Diversität heißt Verschiedenheit. Aber was bedeutet das auf eine Gesellschaft bezogen und wieso ist Diversität wichtig? Das erfährst du hier und in unserem Video .

Inhaltsübersicht

Was ist Diversität?

In einer Gesellschaft kommen verschiedenste Menschengruppen und Individuen zusammen. Diversität erkennt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Menschen und Gruppen an — ohne jede Wertung.

Über die Zeit haben sich in unserer Gesellschaft viele soziale Kategorien geformt. Merkmale, wie

können dabei mit Privileg und Diskriminierung verbunden sein. Doch eigentlich ist jeder Mensch gleich viel wert. Das Ziel der Diversität ist es deshalb, soziale Ungleichheiten auszugleichen.

Diversität Definition

Diversität oder Diversity kommt vom Lateinischen diversitas und heißt so viel wie Verschiedenheit. Als soziologisches Konzept beschreibt es die Vielfältigkeit einer Gesellschaft und fokussiert sich auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Menschen und Gruppen. 

Was bedeutet Diversität in der Gesellschaft?

Für eine Gesellschaft bedeutet Diversität, dass individuelle, soziale und strukturelle Unterschiede gesehen werden. Es wird zum Beispiel anerkannt, dass Aspekte wie das Geschlecht (individuell), der Wohnraum (sozial) und der Zugang zu Bildung (strukturell) zu unterschiedlichen Lebensrealitäten führen.

Das Ziel der Diversität ist sehr hochgesteckt: Die individuellen Unterschiede zwischen Menschen sollen weiter bestehen dürfen, denn Vielfältigkeit bringt einen Gewinn für die Gesellschaft. Die Vor- und Nachteile, die eine Gruppenzugehörigkeit mit sich bringt, sollen allerdings ausgeglichen werden. Diversität fordert Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Freiheit von Diskriminierung für jeden einzelnen Menschen.

Ein Kontext, in dem das Thema Diversität heutzutage besonders wichtig ist, ist die Arbeitswelt. Das 4-Schichten-Modell von Lee Gardenswartz und Anita Rowe beschreibt die verschiedenen Ebenen der Diversität in Unternehmen.

Dimensionen der Diversität

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Dimensionen der Diversität

Die innere Dimension beschreibt angeborenen Merkmale, die nur schwer oder gar nicht veränderbar sind. Doch leider spielen sie in der Arbeitswelt oft eine Rolle. Manchmal werden Menschen z. B. aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, ihres Geschlechts oder körperlicher Beeinträchtigungen diskriminiert oder gar nicht erst eingestellt.

Der innerste Ring ist außerdem wichtig, weil er Merkmale beschreibt, die eng mit der Persönlichkeit verbunden sind. Oft sind sie Teil der Identität und bestimmen auch den Alltag.

Das Modell zeigt, dass Unterschiede allerdings nicht nur durch angeborene Merkmale entstehen. Die äußeren Merkmale umfassen zum Beispiel das Auftreten oder die Ausbildung eines Menschen. Diese Faktoren sind genauso wichtig. Denn sie beeinflussen zum einen den beruflichen Werdegang eines Menschen. Zum anderen werden Menschen auch im Alltag wegen Dingen wie der Arbeitsstelle oder dem Einkommen in Schubladen gesteckt. 

Der äußerste Ring bezieht sich auf organisationale Strukturen, in denen ein Mitarbeiter eingeordnet ist. Hier geht es vor allem darum, wie Arbeitsprozesse von Diversität profitieren können. 

Ein Team mit Vielfalt auf allen Ebenen kann von verschiedensten Lebenserfahrungen und Blickwinkeln profitieren und zu passenderen Lösungen kommen. Wenn Mitarbeiter einen Mehrwert in der Vielfalt erkennen, entsteht daraus eine positive Haltung der Akzeptanz.

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

In Deutschland gibt es deshalb das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Das wird oft auch Antidiskriminierungsgesetz genannt.

