Aufnahme sind das also ca. eine bis eineinhalb Stunden.

Transkribieren Anwendungsbereiche

Vor allem in der Wissenschaft sind Transkriptionen wichtig, weil sie für einen besseren Überblick und Transparenz sorgen. Auf ihrer Grundlage kannst du das Gesagte analysieren, kategorisieren und Muster erkennen. Außerdem werden so Inhalte festgehalten, die später auch von anderen Forschern gelesen und nachvollzogen werden können.

Transkribieren in der Musik und Biologie

Das Verb „transkribieren” gibt es nicht nur in den Sprachwissenschaften. Auch Musik kann transkribiert werden. Sie wird dann zum Beispiel aufgenommen, aufgeschrieben oder mit einem anderen Instrument nachgespielt. In der Biologie wird als Transkription dagegen die Umwandlung einer DNA– in eine passende RNA-Sequenz bezeichnet.

Transkribieren Anleitung

Du benötigst für die Transkription eines Interviews im Grunde nur die Aufnahme und ein Textprogramm, wie OpenOffice Writer oder Word. Theoretisch kannst du zusätzlich ein Transkriptionsset nutzen. Dieses enthält in der Regel ein Diktiergerät, Kopfhörer und einen Fußschalter, mit dem du zum Beispiel in der Aufnahme vor- und zurückspulen kannst.

Öffne nun sowohl deine Aufnahme, als auch dein Textprogramm. Jetzt kannst du dein Interview Stück für Stück anhören und verschriftlichen.

Transkription Formalia

In der Wissenschaft gibt es zusätzlich noch gewisse Regeln, an die du dich bei der Transkription halten solltest. Besonders verbreitet sind die Transkriptionsregeln von Dresing und Pehl (2018). Sie legen folgende Formalia fest:

  • Zeilenabstand: 1,5
  • Schriftgröße: 12 pt.
  • Schriftart: Arial
  • Überschrift: fett, unterstrichen und zentriert
  • Dateiname als Überschrift des Transkripts
  • Abkürzung des Interviewers mit I, bei mehreren Interviewern erster als I, zweiter als I2 usw.
  • Abkürzung des Befragten mit B, bei mehreren Befragten erster als B, zweiter als B2 usw.
  • Zeitmarkierungen nach jedem Sprecherwechsel im Format #Stunde:Minute:Sekunde-Zehntelsekunde#
  • Kürzel (unv.), falls eine Stelle unverständlich ist
  • Wort mit Fragezeichen in Klammern, falls es nicht eindeutig verstanden werden kann. Beispiel: (Studyflix?)

Übrigens: In den Transkriptionsregeln nach Dresing und Pehl kommt es zu einer sogenannten „Glättung“. Das bedeutet, dass hier keine Satzabbrüche, Zögerungslaute oder Stotterer transkribiert werden. So liegt der Fokus auf dem Inhalt und das Transkript ist leichter zu lesen. In anderen Transkriptionssystemen ist das anders.

Transkribieren Praxistipps

Um dir das Transkribieren so angenehm wie möglich zu machen, gibt es einige Tipps:

  • Überprüfe vor der Aufnahme des Interviews, dass es keine Störgeräusche gibt und du alle Beteiligten gut verstehen kannst.
  • Achte vor allem bei Gruppendiskussionen darauf, dass sich die Beteiligten nicht gegenseitig ins Wort fallen und laut genug sprechen.
  • Stelle die Wiedergabegeschwindigkeit deiner Aufnahme langsamer, falls ein Befragter sehr schnell redet. Das erleichtert die Transkription.
  • Fertigst du die Transkription für eine Abschlussarbeit an, dann füge in deinem Textprogramm am besten Zeilennummern ein. Somit ist das Zitieren aus der Transkription einfacher.

Übrigens: Es gibt Programme, die dir eine Transkription erleichtern können. Dort befinden sich dann nämlich die Aufnahme und das Textprogramm in einem Fenster und es lassen sich meist automatisch Zeitmarkierungen einfügen.

Experteninterview

Super, jetzt kennst du dich mit dem Transkribieren aus! Vor allem für Bachelor- und Masterarbeiten ist es oft eine gute Idee, ein Experteninterview zu führen und zu transkribieren. Was das genau ist und in welchen Fällen es besonders gut geeignet ist, zeigen wir dir in diesem Video!

Experteninterview
Zum Video: Experteninterview

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