„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politische Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ — AGG, Art.3, Abs.3

Woher kommt Diversität?

Gruppenzugehörigkeiten sind gleichzeitig Ursache und Wirkung von Diversität.

  • Einerseits beeinflusst die Gruppenzugehörigkeit, wie andere Menschen den Einzelnen behandeln.
  • Andererseits entstehen Gruppenzugehörigkeiten aber auch erst durch soziale Interaktion.

Beispiel: In den Augen einer 5-Jährigen ist ein 30-Jähriger vielleicht steinalt. Ein 90-Jähriger würde hingegen sagen, dass der 30-Jährige in der Blüte seiner Jugend steckt. Je nach Interaktion gehört er der Gruppe „alt“ oder „jung“ an.

Auch die Situation und der Kontext können Gruppenzugehörigkeiten verändern. Ganz gemäß dem Spruch: Jeder Mensch ist Ausländer — fast überall.

Diversität in Deutschland
  • In Deutschland leben rund 83 Millionen Menschen. Davon haben 20,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund — das ist fast ein Viertel der Bevölkerung.
  • 7,8 Millionen Menschen in Deutschland leben mit einer Schwerbehinderung
  • In Deutschland verdienen Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Berufslaufbahn im Schnitt 7 % weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen

Wie fördert man Diversität?

Diversität betrifft jeden. Denn Solidarität  mit sozial oder physisch schwächeren Gruppen ist wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft. Und spätestens im Alter wird jeder Mensch Teil einer solchen vulnerablen Gruppe.

Ein wichtiger Schritt ist es, sich neben allen Unterschieden, auch die Gemeinsamkeiten vor Augen zu führen. Denn wenn der Fokus nur auf den Differenzen liegt, sind Stereotypisierungen und Konflikte oft vorprogrammiert.

Wer hingegen auch die Gemeinsamkeiten sieht, kann sich auf Augenhöhe begegnen und austauschen. So kann z. B. das gegenseitige Verständnis für soziale Umgangsformen, Wertvorstellungen oder kulturelle Unterschiede verbessert werden.

Ohne kulturellen Austausch hätten wir zum Beispiel weder Filme aus Hollywood noch internationale Musik. Sportarten wie Eishockey würden in Deutschland nicht gespielt werden und Essen wie Pizza und Döner gäbe es auch nicht.

Diversität in Medien & Kunst

Auch Kunst und Medien sind ein wichtiges Instrument, Diversität zu fördern. Lange Zeit gab es zum Beispiel nur Models mit weißer Hautfarbe und Menschen mit Beeinträchtigung konnten nicht Schauspieler werden. Das führt aber zu einer verzerrten Repräsentation der Gesellschaft.

Heute versuchen viele Unternehmen und auch die Filmindustrie vermehrt auf Diversität zu achten und einen bunteren Querschnitt der Gesellschaft zu zeigen.

Auch bei der Berichtserstattung von Nachrichten sollten die unterschiedlichen Blickwinkel der verschiedenen Gruppen berücksichtigt werden.  

Diversität — häufigste Fragen

  • Was bedeutet Diversität?
    Diversität kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Verschiedenheit. Es beschreibt Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Menschen und Gruppen. Synonym mit Diversität (Diversity) werden häufig auch die Begriffe Heterogenität, Vielfältigkeit, Unterschiedlichkeit und Differenz verwendet.
      
  • Was ist die Diversität Definition Pädagogik ?
    Diversität steht für die Vielfältigkeit der Lebensrealitäten verschiedener Menschen. Das beinhaltet Identitätsmerkmale, sowie soziale und strukturelle Merkmale (z. B. Lebens- und Arbeitsformen).

Richtig gendern

Um Diversität zu fördern, sollten auch Frauen in der Alltagssprache angesprochen werden. Dafür gibt es Richtlinien zum Gendern der Sprache. Sieh dir hier an, wie man in der deutschen Sprache richtig gendert

Zum Video: Richtig gendern
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